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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinem Stuhl zurück, als die Diener eine Vielfalt von Speisen anschleppten. 
    »Lord Borric«, meinte Talbott, »als Euer Mann Meecham mich ansprach, war seine Bitte - was Euch betraf - ein wenig ungenau. Ich vermute, daß dies auf die An zurückzuführen war, in der die Information übermittelt wurde.« Er spielte auf die Magie an, den Zauber, mit dessen Hilfe Kulgan Beigan kontaktiert hatte, der seinerseits wiederum Kunde an Meecham sandte. »Ich habe nie auch nur vermutet, daß Euer Wunsch, Krondor zu besuchen, so wichtig für mein Volk sein würde, wie ich ihn jetzt verstehe.« 
    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Selbstverständlich beängstigen mich Eure Neuigkeiten. Ich war bereit, als Mittler zu fungieren, der für Euch ein Schiff findet, aber nun werde ich Euch in einem meiner eigenen Schiffe auf die Reise schicken.« Er nahm eine kleine Glocke auf, die neben seiner Hand stand, und klingelte. Augenblicklich stand ein Diener an seiner Schulter. »Schickt Nachricht an Kapitän Abram. Er soll die Sturmkönigin vorbereiten. Morgen nachmittag wird er mit der Flut nach Krondor auslaufen. Genauere Anweisungen wird er später erhalten.«

    Der Diener verbeugte sich und ging. »Ich danke Euch, Meister Kilrane«, sagte der Herzog. »Ich hatte gehofft, daß Ihr verstehen würdet, aber ich erwartete nicht, so schnell ein Schiff zu finden.«
    Der Händler sah Borric offen an. »Herzog Borric, laßt mich offen sein.
    Zwischen den Freien Städten und dem Königreich ist die Liebe nicht sehr groß.
    Und noch geringer ist die Liebe für den Namen conDoin. Es war Euer Großvater, der Natal belagerte und Walinor zerstörte. Er wurde nur zehn Meilen nördlich von dieser, unserer Stadt aufgehalten, und die Erinnerung daran quält noch immer einige von uns. Der Tradition nach sind wir Keshianer, aber von Geburt an freie Männer, und Eroberern bringen wir nur wenig Zuneigung entgegen.«
    Kilrane fuhr fort, während der Herzog steif in seinem Sessel saß. »Dennoch sind wir gezwungen zuzugeben, daß Euer Vater später, und nun auch Ihr selbst, gute Nachbarn seid, die sich den Freien Städten gegenüber anständig verhalten, ja, manchmal sogar großzügig erweisen. Ich halte Euch für einen Ehrenmann, und es ist mir klar, daß diese Tsuranis wahrscheinlich all das sind, was Ihr von ihnen behauptet. Ihr seid wohl kein Mann, der zu Übertreibungen neigt, denke ich.«
    Der Herzog entspannte sich ein wenig bei diesen Worten. Talbott nippte an seinem Wein und nahm dann die Unterhaltung wieder auf. »Wir wären Narren, wenn wir nicht erkennen würden, daß unser Interesse dort liegt, wo auch das des Königreiches sich befindet, denn allein sind wir hilflos. Wenn Ihr abgereist seid, werde ich eine Versammlung des Rates der Gilden und Händler einberufen und werde für die Unterstützung des Königreiches in dieser Angelegenheit votieren.« Er lächelte, und alle am Tisch konnten erkennen, daß hier ein Mann war, der von seinem Einfluß und seiner Autorität ebenso überzeugt war wie der Herzog von der seinen. »Ich werde den Rat von der Weisheit dieses Entschlusses überzeugen. Eine kurze Erwähnung dieser Tsurani-Kriegsgaleere, ein kleiner Bericht, wie unsere Schiffe gegenüber einer Flotte solcher Galeeren abschneiden würden, das sollte ausreichen.«
    Borric lachte und schlug mit der Hand auf den Tisch. »Meister Händler, ich sehe schon, daß Euer Reichtum nicht durch eine glückliche Fügung des Schicksals erzielt wurde. Euer Geist steht dem meines guten Pater Tully nicht nach. Ebensowenig wie Eure Weisheit. Ich entbiete Euch meinen Dank.«
    Der Herzog und der Händler unterhielten sich noch weiter bis spät in die Nacht hinein, aber Pug war immer noch müde und kehrte in sein Bett zurück.
    Als Kulgan Stunden später ebenfalls kam, schlief der Junge ganz ruhig, mit einem friedlichen Ausdruck auf dem Gesicht.
    Die Sturmkönigin lief vor dem Wind. Ihre geblähten Segel schoben sie durch das tosende Meer. Der wirbelnde, brennende Schnee machte die Nacht so schwarz, daß sich die Spitzen der hohen Masten in der Dunkelheit verloren.
    Auf dem Achterdeck drängten sich Gestalten unter pelzverbrämten Umhängen aus Öltuch. Sie versuchten, in der bitterkalten Feuchtigkeit warm und trocken zu bleiben. Zweimal waren sie in den vergangenen beiden Wochen durch das aufgewühlte Meer gefahren, aber dies hier war bei weitem das schlechteste Wetter, auf das sie bisher getroffen waren. Ein Schrei ertönte, und dem Kapitän wurde die

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