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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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dann bin ich in kürzester Zeit wieder normal.«
    Tully, der immer noch geschwächt klang, erklärte: »Dann liegst du wieder auf dein Rücken, das meinst du wohl. Du hast einen anständigen Schlag versetzt bekommen, Kulgan. Was immer es war, was dich bewußtlos geschlagen hat, hat keine kleine Waffe gewählt. Du hast Glück gehabt. Es hätte viel schlimmer ausgehen können.«
    Kulgan bemerkte Pug, der leise an der Tür stehengeblieben war, um niemanden zu stören. »Ah, Pug«, sagte er, und seine Stimme klang wieder fast so voll wie gewöhnlich. »Komm herein, komm herein. Ich habe gehört, ich habe dir dafür zu danken, daß ich keine unerwartete Reise mit unbekannten Gesellschaftern angetreten habe.«
    Pug lächelte, denn trotz seines mitgenommenen Äußeren schien Kulgan ganz der alte, joviale Meister zu sein. »Ich habe wirklich nichts getan, mein Herr.
    Ich habe bloß das Gefühl gehabt, daß etwas nicht in Ordnung war, und da habe ich gehandelt.
    »Schnell und gut gehandelt«, sagte der Herzog lächelnd. »Wieder ist dieser Junge dafür verantwortlich, daß es einem Mitglied meines Haushaltes gutgeht.
    Vielleicht sollte ich ihm den Titel >Verteidiger des Herzoglichen Haushalts< zuerkennen.«
    Pug lächelte, erfreut über das Lob des Herzogs. Borric wandte sich dem Magier zu. »Nun, da ich sehe, daß es Euch wieder gutgeht, sollten wir vielleicht über den gestrigen Tag sprechen. Geht es Euch gut genug?«
    Die Frage zauberte einen wütenden Ausdruck in Kulgans Augen. »Natürlich geht es mir gut genug. Das sage ich Euch doch seit mindestens zehn Minuten.«
    Kulgan wollte aus dem Bett steigen, aber ihm wurde schwindlig dabei. So legte Tully ihm besänftigend eine Hand auf die Schulter und führte ihn zu dem großen Kissenstapel zurück, auf dem er geruht hatte.
    »Du kannst von hier ebensogut reden. Also bleib in deinem Bett.«
    Kulgan widersprach nicht. Er fühlte sich kaum besser und meinte schon:
    »Fein, aber dann reicht mir wenigstens meine Pfeife, bitte.«
    Pug holte Kulgans lange Pfeife und einen Beutel Tabak und, nachdem der Magier sie gestopft hatte, auch einen langen, brennenden Fidibus aus dem Kohlentopf. Kulgan zündete seine Pfeife an. Als sie zu seiner Zufriedenheit brannte, lehnte er sich mit einem glücklichen Ausdruck im Gesicht zurück.
    »Also schön, wo fangen wir an?«
    Der Herzog erzählte ihm schnell, was Tully ihnen enthüllt hatte. Der Priester fügte noch ein paar Einzelheiten hinzu, die der Herzog übersehen hatte. Als sie fertig waren, nickte Kulgan. »Deine Vermutung bezüglich des Ursprungs dieser Leute ist sehr wahrscheinlich. Ich schöpfte schon einen ähnlichen Verdacht, als ich die Gegenstände sah, die vom Schiff mitgebracht worden waren. Die Ereignisse in diesem Raum gestern dann bekräftigten noch meine Vermutung.« Er machte eine kurze Pause, in der er seine Gedanken ordnete.
    »Die Schriftrolle war ein persönlicher Brief eines Magiers dieses Volkes, den Tsurani, an sein Weib. Aber es war auch noch mehr. Das Siegel zwang den Leser dieser Schriftrolle, eine Zauberformel zu sprechen, die am Schluß des Briefes enthalten war. Es handelt sich um einen bemerkenswerten Zauber, denn er befähigt jeden, ganz gleich, ob er für gewöhnlich zu lesen vermag oder nicht, diese Rolle zu entziffern.«
    »Das ist eine merkwürdige Sache«, bemerkte der Herzog.
    »Die Mittel, derer man sich hierzu bedient hat, sind vollkommen neu für mich«, stimmte Kulgan zu. »Nun, auf jeden Fall hatte ich diesen Zauber neutralisiert, so daß ich den Brief ohne Angst vor Zauberfallen lesen konnte, die bei privaten Botschaften von Magiern gang und gäbe sind. Die Sprache war natürlich fremdartig, und ich verwendete einen Zauber von einer anderen Rolle, um sie zu übersetzen.
    Ein Magier namens Fanatha reiste per Schiff in eine Stadt seines Heimatlandes. Nachdem sie ein paar Tage auf See waren, gerieten sie in einen schweren Sturm. Das Schiff verlor den Mast, und viele Mitglieder der Mannschaft wurden über Bord gespült. Der Magier nahm sich kurz Zeit, die Schriftrolle aufzusetzen - sie war nur flüchtig hingeworfen - und sie dann zu verzaubern. Es scheint so, als hätte dieser Mann das Schiff zu jeder Zeit verlassen können, um in sein Heim oder an irgendeinen anderen sicheren Platz zurückzukehren. Doch seine Sorge um das Schiff muß ihn zurückgehalten haben. Was diesen Punkt betrifft, bin ich mir nicht im klaren, aber der Ton des Schreibens legt nahe, daß es irgendwie ungewöhnlich war, sein Leben

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