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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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gemacht.«
    Roland setzte sich auf die unteren Stufen und zupfte an ein paar Gräsern, die hier wuchsen. »Dazu gibt es wenig Grund. Arutha hat schon dafür gesorgt, daß ich nicht viel riskieren kann.«
    Beschwichtigend meinte Carline: »Aber das hier ist ein wichtiger Posten.
    Wenn sie hier angreifen, mußt du mit einer kleinen Anzahl durchhalten, bis Verstärkung eintrifft.«
    »Wenn sie angreifen. Gardan kam gestern vorbei. Er glaubt, sie werden sich vielleicht bald dazu entschließen, uns zu belagern und darauf warten, daß wir verhungern.«
    »Dann haben sie aber Pech. Wir haben genügend Vorräte für den Winter.
    Aber die da draußen werden wenig finden, wenn es erst einmal zu schneien anfängt.«
    Ironisch meinte er: »Was haben wir denn hier? Einen Studenten der Taktik?«
    Sie sah ihn an wie eine überanstrengte Lehrerin einen besonders schwerfälligen Schüler. »Ich habe Ohren zum Zuhören, und meinen Verstand habe ich auch. Glaubst du etwa, ich tue nichts weiter als herumsitzen und warten, bis ihr Männer mir erzählt, was passiert? Wenn das so wäre, dann wüßte ich überhaupt nichts.«
    »Tut mir leid, Carline. Du läßt dich bestimmt von niemandem zum Narren halten.« Er stand auf und ergriff ihre Hand. »Aber du hast mich zum Narren gemacht.«
    Sie drückte seine Hand. »Nein, Roland, ich war der Narr. Ich habe fast drei Jahre gebraucht, um zu begreifen, was für ein guter Mann du bist. Und was für ein guter Freund.« Sie beugte sich vor und küßte ihn leicht. Er erwiderte ihren Kuß voll Zärtlichkeit. »Und mehr«, fügte sie leise hinzu.
    »Wenn das hier vorbei ist…«, fing er an.
    Sie legte ihre freie Hand über seine Lippen. »Nicht jetzt, Roland. Nicht jetzt.«
    Er lächelte verständnisvoll. »Ich gehe wohl besser auf die Mauer zurück, Carline.«
    Sie küßte ihn noch einmal. Dann kehrte sie in den Hof und zu der Arbeit zurück, die getan werden mußte. Er kletterte auf die Mauer und nahm wieder seine Wache auf.
    Es war später Nachmittag, als ein Soldat rief: »Junker! Im Wald!« Roland schaute in die bezeichnete Richtung und sah zwei Gestalten über die Lichtung sprinten. Aus den Bäumen drangen die Rufe von Männern und der Lärm einer Schlacht.
    Die Bogenschützen aus Crydee hoben ihre Waffen, aber da rief Roland:
    »Halt! Das ist Langbogen!« Zu dem Soldaten neben sich sagte er: »Bringt Seile, schnell!«
    Langbogen und Garret erreichten in dem Moment die Mauer, als die Seile herabgelassen wurden. Sobald sie verankert worden waren, kletterten die Männer nach oben. Hinter den Zinnen sanken sie erschöpft zu Boden.
    Wasserschläuche wurden herübergereicht, und die beiden Männer tranken gierig. »Was nun?« fragte Roland.
    Langbogen schenkte ihm ein schiefes Lächeln. »Wir sind auf eine andere Gruppe von Reisenden gestoßen, die sich ungefähr dreißig Meilen südöstlich von hier auf ihrem Weg nach Norden befand. Wir haben dafür gesorgt, daß sie den Tsuranis einen kleinen Besuch abstattete.«
    Garret schaute zu Roland auf. Dunkle Ringe lagen vor Müdigkeit um seine Augen. »Eine Gruppe nennt er das. Verdammt, das waren fast fünfhundert Moredhel. Mindestens hundert müssen uns die letzten beiden Tage durch den Wald gejagt haben.«
    »Arutha wird erfreut sein«, meinte Roland. »Die Tsuranis haben uns in jeder Nacht angegriffen, seit ihr uns verlassen habt. Wir könnten es gut gebrauchen, wenn sie ein bißchen abgelenkt würden.«
    Langbogen nickte. »Wo ist der Prinz?«
    »An der Westmauer, wo die Kämpfe stattgefunden haben.«
    Langbogen erhob sich und zog den erschöpften Garret auf die Füße. »Komm schon. Wir erstatten ihm besser Bericht.«
    Roland wies die Posten an, sorgfältig Wache zu halten. Dann folgte er den beiden Jägern. Sie fanden Arutha damit beschäftigt, die Verteilung von Waffen an die Männer zu überwachen, die sie nötig hatten, weil die ihren gebrochen oder stumpf waren. Gar-dell, der Schmied, und seine Lehrlinge sammelten diejenigen ein, die noch zu flicken waren. Sie warfen sie in eine Karre und machten sich dann auf den Weg zur Schmiede, um mit der Arbeit zu beginnen.
    Langbogen berichtete: »Hoheit, eine andere Gruppe von Moredhel ist nach Norden gekommen. Ich habe sie hierher geführt, so daß die Tsuranis wohl zu beschäftigt sein werden, um uns diese Nacht anzugreifen.«
    »Das sind willkommene Neuigkeiten. Komm mit, laß uns einen Becher Wein trinken. Dabei kannst du erzählen, was du gesehen hast.«
    Langbogen schickte Garret voraus in die Küche

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