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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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in eine komplizierte Diskussion vertieft, die mit den Wintervorräten von verschiedenen Dörfern der Gegend zu tun hatte.
    Dolgan unterbrach die Diskussion und erklärte: »Jetzt, wo Tomas bei uns ist, halte ich es für das Beste, wenn wir über die Tsuranis sprechen.«
    Tomas spitzte bei diesen Worten die Ohren und wandte seine Aufmerksamkeit dem zu, was gesagt wurde. Dolgan fuhr fort:
    »Seit ich zu jener Patrouille aufgebrochen bin, sind Läufer aus Elvandar und Bergenstein bei uns gewesen. Diese Fremden wurden häufig in der Nähe des Passes des Nordens gesichtet. Sie haben ihr Lager in den Hügeln südlich von Bergenstein aufgeschlagen.«
    Einer der Zwerge sagte: »Das ist die Sache von Bergenstein, wenn sie uns nicht zu den Waffen rufen.«
    »Richtig, Orwin, aber wir haben auch Nachricht, daß sie gesehen wurden, wie sie in das Tal südlich des Passes kamen und wieder gingen. Sie sind in Lande eingedrungen, die traditionsgemäß uns gehören, und das wiederum ist Sache der Grauen Türme.«
    Der Zwerg, den er Orwin genannt hatte, nickte. »Das ist es allerdings, aber es gibt nichts, was wir tun könnten, ehe der Lenz kommt.«
    Dolgan legte die Füße auf den Tisch und zündete sich seine Pfeife an. »Und auch das ist wahr. Aber wir können dankbar sein, weil die Tsuranis bis zum Lenz ebenfalls nichts unternehmen können.«
    Tomas legte ein Stück Fleisch nieder, das er gehalten hatte. »Sind die Stürme schon losgebrochen?«
    Dolgan sah ihn an. »Aye, Bürschchen, die Pässe sind alle zugeschneit, denn der erste Schneesturm dieses Winters ist letzte Nacht über uns hereingebrochen. Nichts kann sich jetzt dort draußen bewegen, am allerwenigsten eine Armee.«
    Tomas sah Dolgan an. »Dann…«
    »Aye. Du wirst diesen Winter über unser Gast sein, denn nicht einmal unser härtester Läufer könnte jetzt seinen Weg aus diesen Bergen hin nach Crydee finden.«
    Tomas lehnte sich zurück. Trotz des Trostes der zwergischen langen Halle sehnte er sich nach vertrauterer Umgebung. Aber es gab nichts, was er hätte tun können. Darüber war er sich im klaren und wandte seine Aufmerksamkeit resignierend wieder seinem Mahle zu.

Eiland des Zauberers

    Die erschöpfte Gruppe taumelte nach Bordon hinein.
    Eine Mannschaft von natalischen Pfadfindern ritt um sie her, die in ihre traditionelle graue Tunika, Hosen und Umhänge gekleidet war. Sie waren auf Patrouille gewesen, hatten eine Meile vor der Stadt die Reisenden getroffen und geleiteten sie jetzt. Borric war zornig, weil die Pfadfinder nicht angeboten hatten, die erschöpften Reisenden mitreiten zu lassen, aber er verbarg seine Wut gut. Sie konnten in der zerlumpten Gruppe wirklich kaum den Herzog aus Crydee und seine Mannen vermuten. Und selbst wenn er in großem Staate eingetroffen wäre: Die Liebe zwischen den Freien Städten von Natal und dem Königreich war nicht sehr groß.
    Wie die anderen Städte in der Gegend verfügte auch Bordon nicht über eine feste Armee, sondern unterstützte statt dessen eine Garnison natalischer Pfadfinder, die Abkömmlinge der legendären keshianischen Kaiserlichen Führer waren. Sie zählten zu den besten Pferde-Soldaten und Pfadfindern des Landes. Sie konnten rechtzeitig von nahendem Ärger künden und es der örtlichen Miliz so ermöglichen, Aufstellung zu nehmen.
    Pug bestaunte Bordon. Gemessen an den Größen im Königreich war sie eine kleine Stadt, kaum mehr als ein Seehafen, aber weit größer als Crydee. Wohin er auch schaute, überall hasteten geschäftig und eilig Leute herum, um ihre unbekannten Aufgaben zu erfüllen. Den Reisenden wurde nur wenig Aufmerksamkeit zuteil. Nur hier und da ruhte vorübergehend der Blick eines Ladenbesitzers oder einer Marktfrau auf ihnen.
    Sie näherten sich dem Hause Talbott Kilranes. Er war der wichtigste Schiffsmakler der Stadt und der Handelsagent des Herzogs hier in den Freien Städten. Sein Haus stand oben auf einem Hügel, von wo aus er die ganze Stadt überblicken konnte. Von der Straße aus konnte Pug Schiffe vor Anker liegen sehen. Dutzende von ihnen lagen hier. Sie waren offensichtlich aus dem Verkehr gezogen worden, so lange der harte Winter dauerte, denn die Masten waren entfernt worden.
    Sie erreichten das Haus und wurden an der Tür von Talbott Kilrane persönlich begrüßt. Meecham stand an seiner Seite.
    »Willkommen, Lord Borric, willkommen«, sagte er, und ein herzliches Lächeln legte sein mageres Gesicht in Falten. Er sah wie ein Geier aus, der in menschlicher Gestalt

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