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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Krondor entfernt sein, wenn nicht mehr.«
    Der alte Herzog ließ sich schwer in einen Sessel fallen. »Wir haben einen versteckten Käfig von Brieftauben gefunden, die dem verstorbenen Richard von Salador gehört haben. Einer seiner Männer hat die Nachricht von Rodrics Tod an Guy gesandt und ihm auch berichtet, daß Ihr zum Erben ernannt worden seid. Wir haben den Kerl verhört. Es war ein Diener von Richard. Guy ist aus der Stadt geflohen, denn er wußte, daß es eine Eurer ersten Taten als König sein würde, ihn hängen zu lassen. Ich vermute, daß er sich direkt nach Rillanon begeben wird.«
    »Ich hätte gedacht, dorthin würde er von allen Orten Midkemias zuletzt gehen«, bemerkte Kulgan.
    »Der Schwarze Guy ist kein Dummkopf, was immer man auch sonst von ihm sagen kann. Er wird sich versteckt halten, daran besteht kein Zweifel. Die Spuren seines Handwerks aber wird man überall sehen können, ehe wir damit fertig sind. So lange, bis die Krone auf Lyams Kopf sitzt, ist Guy immer noch ein wichtiger Mann im Königreich.«
    Bei dieser letzten Bemerkung schaute Lyam ihn beunruhigt an, denn er dachte an die Erklärung seines sterbenden Vaters. Seit Brucals Warnung, Martin nicht zu erwähnen, hatten alle immer nur von Lyams Krönung gesprochen, und niemand hatte Martins möglichen Anspruch auf die Krone erwähnt.
    Lyam verdrängte diese beunruhigenden Gedanken, als Brucal weitersprach. »Aber jetzt, wo Guy verschwunden ist, liegen die meisten unserer Sorgen hinter uns. Da der Krieg nun fast beendet ist, können wir uns anschicken, das Königreich wiederaufzubauen. Ich bin wirklich froh darüber. Ich werde allmählich wirklich zu alt für diesen Unsinn von Krieg und Politik. Ich bedauere nur, daß ich keinen Sohn habe, damit ich ihm alles übertragen und mich zurückziehen könnte.«
    Lyam musterte Brucal zärtlich und ungläubig. »Ihr werdet niemals klein beigeben, altes Kriegsroß. Ihr werdet noch kämpfend und kratzend den Weg zu Eurem Totenbett zurücklegen, und dieser Tag ist noch Jahre entfernt.«
    »Wer spricht denn hier vom Sterben?« schnaubte Brucal höhnisch. »Ich habe vor, mit meinen Hunden und meinen Falken zu jagen, und außerdem will ich ein bißchen fischen gehen. Wer weiß?
    Vielleicht finde ich sogar noch eine kleine Dirne, die es mit mir aushält, die vielleicht siebzehn oder achtzehn Jahre alt ist. Und dann kann ich wieder heiraten und vielleicht doch noch einen Sohn bekommen. Wenn dieser junge Narr von Vandros jemals seinen Verstand zusammenkratzt und meine Felinah heiratet, dann wirst du ja sehen, wie schnell der zum Herzog von Yabon wird, wenn ich mich zurückziehe. Warum sie immer noch auf ihn wartet… könnt ja mal raten. Ich weiß es nicht.« Er hievte sich von seinem Stuhl hoch. »Ich bin für ein heißes Bad und etwas Schlaf vor dem Essen. Mit Eurer Erlaubnis?«
    Lyam machte ihm ein Zeichen, er möge sich zurückziehen. Als er fort war, sagte er: »Ich werde mich niemals daran gewöhnen, daß die Leute meine Genehmigung brauchen, um zu kommen und zu gehen.«

    Pug und Kulgan standen ebenfalls auf. Kulgan meinte: »Das solltest du aber besser, denn von nun an werden dich alle darum bitten. Mit Eurer Erlaubnis…«
    Mit gespielter Empörung machte Lyam ihnen ein Zeichen, sie sollten gehen.

    Der Rat hatte sich bereits versammelt, als Aglaranna ihren Platz auf dem Thron einnahm.
    Abgesehen von den üblichen Ratsmitgliedern war auch Martin Langbogen anwesend, der neben Tomas stand. Als alle auf ihrem Platz waren, sagte Aglaranna: »Ihr habt darum gebeten, den Rat einzuberufen, Tathar. Jetzt sagt uns, welche Angelegenheit Ihr uns vorlegen wollt.«
    Tathar verbeugte sich leicht in Richtung der Königin. »Wir vom Rat hielten die Zeit für gekommen, um eine Einigung zu erlangen.«
    »Wofür, Tathar?« fragte die Elbenkönigin.
    Tathar erklärte: »Wir haben lange und hart gearbeitet, um diese Sache mit Tomas zu einem friedlichen, sicheren Ende zu bringen. Alle hier wissen, daß wir unsere Kunst eingesetzt haben, um die Wut in ihm zu besänftigen, die Macht der Valheru zu mildern, damit der junge Mann nicht im Laufe der Zeit davon überwältigt wurde.«
    Er machte eine Pause, und Martin beugte sich zu Tomas. »Ärger?«
    Tomas überraschte ihn, denn er lächelte und zwinkerte ihm zu. Wieder einmal war Martin überzeugt, daß der fröhliche Junge, den er in Crydee gekannt hatte, ebenso in diesem jungen Mann vorhanden war wie der mächtige Drachenherrscher. »Alles wird gut werden«, flüsterte

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