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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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der durch das offene Fenster fiel, war sein einziges Licht. Jimmy schaute sich um. Alle seine Sinne unterstützten die Augen bei der Suche.
    Eine plötzliche Veränderung im kaum vernehmbaren Geräusch seiner Schritte auf den Bodenbrettern verriet dem jungen Einbrecher, daß er gefunden hatte, was er suchte. Mit lautlosen Handgriffen öffnete er das doppelte Bodenstück, und seine Finger steckten auch schon im Versteck, das Trig, der Tuchwalker, für so sicher gehalten hatte.
    Trig schnaufte schwer und wälzte sich herum, was ein rasselndes Schnarchen seines Weibes zur Folge hatte. Jimmy erstarrte und wagte kaum zu atmen, bis die beiden wieder gleichmäßig schnauften.
    Dann erst holte er einen schweren Beutel aus dem Bodenkästchen. Er steckte ihn unter seinen Kittel, und zwar so, daß er durch den Gürtel festgehalten wurde. Dann setzte er geräuschlos das Stück Bodenbrett wieder ein, und kehrte zum Fenster zurück. Wenn er Glück hatte, würde der Verlust erst in Tagen entdeckt werden.
    Er stieg durchs Fenster, drehte sich um und griff nach der Dachrinne, an der er sich hochzog. Er legte sich so aufs Dach, daß sein Oberkörper über den Rand hing. Ein sanfter Stoß genügte, die Fensterläden zu schließen. Dann rüttelte er vorsichtig an Haken und Schnur, bis der innere Riegel einrastete. Schnell zog er die Schnur zurück und lachte insgeheim über die Verblüffung des Walkers, wenn er sich den Kopf darüber zerbrach – was er bestimmt tun würde –, wie sein Gold hatte verschwinden können. Einen Augenblick blieb Jimmy noch reglos liegen und lauschte auf mögliche Geräusche, die auf ein Erwachen der beiden in der Kammer hindeuten mochten. Als nichts zu hören war, entspannte er sich.
    Er stand auf und machte sich auf den Weg über die Straße der Einbrecher, wie man in gewissen Kreisen die Dächer nannte. Er sprang von Trigs Haus zum Dach des anschließenden, wo er sich auf den Dachziegeln niederließ, um seine Beute zu begutachten. Der Beutelinhalt war Beweis für des Walkers Sparsamkeit. Er mußte wohl immer eine schöne Summe seiner Einnahmen zur Seite gelegt haben. Jimmy würde sich dafür monatelang ein gutes Leben leisten können, wenn er nicht alles verspielte.
    Ein kaum vernehmbares Geräusch veranlaßte Jimmy, sich lautlos flach auf dem Dach auszustrecken. Ein zweiter Laut war zu hören: ein leichtes Scharren auf den Ziegeln auf der anderen Seite einer Gaube, etwa in der Mitte des Daches, auf dem er lag. Der Junge verfluchte sein Pech und strich durch sein nebelfeuchtes braunes Lockenhaar. Denn daß ein anderer sich auf dem Dach befand, konnte ihn nur in Schwierigkeiten bringen. Jimmy arbeitete nämlich ohne Erlaubnis des Nachtmeisters der Spötter, eine Angewohnheit, die ihm die paar Male, da er dabei erwischt worden war, Rügen und Prügel eingebracht hatte. Doch wenn er jetzt etwa auch noch die Arbeit eines anderen Spötters in Gefahr brachte, mußte er mit mehr als bloß ein paar harten Worten und einem versohlten Hintern rechnen. Jimmy wurde von den anderen in der Gilde als Erwachsener behandelt, und er hatte sich diese Stellung durch Geschicklichkeit und Klugheit schwer verdient. Dafür erwartete man von ihm jedoch, daß er Verantwortung zeigte, ohne Rücksicht auf sein Alter. Indem er das Leben eines anderen Spötters in Gefahr brachte, mochte er sein eigenes leicht verwirken.
    Die andere Möglichkeit konnte sich als nicht weniger folgenschwer erweisen. Wenn ein freier Einbrecher in der Stadt ohne die Erlaubnis der Spötter arbeitete, war es Jimmys Pflicht, herauszufinden, wer er war, und ihn zu melden. Dadurch würde Jimmys eigenes Vergehen gegen die Bestimmungen der Gilde für nicht ganz so schlimm erachtet werden, vor allem dann nicht, wenn er die üblichen zwei Drittel seiner Beute ablieferte.
    Er kletterte über den First und schlich auf der anderen Dachseite entlang, bis er sich dem Ursprung des Geräusches gegenüber befand.
    Nun mußte er sich den freien Einbrecher nur genau ansehen und ihn melden. Falls der Mann nicht bekannt war, würde der Nachtmeister seine Beschreibung weitergeben, und früher oder später würden ein paar kräftige Gildenhüter ihn aufspüren und ihm beibringen, wie ein diebischer Besucher in der Stadt sich der Gilde gegenüber zu benehmen hatte. Jimmy lugte vorsichtig über den First. Er sah nichts.
    Erst als er sich vorsichtig umschaute, bemerkte er eine Bewegung aus den Augenwinkeln und wandte den Kopf in diese Richtung.
    Doch auch jetzt sah er nichts. Jimmy

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