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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Einhalten eines Ehrenkodex, aber die Ähnlichkeiten überwogen bei weitem.
    Katala wurde zum Mittelpunkt seiner Existenz. Wann immer sie die Zeit fanden, trafen sie sich.
    Sie aßen zusammen, wechselten hastig ein paar Worte miteinander, und sooft sie konnten, verbrachten sie die Nacht gemeinsam. Pug war sicher, daß die anderen Sklaven des Haushalts von ihren nächtlichen Zusammenkünften wußten. Aber die ständige Nähe anderer im Leben der Tsuranis hatte sie blind für die persönlichen Gewohnheiten anderer werden lassen, und niemand kümmerte sich um das Kommen und Gehen zweier Sklaven.
    Ein paar Wochen nach seiner ersten Nacht mit Katala war Pug einmal allein mit Kasumi, denn Laurie stritt wieder mit dem Holzschnitzer über die Fertigstellung seiner Laute. Der Mann hielt Laurie für unvernünftig, weil dieser nicht wollte, daß das Instrument leuchtendgelb angemalt und mit einem purpurfarbenen Rand versehen wurde. Er konnte absolut keinen Sinn darin finden, die natürlichen Holzfarben beizubehalten. Pug und Kasumi überließen es dem Sänger, dem Künstler zu erklären, was für einen schönen Klang und eine gute Resonanz notwendig war. Anscheinend versuchte Laurie, den Mann nicht nur mit Worten, sondern auch durch Lautstärke zu überzeugen.
    Pug und Kasumi gingen zu den Ställen hinüber. Angestellte des Herrn der Shinzawai hatten noch weitere erbeutete Pferde aufgekauft und sie auf seinen Besitz in den Norden des Landes gebracht.
    Pug hielt das für irgendein politisches Manöver und war überzeugt davon, daß es sehr viel Geld gekostet haben mußte. Wenn er mit den Sklaven allein war, sprach Kasumi nur noch die Sprache der Könige und bestand darauf, daß sie ihn beim Namen nannten. Er lernte ihre Sprache ebenso schnell, wie er das Reiten gelernt hatte.
    »Freund Laurie«, sagte der ältere Sohn des Hauses gerade, »wird vom Tsurani-Standpunkt aus niemals einen guten Sklaven abgeben. Er weiß unsere Künste nicht zu schätzen.«
    Pug lauschte auf den Streit, der immer noch aus dem Haus des Holzschnitzers drang. »Ich glaube, es geht mehr darum, daß er fürchtet, daß seine eigene Kunst nicht recht gewürdigt wird.«
    Sie hatten den Korral erreicht. Ein lebhafter, grauer Hengst wieherte und bäumte sich auf, als sie näher kamen. Das Pferd war vor einer Woche gebracht worden. Es war mit mehreren Leinen sicher an einem Wagen angebunden gewesen und hatte seither wiederholt versucht, jeden anzugreifen, der in seine Nähe kam.
    »Was glaubst du, warum macht dieses Tier so viel Ärger, Pug?«
    Pug sah zu, wie das prachtvolle Pferd um die Koppel lief und die anderen von den Männern forttrieb. Als die Stuten und ein anderer, scheuer Hengst in sicherer Entfernung waren, drehte sich der Graue um und schaute die beiden Männer wachsam an.
    »Ich bin mir nicht sicher. Entweder ist er einfach ein boshaftes Tier, vielleicht ist er aber auch durch schlechte Behandlung so geworden, oder er ist ein speziell ausgebildetes Kriegspferd. Die meisten von ihnen werden bei uns dahingehend abgerichtet, daß sie in der Schlacht nicht scheuen, daß sie sich ruhig verhalten, wenn sie am Zügel geführt werden, und daß sie ihrem Reiter auch unter Druck gehorchen. Ein paar jedoch – hauptsächlich von unseren Herrschern gerittene – erhalten eine spezielle Ausbildung. Sie gehorchen nur ihrem Meister, und sie sind nicht nur Mittel zum Transport, sondern auch eine Waffe. Sie greifen auch an. Er könnte eines dieser Tiere sein.«
    Kasumi beobachtete ihn genau, als der Hengst auf den Boden stampfte und den Kopf nach hinten warf. »Eines Tages werde ich ihn reiten«, erklärte er. »Auf jeden Fall wird er der Begründer einer kräftigen Familie sein. Wir haben jetzt fünf Stuten, und mein Vater hat weitere fünf sichergestellt.
    In ein paar Wochen werden sie hier sein. Außerdem suchen wir jeden Besitz im Kaiserreich ab, um noch mehrere zu finden.« Kasumis Blick schweifte in die Ferne, ins Nichts. »Als ich das erste Mal in eurer Welt war, Pug, da haßte ich den Anblick von Pferden. Sie ritten auf uns zu, und unsere Soldaten starben. Aber dann habe ich erkannt, welch wundervolle Geschöpfe das sind. Ich habe mit anderen Gefangenen gesprochen, als ich noch in eurer Welt war. Sie haben mir erzählt, daß es adelige Familien gibt, die vor allem für ihre edlen Pferde bekannt sind, die sie züchten. Eines Tages werden die besten Pferde im Kaiserreich die der Shinzawai sein.«
    »Wenn ich mir diese hier so anschaue, würde ich sagen, das

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