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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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dürfen, unter der Voraussetzung, daß sie versprechen, für mindestens ein Jahr nicht mehr ins Königreich zurückzukehren. Und ich werde als Eure Geisel bis zum Eingang des Tales, bis zu Euren Reihen, mitreiten. Ist das genug?«
    Der Kommandeur dachte eine Weile darüber nach, während er seine müde, durstige Truppe betrachtete. »Ich willige ein, Erhabener. Wenn es der Wunsch des Lichts des Himmels ist, den Krieg zu beenden, wer bin dann ich, ihn zu verlängern?«
    »Die Oaxatucan sind schon seit langem für ihren Mut bekannt. Aber ihnen gebührt auch Ehre für ihre Weisheit.«
    Der Kommandeur verneigte sich. Dann wandte er sich an seine Soldaten: »Gebt die Parole aus.
    Wir marschieren… heim.«

     
    Die Mitteilung, daß der Kaiser dem Frieden zustimmen würde, erreichte das Lager vier Tage später. Pug hatte Wataun eine Nachricht übergeben, die dieser durch den Spalt befördern sollte. Sie trug das schwarze Siegel der Versammlung, und niemand würde ihre schnelle Beförderung beeinträchtigen. Sie war an Fumita adressiert worden. Er wurde dann gebeten, der Heiligen Stadt mitzuteilen, daß der neue König des Reiches keine Vergeltung fordere, sondern den Frieden anzunehmen bereit war.
    Lyam hatte seine Gefühle deutlich erkennen lassen, als Pug die Nachricht verlas. Der Kaiser selbst würde in einem Monat durch den Spalt kommen und Verträge mit dem Königreich unterzeichnen. Pug war den Tränen nahe gewesen, als er die Neuigkeiten vorlas, und bald ging es wie ein Lauffeuer durchs Lager: Der Krieg ist vorüber! Von allen Seiten war Jubel zu hören.
    Pug und Kulgan saßen im Zelt des älteren Magiers. Zum erstenmal seit Jahren pflegten sie wieder ihre alte freundschaftliche Beziehung. Pug beendete soeben eine lange Erklärung des Tsurani-Systems, Novizen zu unterweisen.
    »Pug?« meinte Kulgan und zog tief an seiner Pfeife. »Es sieht so aus, als könnten wir jetzt, wo der Krieg vorüber ist, zu unserer Arbeit als Magier zurückkehren. Nur bist du jetzt der Herr und Meister, und ich bin der Schüler.«
    »Es gibt vieles, was wir voneinander lernen können, Kulgan. Aber ich fürchte, alte Gewohnheiten sind nur schwer abzulegen. Ich glaube, ich könnte mich nie an die Vorstellung gewöhnen, daß du ein Schüler bist. Und außerdem gibt es noch viele Dinge, derer du fähig bist, die ich immer noch nicht beherrsche.«
    Kulgan schien überrascht. »Wirklich? Ich hätte gedacht, meine einfachen Künste liegen unter deiner Erhabenheit.«

    Wieder verspürte Pug wie früher die alte Verlegenheit, als er noch Kulgans Schüler war. »Du machst dich über mich lustig.«
    Kulgan lachte. »Nur ein bißchen, mein Junge. Und für einen Mann meines vorgeschrittenen Alters bist du immer noch ein Junge. Es ist nicht leicht für mich zu sehen, wie ein kleiner Lehrling zum mächtigsten Magier einer anderen Welt wird.«
    Pug lächelte. »Ich glaube, du hast damals nur Mitleid mit mir gehabt, als ich ganz allein im Hof stand, nachdem alle anderen Jungen aufgerufen worden waren.«
    »Zum Teil ist das richtig. Aber ich war der erste, der die Kraft in dir gespürt hat. Und diese Beurteilung hat sich als richtig erwiesen, wenn auch erstaunliche Dinge geschehen mußten, um deine Fähigkeiten zu wecken.«
    Pug seufzte. »Nun, die Versammlung hat ihr eigenes System. Wenn die Kraft und Macht einmal entdeckt worden ist, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Erfolg oder Tod. Wenn alle anderen Gedanken gebannt sind, gibt es nur wenig, was die Studenten beschäftigt, abgesehen von der Magie. Wenn das nicht so wäre, hätte ich wohl nie so viel erreicht.«
    »Ich glaube nicht. Auch wenn die Tsuranis nicht gekommen wären, du hättest deinen Weg zur Größe gefunden.«
    So saßen sie und redeten und ließen sich durch die Gegenwart des anderen trösten. Nach einer Weile entfachten sie ihre Feuer, denn die Dunkelheit senkte sich auf sie herab. Katala kam zum Zelt, um zu sehen, ob ihr Gatte mit ihr und ihrem Sohn am Fest der Dankbarkeit teilnehmen würde, das der König Lyam gab. Sie blickte ins Zelt und sah die beiden Magier in ihr Gespräch versunken.
    Sie zog sich zurück und ging, mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen, zu ihrem Sohn.

Täuschungen

    Lyam saß still in seinem Zelt.
    Er setzte gerade die Nachricht auf, die er nach Crydee senden wollte, als ein Posten eintrat und Pug und Kulgan ankündigte. Lyam erhob sich und grüßte sie, und nachdem der Soldat sie verlassen hatte, bedeutete er ihnen, Platz zu nehmen. »Ich brauche

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