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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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in der Nähe. Arutha tastete nach seinem Talisman und hoffte, der Moredhel sei lediglich umsichtig und ahne seine Anwesenheit nicht.
    Eine Wolke zog sich von dem kleinen Mond zurück, der als erster und bisher einziger aufgegangen war. Dadurch war außerhalb der Höhle etwas mehr zu erkennen. Baru erstarrte beim Anblick Murads, den er nun deutlich sah. Er hatte bereits sein Schwert gezogen, als Aruthas Finger sich um sein Handgelenk schlossen. »Noch nicht!« flüsterte er dem Hadati zu.
    Baru zitterte am ganzen Körper, während er gegen sein schier übermächtiges Verlangen ankämpfte, den Tod seiner Familie an Ort und Stelle zu vergelten und die Blutrache zu Ende zu bringen. Es drängte ihn danach, den Moredhel ohne Rücksicht auf seine eigene Sicherheit anzugreifen, aber ihm war auch klar, daß er Rücksicht auf seine Gefährten üben mußte.
    Da legte Roald die Hand auf des Hadatis Nacken und drückte seine Wange so an Barus, daß er fast lautlos in sein Ohr wispern konnte: »Wenn die zwölf in Schwarz Euch niedermachen, ehe Ihr Murad erreicht, bringt das der Erinnerung an Euer Dorf keine Ehre.«
    Unhörbar glitt Barus Klinge zurück in ihre Hülle. Stumm beobachteten sie Murad, der sich prüfend umsah. Sein Blick fiel auf den Höhleneingang. Er kam heran und spähte hinein. Einen Herzschlag lang konnte Arutha des narbengesichtigen Moredhels Augen auf sich spüren. Dann wandten sie sich von ihm ab – und waren verschwunden.
    Arutha kroch bis an den Rand der Höhle und vergewisserte sich, daß die Reiter nicht umkehrten. Plötzlich flüsterte eine Stimme hinter ihm: »Ich dachte schon, ein Bär hätte euch alle aus seinem Bau vertrieben.«
    Heftig pochenden Herzens wirbelte Arutha herum, mit dem blanken Degen in der Hand, und sah Martin und Galain hinter sich stehen. Er schob die Klinge zurück und brummte: »Wie leicht hätte ich euch töten können!«
    Die anderen kamen herbei. Galain sagte: »Sie hätten sich in der Höhle umsehen müssen, aber offenbar waren sie in großer Eile, ihr Ziel zu erreichen. Ich werde sie im Auge behalten und Spuren für euch legen.«
    »Was ist, wenn eine weitere Schar düsterer Brüder sich nähert? Werden sie nicht Eure Zeichen bemerken?« gab Arutha zu bedenken.
    »Nur Martin kann sie als solche erkennen. Es gibt keinen Bergmoredhel, der im Spurenlegen und - lesen so gut wie ein Elbe ist.« Er legte sich den Bogen wieder um die Schulter und eilte lautlos hinter den Reitern her.
    Als er in der Dunkelheit verschwunden war, meinte Laurie: »Und wenn die düsteren Brüder Waldbewohner sind?«
    Da rief Galain zurück durch die Nacht: »Dann werde ich mir genauso Sorgen machen müssen wie ihr.«
    Erst nachdem der Elbe außer Hörweite war, murmelte Martin: »Ich wünschte, er meinte es nicht ernst!«

     
    Galain kam den Weg zurück und deutete auf ein Gehölz links davon. Sie beeilten sich, den Schutz, der Bäume zu erreichen und abzusitzen. Die Pferde führten sie tief in das Wäldchen hinein. Der Elbe flüsterte: »Eine Streife naht.« Er, Martin und Arutha liefen auf leisen Sohlen zum Waldrand zurück, von wo aus sie den Pfad im Auge behalten konnten.
    Die paar Minuten vergingen quälend langsam. Dann trabte ein Dutzend Reiter den Bergpfad herab. Es war eine gemischte Schar Moredhel und Menschen. Die ersteren trugen Umhänge und waren unverkennbar Waldbewohner aus dem Süden. In gleichbleibendem Trab ritten sie vorüber. Als sie außer Sicht waren, sagte Martin heftig: »Überläufer, die sich unter Murmandamus’ Banner sammeln.
    Es gibt gewiß wenige, die mir nicht leid täten, wenn ich sie töten muß, aber den Tod von Menschen, die den Moredhel für Gold dienen, würde ich gewiß nicht bedauern.«
    Als sie zu den anderen zurückkehrten, wandte Galain sich an Arutha: »Eine Meile von hier ist ein Lager quer über die Straße aufgeschlagen. Das ist sehr klug gemacht, denn es zu umgehen ist äußerst schwierig und auf Pferden unmöglich. Wir müssen also die Tiere hierlassen oder mitten durch das Lager reiten.«
    »Wie weit ist es noch bis zum See?« fragte der Fürst.
    »Bloß noch ein paar Meilen. Doch wenn wir erst das Lager hinter uns haben, stoßen wir über die Baumgrenze vor, und dann ist höchstens hinter Felsblöcken Schutz zu finden. Wir werden dort nur langsam vorankommen und am sichersten in der Dunkelheit.
    Zweifellos sind viele Kundschafter unterwegs und zahllose Wachen auf der Straße zur Brücke.«
    »Was ist mit dem zweiten Zugang, von dem der Gwali

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