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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Scheide war aus einem glatten, weißen Material, ähnlich Elfenbein, gearbeitet, aber es war stärker, fast wie Metall. Unter dem Bündel lag ein goldenes Kettenhemd, das er mit einem staunenden »Oh!« hervorzog.
    Dolgan beobachtete ihn und sagte: »Nimm sie nur, Junge. Der Lindwurm sagte, du könntest dir unter den Reichtümern der Halle etwas aussuchen.«
    »Sie sind viel zu schön für mich, Dolgan. Sie gehören einem Prinzen oder König.«
    »Ich glaube kaum, daß der vorherige Besitzer noch Gebrauch davon machen kann, Bürschchen. Sie sind willig geschenkt worden, und du kannst tun, was du willst, aber ich glaube, daß ihnen eine besondere Eigenschaft anhaftet. Sonst hätten sie nicht in einer Truhe mit dem Hammer gelegen. Tholins Hammer ist eine machtvolle Waffe, die in den Tiefen des Mac Cadman Alair geschmiedet wurde, der ältesten Mine in diesen Bergen. In ihm ruhen magische Kräfte, die in der Geschichte der Zwerge unübertroffen sind. Es ist wahrscheinlich, daß für die goldene Rüstung und das Schwert dasselbe gilt. Vielleicht hat es einen besonderen Grund, daß du sie bekommen sollst.«
    Tomas überlegte einen Augenblick lang. Dann zog er hastig seinen Umhang aus. Das goldene Kettenhemd ließ sich mit Leichtigkeit über seine Tunika streifen, denn es war für jemanden von größerer Statur angefertigt worden. Er zog den Heroldsrock darüber und setzte den Helm auf den Kopf. Dann nahm er das Schwert und den Schild und stellte sich vor Dolgan auf. »Sehe ich nicht albern aus?«
    Der Zwerg musterte ihn gründlich. »Sie sind ein wenig groß. Aber zweifellos wirst du noch hineinwachsen.« Er glaubte in der Art, wie der Junge stand und sein Schwert und den Schild hielt, etwas zu erkennen. »Nein, Tomas, du siehst nicht albern aus. Sie sind groß, aber ich glaube, du wirst sie irgendwann so tragen, wie sie getragen werden sollen.«
    Tomas nickte, nahm seinen Umhang auf und wandte sich der Tür zu. Die Rüstung war überraschend leicht, viel leichter als das, was er in Crydee getragen hatte. »Ich möchte nichts anderes nehmen, Dolgan«, erklärte der Junge. »Ich nehme an, das klingt seltsam.«
    Dolgan trat zu ihm. »Nein, Junge, denn auch ich wünsche mir nichts weiter von den Reichtümern des Lindwurms.« Mit einem letzten Blick auf die Halle fügte er hinzu: »Obwohl Nächte kommen werden, in denen ich die Weisheit dieser Entscheidung anzweifeln werde. Vielleicht komme ich eines Tages hierher zurück, aber ich glaube es nicht. Doch jetzt laß uns den Heimweg antreten.«
    Sie machten sich auf den Weg und befanden sich schon bald in Tunneln, die Dolgan gut kannte, und die sie an die Oberfläche fühlten.
    Sie waren beide erschöpft, als sie fünf Tage später Caldara erreichten. Der Schnee in den Bergen war schwer, und das Gehen war mühsam. Als sie sich dem Dorf näherten, wurden sie von Wachen gesichtet, und bald versammelten sich alle Bewohner, um sie zu begrüßen.
    Sie wurden in die lange Halle des Dorfes gebracht, und Tomas erhielt ein Zimmer. Er war so müde, daß er umgehend einschlief, und selbst der untersetzte Zwerg war erschöpft. Es wurde vereinbart, am folgenden Tag die Dorfältesten zusammenzurufen und die letzten Neuigkeiten zu besprechen, die das Dorf erreicht hatten.
    Als Tomas erwachte, fühlte er sich sehr hungrig. Er reckte sich, stand auf und stellte überrascht fest, daß er überhaupt nicht steif war. Er war in dem goldenen Kettenhemd eingeschlafen und hätte mit einem kräftigen Muskelkater aufwachen sollen. Statt dessen fühlte er sich ausgeruht und wohl. Er öffnete die Tür und trat in eine große Halle. Er traf niemanden, bis er den zentralen Raum der langen Halle erreichte. Hier saßen mehrere Zwerge an einer langen Tafel, mit Dolgan am Kopf. Tomas erkannte in einem Weylin, Dolgans Sohn. Dolgan wies dem Jungen einen Stuhl zu und stellte ihn der Gesellschaft vor.
    Die Zwerge begrüßten Tomas, der ihnen höflich antwortete. Doch vor allem starrte er auf die Vielfalt von Speisen auf dem langen Tisch.
    Dolgan lachte. »Bedien dich. Es gibt keinen Grund, warum du hungrig bleiben solltest, wenn die Tafel so voll ist.«
    Tomas belud einen Teller mit Fleisch, Käse und Brot und nahm sich auch einen Krug Bier, obwohl ihm der Sinn kaum danach stand und es noch früh am Tage war. Schnell hatte er den größten Teil dessen, was sich auf seinem Teller befand, verzehrt. Er nahm sich eine weitere große Portion. Dabei schaute er sich um, ob es irgend jemand mißfiel. Die meisten Zwerge waren

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