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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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entgangen.«

    Obgleich im ersten Augenblick entrüstet, von einem Niedrigen derart angesprochen zu werden, mußte Hochopepa schließlich schmunzeln. »Vielleicht, oder es gibt eine andere Erklärung. Ich weiß es nicht. Aber«, wandte er sich an Pug, »du hast dich immer für das Wohl des Reiches und die Gerechtigkeit eingesetzt, deshalb zweifle ich nicht im geringsten, daß jedes deiner Worte der Wahrheit entspricht. Ich werde mich als Vermittler einsetzen und versuchen, dir freien Zugang zur Bibliothek zu verschaffen, und ich werde dir bei deinen Nachforschungen helfen. Doch mußt du verstehen, daß die Vereinigung sich durch ihre Politik selbst in ihrer Entscheidungsfreiheit behindert. Es steht keineswegs fest, daß eine Abstimmung dir das Leben sichert. Ich werde zurückkehren und mich bemühen, so viele wie möglich zu beeinflussen. Es wird Tage dauern, bis ich die Sache zur Sprache bringen kann. Aber ich glaube, ich werde mich durchsetzen können. Du wirfst zu viele Fragen auf, die man nicht mißachten kann. Ich werde so bald wie möglich eine Versammlung anberaumen und dich holen, nachdem ich mich für dich eingesetzt habe. Nur ein Dummkopf würde deine Warnungen unbeachtet lassen, selbst wenn es sich herausstellen sollte, daß der Unruhestifter auf deiner Welt nichts mit unserer zu tun hat. Im schlimmsten Fall wird man dir gestatten, die Bibliothek zu benutzen, und dich ungehindert zurückkehren lassen. Im besten erkennt man dich vielleicht als Erhabener an. Du wirst deine Handlungen zu rechtfertigen haben.«
    »Das kann und werde ich, Hocho.«
    Hochopepa stand von der Bank auf und stellte sich vor seinen alten Freund. »Vielleicht läßt sich doch noch Frieden zwischen unseren Welten ermöglichen, Milamber. Kann die alte Wunde geheilt werden, würden wir beide davon gewinnen. Ich, beispielsweise, würde liebend gern diese Akademie besuchen, die ihr da errichtet, und diesen Seher kennenlernen, der in die Zukunft blickt, und das Kind, das im Kopf spricht.«
    »Und ich habe vieles, das hier interessieren würde. Die Öffnung lenkbarer Raumspalten ist nur eines davon. Doch über all dies später. Geh jetzt.«

    Pug wollte Hochopepa zur Tür begleiten, als ihm aus den Augenwinkeln etwas an Meechams Haltung auffiel. Sie war zu steif, zu unnatürlich. Dominic hatte die Unterhaltung der beiden Magier verfolgt und so offenbar nicht auf den Bärtigen geachtet. Pug betrachtete Meecham flüchtig, dann brüllte er: »Ein Bannzauber!«
    Er eilte zum Fenster und berührte Meecham. Der Riese war unfähig, sich zu bewegen. An ihm vorbei konnte Pug Männer auf das Haus zulaufen sehen. Doch ehe er selbst eines Schutzzaubers fähig war, barst die Tür mit ohrenbetäubendem Krachen und warf alle in dem Werkraum zu Boden.
    Benommen bemühte Pug sich auf die Füße zu kommen, doch seine Ohren schmerzten von dem Krach, und vor seinen Augen verschwamm alles. Kaum stand er auf schwankenden Beinen, flog etwas durch die Türöffnung. Es war kugelförmig und von Faustgröße. Auch jetzt vermochte Pug keinen Schutzzauber zu errichten, denn die Kugel strahlte blendendes Orangelicht aus. So mußte er die Augen schließen, kaum daß er mit dem Zauber begonnen hatte. Er versuchte es erneut, doch nun ging ein hohes Summen von der Kugel aus, das ihm irgendwie die Kraft zu entziehen schien. Er hörte jemanden auf dem Boden aufschlagen, war jedoch nicht imstande zu sagen, ob Hochopepa oder Dominic versucht hatte aufzustehen und dabei wieder gestürzt war oder ob Meecham zu Boden gefallen war.
    Pug kämpfte mit all seinen Kräften gegen die Magie der Kugel an, aber er war aus dem Gleichgewicht geworfen und verwirrt. Er taumelte zur Tür, um von dieser magischen Kugel fortzukommen, denn war er erst frei von ihrem hemmenden Einfluß, konnte er die Freunde mühelos retten. Doch ihr Zauber war zu stark, zu rasch. Auf der Schwelle brach er zusammen. Er fiel auf die Knie und blinzelte –
    er sah alles doppelt, verursacht entweder durch die Kugel oder das vorherige Bersten der Tür. Vom Platz kamen Männer herbei. Sie trugen die Rüstung der Reichsweißen: die Leibgarde des Kriegsherrn. Ehe die Dunkelheit sich seiner bemächtigte, sah Pug noch, daß ein Schwarzgewandeter sie anführte, und er hörte des Magiers Stimme wie aus unendlicher Ferne: »Bindet sie!«

Moraelin

    Nebelschwaden trieben durch die Schlucht.
    Arutha gab Zeichen anzuhalten. Jimmy spähte durch das feuchte Grau. Ein Wasserfall toste neben dem Pfad, der sie zum Moraelin führen

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