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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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fremd.«
    »Dann müssen wir sofort all unsere Truppen einsetzen, um den Frontausleger zu sprengen«, erklärte Brucal. »Wir müssen sie zerschmettern und unsere Soldaten befreien, damit wir mit anderen Drohungen fertig werden können.«
    »Das wird teuer werden«, bemerkte Lyam. »Diesmal haben wir die Überraschung nicht auf unserer Seite; wir könnten zwei Mann für jeden von ihnen verlieren.«
    Kulgan hatte mit Laurie und Meecham etwas entfernt gesessen. »Es ist eine Tragödie, daß wir nichts weiter erreicht haben als eine Verbreiterung der Front. Und das so kurz nach dem Friedensangebot des Kaisers.«
    »Vielleicht ist es noch immer nicht zu spät«, meinte Pug.
    Lyam sah ihn an. »Wie meinst du das? Kasumi muß bereits die Nachricht verbreitet haben, daß der Frieden verweigert wurde.«
    »Ja, aber vielleicht haben wir noch Zeit, die Nachricht zu übermitteln, daß wir einen neuen König haben werden, der bereit ist, über den Frieden zu verhandeln.«
    »Und wer soll diese Nachricht überbringen?« fragte Kulgan. »Dem Leben könnte verwirkt sein, wenn du ins Kaiserreich zurückkehrst.«
    »Vielleicht können wir zwei Probleme auf einmal lösen. Hoheit, habe ich Eure Zustimmung, den Tsuranis im Tal sichere Rückkehr zu ihren Reihen zu erlauben?«
    Lyam dachte darüber nach. »Ja, wenn ich ihr Wort habe, daß sie mindestens ein Jahr nicht zurückkehren werden.«
    »Dann werde ich zu ihnen gehen«, erklärte Pug. »Vielleicht können wir diesen Krieg immer noch zu einem Ende bringen, trotz der Kalamitäten, die uns befallen haben.«

     
    Die Tsurani-Wachen, nervös und auf der Hut, erstarrten, als sie das Geräusch eines sich nähernden Reiters hörten. »Sie kommen!« rief einer, und die Männer packten ihre Waffen und eilten zu den Barrikaden. Die Erdwälle im Süden waren noch in Ordnung, aber hier, am westlichen Rand, hatten sie nur hastig eine Barriere aus umgestürzten Bäumen und seichten Gräben errichtet.
    Bogenschützen standen bereit, die Sehnen gespannt, aber der erwartete Angriff kam nicht. Eine einzelne Gestalt zu Pferde wurde sichtbar. Der Mann hielt die Hände über dem Kopf erhoben und hatte die Handflächen aneinander gelegt, als Zeichen seines Wunsches zu Verhandlungen. Und mehr noch, er trug die, schwarze Robe.
    Der bärtige Reiter führte sein Pferd zum Rand der Barrikade und sprach in perfektem Tsuranisch: »Wer befehligt hier?«
    Ein überraschter Offizier antwortete: »Kommandeur Wataun.«
    »Ihr Vergeßt Eure Manieren, Truppenführer«, fuhr der Mann ihn an. Er warf einen Blick auf die Zeichen des Mannes an Brustpanzer und Helm. »Mangelt es den Chilapaningo so sehr an Höflichkeit?«
    Der Offizier nahm Haltung an. »Verzeihung, Erhabener«, stammelte er. »Ihr seid bloß so unerwartet erschienen.«
    »Bringt Kommandeur Wataun hierher.«
    »Euer Wille geschehe, Erhabener.«
    Der Kommandeur der Tsuranis erschien einen Augenblick später. Er war ein stämmiger, alter Kämpe, und Erhabener oder nicht, sein erster Gedanke galt dem Wohlergehen seiner Truppen.
    Mißtrauisch sah er den Magier an. »Da bin ich, Erhabener.«

    »Ich bin gekommen, um dich und deine Soldaten ins Tal zurück zu beordern.«
    Kommandeur Wataun lächelte reumutig und schüttelte den Kopf. »Bedaure, Erhabener, aber das darf ich nicht. Die Kunde von Eurer Tat hat uns hier erreicht, und wir wissen auch, daß die Versammlung Euren Status in Frage gestellt hat. Inzwischen steht Ihr vielleicht schon nicht mehr außerhalb des Gesetzes. Wäret Ihr nicht unter dem Zeichen der Verhandlung gekommen, hätte ich Euch gefangengenommen, wenn es uns auch teuer zu stehen gekommen wäre.«
    »Dann will ich Euch ein Angebot machen, Kommandeur. Ihr müßt selbst entscheiden, ob es sich um einen Trick handelt oder nicht. Kasumi von den Shinazawai hat dem König von Midkemia ein Angebot des Lichts des Himmels überbracht. Es war ein Angebot des Friedens. Der König hat es abgelehnt. Aber jetzt gibt es einen neuen König, und der ist bereit, Frieden zu schließen. Ich möchte, daß Ihr dem Kaiser in der Heiligen Stadt die Nachricht überbringt, daß Prinz Lyam den Frieden annehmen wird. Werdet Ihr das tun?«
    Der Kommandeur überlegte. »Wenn es wahr ist, was Ihr sagt, dann wäre es eine Narretei, Männer zu vergeuden. Welche Garantien gebt Ihr uns?«
    »Ich gebe Euch mein Wort als Erhabener – wenn das noch etwas bedeutet –, daß es wahr ist, was ich sage. Ich verspreche außerdem, daß Eure Männer sicher ins Tal zurückkehren

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