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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Türme durch das dazwischenliegende Sims hindurch sehen. »Für mich sieht ein Berg aus wie der andere.«
    Arutha meinte: »Nach Norden, Vater?«
    Borric lächelte ein wenig über Aruthas Logik. »Ja. Wenn der Paß nördlich liegt, dann haben wir immer noch die Chance, ihn zu überqueren, ehe er unpassierbar wird. Wenn wir erst einmal auf der anderen Seite der Berge sind, wird das Wetter sich dort im Osten milder erweisen - jedenfalls ist das zu dieser Zeit des Jahres gewöhnlich der Fall. Wir sollten also in der Lage sein, nach Bordon zu marschieren. Wenn wir bereits nördlich vom Paß sind, dann erreichen wir irgendwann die Zwerge. Sie werden uns Schutz gewähren, und vielleicht wissen sie von einem anderen Weg in den Osten.« Er inspizierte seine erschöpfte Gruppe. »Mit drei Pferden und geschmolzenem Schnee als Trinkwasser sollten wir eine weitere Woche durchhalten können.« Er schaute sich um und musterte dann den Himmel. »Wenn das Wetter hält.«
    »In zwei, vielleicht drei Tagen sollten wir das schlechte Wetter hinter uns haben«, erklärte Kulgan. »Weiter kann ich nicht in die Zukunft sehen.«
    Ein ferner Ruf erklang durch die Bäume, aus dem Wald tief unter ihnen.
    Unverzüglich verstummten alle. Borric schaute zu Gardan hin. »Hauptmann, wie weit ist das entfernt, was meint Ihr?«
    Gardan lauschte. »Das ist schwer zu sagen, Herr. Ein, zwei Meilen, vielleicht auch mehr. Im Wald wird ein Geräusch weit getragen, in der Kälte noch mehr.«
    Borric nickte. »Sammelt die Männer. Wir ziehen weiter.«
    Pugs Fingerspitzen bluteten durch die zerrissenen Handschuhe. Bei jeder Gelegenheit im Laufe des Tages hatte der Herzog die Männer über die Felsen klettern lassen, um die Düsteren Brüder von der Verfolgung abzuhalten. Jede Stunde waren Soldaten zurückgeschickt worden, um falsche Spuren über ihre eigenen zu legen. Sie schleiften Decken von den toten Pferden hinter sich her und verwischten damit die Spuren, so gut sie konnten.
    Sie standen jetzt am Rande einer Lichtung. Es war ein kreisrundes Stück kahlen Felsens, das auf allen Seiten von mitgenommenen Pinien und Espen umgeben war. Die Bäume waren zunehmend spärlicher geworden, je weiter sie in den Bergen aufstiegen. Sie zogen es vor, auf dem rauhen, höheren Gelände weiterzuziehen, wo sie nicht so leicht verfolgt werden konnten. Seit der Morgendämmerung waren sie nördlich gen Osten gezogen. Sie folgten einem Sims aus zerklüfteten Felsen, das auf die Grauen Türme zuführte. Aber zu Pugs Enttäuschung schienen die Berge nicht näher gekommen zu sein.
    Die Sonne stand hoch über ihren Köpfen, aber Pug spürte wenig von ihrer Wärme, denn ein kalter Wind blies aus den Höhen der Grauen Türme. Pug hörte Kulgans Stimme aus der Ferne hinter sich. »So lange der Wind aus Nordosten bläst, werden wir keinen Schnee bekommen, denn jegliche Feuchtigkeit wird auf den Gipfeln zurückgelassen werden. Sollte sich der Wind jedoch drehen und aus Westen oder Nordwesten von dem Endlosen Meer herüberkommen, dann wird es wieder schneien.«
    Pug keuchte, als er über die Felsen kletterte und mühsam auf der schlüpfrigen Oberfläche entlangbalancierte. »Kulgan, müssen wir auch weiter Unterricht abhalten?«
    Ein paar Männer lachten, und für einen Augenblick ließ die grimmige Spannung der letzten beiden Tage nach. Sie erreichten eine große Ebene, ehe sie weiter ansteigen mußten, und der Herzog befahl eine Rast. »Errichtet ein Feuer und schlachtet ein Tier. Wir werden hier auf die letzten zurückgebliebenen Wachen warten.«
    Gardan sandte schnell Männer aus, die Holz von den Bäumen sammelten, und einer führte zwei der Pferde fort. Die empfindlichen Tiere hatten wunde Füße, waren müde und hungrig, und Gardan wollte sie vom Geruch von Blut fernhalten.
    Das gewählte Pferd schrie auf. Dann verstummte es plötzlich, und als die Feuer fertig waren, steckten die Soldaten Spieße über die Flammen. Bald erfüllte der Duft gerösteten Fleisches die Luft. Trotz seines erwarteten Mißfallens fühlte Pug, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Nach einer Weile wurde ihm ein Stock mit einem großen Stück gerösteter Leber ausgehändigt, das er gierig verschlang. In seiner Nähe verzehrte Tomas ebenso gierig ein Stück brutzelnden Schlegel.
    Als sie mit dem Essen fertig waren, wurde das restliche, noch warme Fleisch in Streifen aus Pferdedecken und zerrissenen Überwürfen gewickelt und unter den Männern verteilt.
    Pug und Tomas saßen neben Kulgan, während die

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