Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Soldaten lachten, ebenso wie der erste Zwerg. Er zog eine lange Pfeife aus seinem Umhang unter dem langen Bart hervor, der bis unter seinen Gürtel reichte, und fixierte Tomas mit einem scheelen Blick. »Was hast du denn erwartet, Knabe? Eine hübsche Fee, die dich von hier fortbringt?«
    Der Anführer der Zwerge stopfte seine Pfeife, als er näher zum Feuer trat. Vor dem Herzog blieb er stehen. »An Eurem Wappenrock erkenne ich, daß ihr Männer aus Crydee seid. Ich werde Dolgan genannt, Oberhaupt des Dorfes Caldara und Kriegsführer des Zwergenvolkes der Grauen Türme.« Er schaute zu den anderen und sagte dann: »Was bringt eine so traurig aussehende Gesellschaft des hohen Volkes an diesen kalten, abgelegenen Ort?«

Mac Mordain Cadal

    Die Zwerge standen Wache.
    Pug und die anderen Männer aus Crydee saßen um das Lagerfeuer und verzehrten hungrig das Mahl, das Dolgans Männer zubereitet hatten. Ein Kessel mit Eintopf blubberte über dem Feuer. Heiße Laibe von dunklem Brot, mit dicker Kruste und süßem, braunem, honigtriefendem Teig wurden hastig verschlungen. Der Räucherfisch von den Lasttieren der Zwerge bildete eine willkommene Abwechslung von der Diät aus Pferdefleisch der letzten Tage.
    Vierzig Zwerge begleiteten Dolgan. Der Anführer der Zwerge wurde von seinen Söhnen Weylin, dem Älteren, und Udell flankiert. Beide sahen ihrem Vater verblüffend ähnlich, aber Udell war dunkler, mit schwarzem statt rotbraunem Haar. Beide wirkten ruhig, verglichen mit ihrem Vater, der wild mit der Pfeife in der einen und einem Bierkrug in der anderen Hand gestikulierte, als er sich mit dem Herzog unterhielt. Die Zwerge waren auf einer Art Patrouille am Rande des Waldes entlang unterwegs gewesen. Aber Pug hatte den Eindruck, daß eine Patrouille so weit vom Heimatdorf entfernt ungewöhnlich war.
    »Ich erinnere mich an Euch, Lord Borric«, sagte Dolgan und nippte an seinem Bier, »aber Ihr wart kaum mehr als ein Säugling, als ich das letzte Mal in Crydee war. Ich habe mit Eurem Vater gespeist. Er hatte eine gute Tafel.«
    »Und solltet Ihr wieder einmal nach Crydee kommen, Dolgan, dann findet Ihr meine Tafel hoffentlich ebenso befriedigend.« Sie hatten über die Mission des Herzogs gesprochen, und während das Mahl zubereitet worden war, hatte Dolgan meistenteils in Gedanken verloren geschwiegen. Plötzlich betrachtete er seine Pfeife, die ausgegangen war. Er seufzte traurig und legte sie fort, bis er bemerkte, daß Kulgan seine eigene gezogen hatte und beachtliche Rauchwolken ausstieß. Sein Gesicht leuchtete sichtbar auf, und er sagte:
    »Hättet Ihr vielleicht noch ausreichend Tabak für eine zusätzliche Pfeife bei Euch, Magier?« Er sprach mit dem kehligen Schnarren, das die Zwerge immer an sich hatten, wenn sie in der Sprache der Könige redeten.
    Kulgan zog seinen Tabaksbeutel hervor und reichte ihn dem Zwerg hinüber.
    »Meine Pfeife und mein Tabaksbeutel sind zwei Dinge, die ich immer bei mir habe. Ich kann den Verlust all meiner anderen Güter verschmerzen -
    wenngleich mich der Verlust meiner beiden Bücher zutiefst betrübt -, aber irgend etwas ohne den Trost meiner Pfeife durchzustehen ist undenkbar.«
    »Jaja«, stimmte der Zwerg zu und entzündete seine eigene. »Da habt Ihr recht.
    Abgesehen vom Herbstbier und der Gesellschaft meines guten Weibes oder einem sauberen Kampf natürlich, gibt es wenig, was an das Vergnügen einer Pfeife heranreicht.« Er zog tief daran und blies eine große Rauchwolke in die Luft, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Ein nachdenklicher Ausdruck zog über sein Gesicht, als er sagte: »Jetzt zu den Neuigkeiten, die Ihr mit Euch bringt. Sie klingen seltsam in unseren Ohren, erklären aber einige der Mysterien, die uns seit geraumer Zeit beschäftigen.«
    »Was für Mysterien?« wollte Borric wissen.
    Dolgan wies auf den Höhleneingang. »Wie wir Euch bereits erzählten, mußten wir in der Umgegend patrouillieren. Das ist neu für uns, denn in den vergangenen Jahren gab es in den Landen am Rande unserer Minen und Farmen keinerlei Probleme oder Ärger.« Er lächelte. »Gelegentlich hatten wir ein wenig Mühe mit einigen besonders kühnen Banditen oder Moredhel - Ihr nennt sie die Düsteren Brüder -, oder auch wohl mit einem über alle Maßen dummen Stamm von Kobolden, Aber meistenteils blieb alles ruhig und friedlich.
    In letzter Zeit jedoch ist einiges schiefgegangen. Vor ungefähr einem Monat, vielleicht auch etwas länger, bemerkten wir eine starke Bewegung unter den

Weitere Kostenlose Bücher