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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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wiedergeboren wurde, mit kahl werdendem Kopf, scharfen Zügen und kleinen, dunklen Augen. Seine teuren Roben konnten seine Magerkeit kaum verhehlen. Sein Benehmen aber war so freundlich, seine Augen blickten so besorgt, daß die geierhafte Erscheinung gemildert wurde.
    Pug fand ihn trotz seines unschönen Äußeren liebenswert. Der Mann scheuchte Diener davon, um Zimmer und heiße Speisen für die Gruppe vorzubereiten. Er wollte nicht zuhören, als der Herzog versuchte, seine Mission zu erklären. Indem er eine Hand hob, erklärte er: »Später, Euer Gnaden. Später können wir ausführlich darüber reden, nachdem Ihr geruht und gegessen habt.
    Ich erwarte Euch heute abend zum Mahl, aber im Augenblick habe ich heiße Bäder und saubere Betten für Eure Gesellschaft vorbereiten lassen. Warme Speisen werden in Eure Quartiere gebracht werden. Etwas Ruhe, saubere Kleider und ein gutes Mahl, und Ihr werdet Euch wie neugeboren fühlen. Dann können wir miteinander reden.«
    Er klatschte in die Hände und ein Diener kam, um sie in ihre Zimmer zu führen. Der Herzog und sein Sohn erhielten eigene Räume, während Pug und Kulgan einen anderen teilten. Gardan wurde in den Unterkünften der Dienerschaft einquartiert.
    Kulgan forderte Pug auf, das erste Bad zu nehmen, während er noch mit dem Diener sprechen wollte. Meecham und Kulgan begaben sich in das Zimmer des Freisassen, und Pug streifte seine schmutzigen Kleider ab. Inmitten des Raumes stand eine große Metallwanne, die mit duftendem, heißen und dampfendem Wasser gefüllt war. Er stieg hinein und zog hastig den Fuß zurück. Nachdem er drei Tage durch den Schnee gewandert war, fühlte sich das Wasser an, als würde es kochen. Vorsichtig streckte er den Fuß wieder hinein, und als er sich schließlich an die Hitze gewöhnt hatte, stieg er vollends ins Wasser.
    Er lehnte sich in der Wanne zurück. Auf der Innenseite war sie emailliert.
    Nach den hölzernen Wannen, die er von daheim kannte, fand Pug es ein merkwürdiges, glattes aber angenehmes Gefühl. Er rieb sich mit einer süßen Seife ein und wusch den Schmutz aus seinem Haar. Dann stellte er sich in der Wanne auf und goß sich einen Eimer kalten Wassers über, um den Schaum fortzuspülen.
    Er trocknete sich ab und zog ein sauberes Nachthemd an, das für ihn bereitgelegt worden war. Obwohl es noch früh war, fiel er in das warme Bett.
    Sein letzter Gedanke galt dem blonden Jungen, der immer so gern gelacht hatte. Er fragte sich, ob Dolgan seinen Freund gefunden haben mochte.
    Einmal wachte er im Laufe des Tages auf. Er hörte, wie jemand eine namenlose Melodie summte und dabei Wasser verspritzte. Kulgan seifte seinen dicken Körper ein. Pug schloß die Augen und war bald darauf wieder eingeschlafen.
    Er schlief noch immer tief und fest, als Kulgan ihn weckte, weil es Zeit für das Abendessen war. Seine Tunika und seine Hose waren gesäubert worden, und auch der kleine Riß in seinem Hemd war geflickt. Seine Stiefel waren geputzt und glänzten schwarz. Als er sich im Spiegel musterte, entdeckte er zum ersten Mal einen sanften, schwarzen Schatten auf den Wangen. Er beugte sich vor und erkannte die ersten Anzeichen eines Bartes.
    Kulgan beobachtete ihn. »Nun, Pug. Soll ich dir einen Rasierer bringen lassen, damit du dein Kinn glatt halten kannst wie Prinz Arutha? Oder möchtest du lieber einen prächtigen Bart kultivieren?« Dabei strich er sich vielsagend über seinen eigenen grauen Bart.
    Zum ersten Mal, seit sie den Mac Mordain Cadal verlassen hatten, lächelte Pug. »Ich glaube, vorerst muß ich mir darüber noch keine Gedanken machen.«
    Kulgan lachte und war froh, die gute Laune des Jungen zurückkehren zu sehen. Der Magier hatte sich Sorgen gemacht, weil Pug so tief um seinen Freund getrauert hatte. Jetzt hielt er ihm die Tür auf. »Wollen wir?«
    Pug neigte den Kopf, imitierte eine Verbeugung wie bei Hofe, und erwiderte: »Gewiß, Meister Magier. Nach Euch?« Dann brach er in Lachen aus.
    Sie begaben sich zum Speisesaal. Es war eine große und wohlbeleuchtete Halle, wenngleich auch nicht im entferntesten so groß wie die im Schloß von Crydee. Der Herzog und Prinz Arutha saßen bereits, und Kulgan und Pug nahmen schnell ihre Plätze an der Tafel ein.
    Borric beendete gerade seine Erzählung der Ereignisse in Crydee und dem großen Wald, als Pug und Kulgan sich setzten. »Deshalb beschloß ich, diese Nachricht selbst zu überbringen, denn ich halte sie für äußerst wichtig.«
    Der Händler lehnte sich in

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