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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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des zweiten Mannes sausen ließ. Brummen und merkwürdig klingende Worte erschollen aus dem Tunnel, als der Mann auf die Nachkommenden zurückstürzte.
    Carline durchbohrte den anderen Mann und trat einem weiteren ins Gesicht.
    »Prinzessin!« rief Lady Marna. »Wir müssen fliehen!«
    Carline antwortete nicht. Sie wich einem Schlag aus, den ein Tsurani auf ihre Füße richtete. Dann sprang er behende aus dem Loch. Carline stieß zu. Der Mann duckte sich. Ein anderer krabbelte aus dem Loch. Lady Marna schrie auf.
    Instinktiv fuhr der erste Mann bei diesem Geräusch herum, und schon traf ihn Carlines Schwert in der Seite. Der zweite Mann hob ein gezacktes Schwert, um Lady Marna zu töten. Aber jetzt stürzte Carline hinzu und stieß ihre Schwertspitze in seinen Hals. Der Mann schauderte und fiel. Seine Finger lösten sich vom Griff seines Schwertes. Carline packte Lady Mamas dicken Arm und schob sie auf die Treppe zu.
    Tsuranis strömten aus dem Loch. Am Fuß der Treppe drehte sich Carline um.
    Lady Mama stand hinter ihrer geliebten Prinzessin und wollte sie nicht verlassen. Die Tsuranis näherten sich vorsichtig. Das Mädchen hatte genügend ihrer Kameraden getötet, um ihren Respekt und Vorsicht zu verdienen.
    Plötzlich schoß eine Gestalt an dem Mädchen vorbei. Roland stürzte sich auf die Tsuranis, gefolgt von Soldaten aus der Burg. Der junge Mann war wie wahnsinnig in seinem Wunsch, die Prinzessin zu beschützen. In seiner Eile warf er drei Tsuranis um. Sie stürzten durch das Loch, und Roland verschwand mit ihnen.
    Als der Junker aus ihren Augen verschwand, kreischte Carline: »Roland!«
    Andere Soldaten sprangen an der Prinzessin vorbei und stürzten sich auf die Tsuranis, die noch immer im Keller Standen. Wieder andere sprangen kühn in das Loch hinab. Schreie und Stöhnen, Grunzen, Rufe und Flüche drangen nach oben.
    Ein Soldat ergriff Carline am Arm und zerrte sie die Treppe empor. Hilflos in den starken Armen des Mannes rief Carline: »Roland! Roland!«
    Der dunkle Tunnel war erfüllt vom Ächzen der Soldaten, als die Männer aus Crydee wie wild kämpften, während ihre Kameraden gruben. Arutha hatte den Tunnel der Tsuranis gefunden und befohlen, daß in der Nähe ein Schacht ausgehoben werden sollte. So gruben sie jetzt einen Tunnel, der die Tsuranis in der Nähe der Mauer abfangen sollte. Amos war wie Arutha der Meinung gewesen, daß sie die Tsurani erst auf die andere Seite der Mauer zurückdrängen mußten, ehe sie den Tunnel zum Einsturz bringen durften, damit diese keinen Zugang zur Burg mehr hatten.
    Eine Schaufel brach durch. Hastig räumten die Männer genügend Erde beiseite, um in den Tsurani-Tunnel eindringen zu können. Schnell wurden Bretter aufgestellt, die den Tunnel stützen sollten, damit er nicht über ihnen zusammenbrach und sie einschloß. Die Männer aus Crydee strömten in den niedrigen Tunnel hinein und sahen sich einem schrecklichen Gemetzel gegenüber. Tsurani-Krieger und Rolands kleine Streitmacht waren in einen verzweifelten Kampf im Dunkeln verwickelt. Im Zwielicht unter der Erde kämpften und starben die Männer. Es war unmöglich, Ordnung in das Gewühl zu bringen.
    Zu einem Soldaten hinter sich sagte Arutha; »Holt mehr Männer!«
    »Sofort, Hoheit!« antwortete der Mann und wandte sich dem Schacht zu.
    Arutha betrat den Tsurani-Tunnel. Er war nur eineinhalb Meter hoch, so daß er gebückt gehen mußte. Dagegen war er ziemlich breit, ausreichend für drei Männer, die nebeneinander gingen. Arutha trat auf etwas Weiches, das vor Schmerzen stöhnte. Er ging an dem sterbenden Mann vorbei und weiter in Richtung auf die Kampfgeräusche zu.
    Es war eine Szene wie aus seinem schlimmsten Alptraum, nur schwach erhellt von spärlich verteilten Fackeln. Aufgrund des geringen Platzes konnten nur jeweils die drei ersten Männer den Feind angehen. Arutha rief: »Messer!« und er ließ sein Schwert fallen. Auf engem Raum würden sich die kürzeren Waffen als wirkungsvoller erweisen.
    Er stieß auf zwei Männer, die im Dunkeln miteinander kämpften, und er packte sich einen. Seine Hand schloß sich um eine chitinartige Rüstung, und er stieß sein Messer tief in den entblößten Hals des Mannes. Als er die jetzt leblose Gestalt von dem anderen Mann hochzerrte, entdeckte er ein Knäuel von Körpern nur wenige Schritte entfernt. Soldaten aus Crydee und Tsuranis rangen hier dicht an dicht miteinander. Fluche und Schreie erfüllten den Tunnel, und der Geruch von feuchter Erde mischte sich

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