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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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könnte herausgenommen werden«, erklärte er und zeigte auf den ganz linken. »Ich habe geschaut - er ist lose. Der Kamin könnte von dem Feuertopf kommen, sich hier krümmen«, er deutete auf einen Punkt in der Luft, oberhalb vom Topf und auf einer Höhe mit dem Stein, »und hier hinausführen.
    Wenn wir den Raum rundherum abdecken, dann würde das den Wind abhalten.«
    Kulgan schien beeindruckt, »Das ist eine ganz neue Idee, Pug. Es könnte klappen. Ich werde morgen mit dem Schmied reden und mir seine Meinung zu dieser Angelegenheit anhören. Ich wundere mich, daß noch niemand vorher daran gedacht hat.«
    Zufrieden mit sich selbst, weil er an den Kamin gedacht hatte, kehrte Pug zu seinen Studien zurück. Er las einen Absatz noch einmal, der ihm schon vorher wegen einer Widersprüchlichkeit aufgefallen war. Schließlich sah er zu dem Magier auf. »Kulgan?«
    »Ja, Pug?« antwortete dieser und blickte von seinem Buch auf.
    »Ich begreife nicht, wie diese Magier alle dieselbe Sache tun konnten, aber auf so unterschiedliche Art und Weise. Als wollte jeder sein Ziel erreichen und hätte ein Mittel gefunden; aber irgend etwas fehlt an der Art, wie sie es taten.«
    Kulgan sah ihn rätselhaft an. »Was fehlt denn, Pug?«
    Der Junge schien nachdenklich. »Ich… ich weiß es nicht. Es ist, als würde ich darauf warten, etwas zu finden, was es mir verrät. »Dies ist die Art und Weise, auf die es getan werden muß, die einzige Art, oder so etwas. Klingt das irgendwie vernünftig?«
    Kulgan nickte. »Ich glaube, ich kenne dich gut genug, um dich zu verstehen.
    Du hast einen wohlgeordneten Verstand, Pug. Du begreifst Logik weit besser als die meisten, selbst als diejenigen, die viel älter sind als du. Du siehst in allem ein System, nicht einfach eine zufällige Ansammlung von Ereignissen. Vielleicht hast du deshalb Schwierigkeiten.«
    Pugs Gesicht verriet sein Interesse an dem, was der Magier sagte. Kulgan fuhr fort: »Das meiste von dem, was ich zu lehren versuche, beruht auf einem System der Logik, Ursache und Wirkung, aber vieles auch nicht. Es ist, als wenn man versuchen wollte, jemandem das Spielen auf der Laute beizubringen. Man kann ihm zeigen, wie er an den Seiten zu zupfen hat, aber deshalb ist er noch kein Troubadour. Es ist die Kunst, nicht das Wissen, was dich beunruhigt.«
    »Ich glaube, ich verstehe, Kulgan.« Er klang enttäuscht.
    Kulgan stand auf. »Mach dir nur keine Sorgen deswegen. Du bist noch jung, und ich habe noch Hoffnung für dich.« Er sprach leichten Tones, und Pug spürte den Humor in seinen Worten.
    »Dann bin ich also kein völliger Versager?« fragte er lächelnd.
    »Wirklich nicht.« Kulgan betrachtete seinen Schüler nachdenklich. »Ich habe sogar das Gefühl, daß du deinen logischen Verstand eines Tages dafür einsetzen wirst, die Kunst der Magie zu verbessern.«
    Pug war ein wenig überrascht. Er hielt sich selbst nicht für jemanden, der großartige Dinge vollbringen würde.
    Rufe drangen durchs Fenster, und Pug eilte hin, um hinauszuschauen. Wachen liefen zum Haupttor. Pug wandte sich an Kulgan. »Die Elben müssen gekommen sein!«
    »Also schön. Für heute sind wir mit unseren Studien fertig. Für dich gibt es Ja ohnehin kein Halten mehr, bis du endlich die Elben gesehen hast. Also lauf.«
    Pug raste durch die Tür und die Treppe hinunter. Er nahm immer zwei Stufen auf einmal, sprang über die letzten vier zu Boden und kam dort in vollem Lauf an. Er sauste durch die Küche und hinaus. Als er um die Burg in den vorderen Hof stürmte, sah er dort Tomas, der auf einem Heuwagen stand. Pug kletterte neben ihn, um über die Köpfe des neugierigen Volkes, das sich versammelt hatte, besser die Ankunft der Besucher beobachten zu können.
    »Ich dachte schon, du würdest nicht kommen«, meinte Tomas.
    »Das würde ich mir nie entgehen lassen. Elben!«
    Spielerisch stieß Tomas den Ellbogen in Pugs Seite. »Hast du diese Woche noch nicht genug Aufregung gehabt?«

    Pug warf ihm einen düsteren Blick zu. »Wenn es dir so gleichgültig ist, warum stehst du dann im Regen hier auf dem Wagen?«
    Tomas antwortete nicht. Statt dessen zeigte er; »Schau!«
    Pug drehte sich um und sah die Wache ihre Stellung einnehmen, als Reiter in grünen Umhängen durch das Tor geritten kamen. Sie ritten zu dem Eingang der Burg, wo der Herzog wartete. Pug und Tomas betrachteten sie ehrfürchtig, denn sie ritten die schönsten weißen Rösser, die die Jungen jemals gesehen hatten. Sie benutzten weder Sattel noch

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