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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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wiederhergestellt. Locklear hatte sich inzwischen genug erholt, um aufs Spielfeld zurückzukehren, und er wurde gegen einen Junker ausgewechselt, der sich bei der Rauferei verletzt hatte. Jimmy winkte seine Junker zurück und flüsterte Locklear noch einige Anweisungen zu, während die Lehrjungen langsam mit dem Ball nach vorne kamen. Sie versuchten das gleiche Doppelpaßspiel, das Jimmy, Friedric und Locklear ihnen eben vorgeführt hatten, waren aber nicht geschickt genug. Zweimal wäre der Ball beinahe ins Aus gegangen, und sie konnten ihn gerade noch erwischen. Dann griffen Jimmy und Locklear an. Locklear tat, als wollte er auf den Spieler mit dem Ball zugehen, und dem blieb nichts anderes übrig als abzuspielen. Dann rannte Locklear nach vorn zum Faß. Jimmy ging von hinten ran, während die anderen wie eine Mauer standen. Er fing den schlechtgezielten Paß ab und schoß ihn zu Locklear. Der nahm den Ball an und machte sich in Richtung Faß auf. Einer der Verteidiger versuchte, ihn zu stoppen, doch er konnte den flinken Junker nicht erreichen. Dann holte der Lehrjunge etwas aus seinem Hemd und warf es nach Locklear.
    Zur Überraschung der Zuschauer fiel Locklear einfach lang hin. Der Ball ging über die Auslinie. Jimmy lief zu seinem Freund, dann stürmte er los und hinter dem anderen Jungen her, der sich gerade den Ball holte. Jimmy tat nicht einmal so, als würde er noch spielen, sondern schlug ihm einfach ins Gesicht, so daß der andere nach hinten umkippte. Und wieder prügelten die Spieler aufeinander ein, doch dieses Mal mischten noch etliche Lehrjungen und Junker vom Spielfeldrand mit.
    Arutha wandte sich an Laurie und sagte: »Das könnte böse enden. Glaubst du, wir sollten etwas unternehmen?«
    Laurie sah, wie die Prügelei immer schlimmer wurde. »Wenn du morgen noch ein paar Junker brauchst, ja.«
    Arutha gab Gardan ein Zeichen, und der winkte einige Soldaten aufs Spielfeld. Die erfahrenen Kämpfer stellten rasch wieder Ruhe und Ordnung her. Arutha kam aufs Feld und kniete sich neben Jimmy, der Locklears Kopf im Schoß hielt. »Dieser Hurensohn hat ihm ein Hufeisen an den Hinterkopf geworfen. Locklear ist bewußtlos.«
    Arutha betrachtete den am Boden liegenden Junker, dann sagte er zu Gardan: »Tragt ihn in sein Quartier und laßt ihn vom Wundarzt untersuchen.« Dann wandte er sich an den Jungen mit der Sanduhr. »Das Spiel ist zu Ende.« Jimmy wollte zuerst protestieren, überlegte es sich dann jedoch anders.
    Der Junge mit der Sanduhr verkündete das Ergebnis. »Es steht vier gegen vier. Niemand hat gewonnen.«
    Jimmy seufzte. »Wenigstens hat auch niemand verloren.«
    Zwei Wachen hoben Locklear auf und trugen ihn vom Feld.
    »Es ist immer noch ein ziemlich rauhes Spiel«, meinte Arutha zu Laurie.
    Der frühere Sänger nickte. »DeLacy muß sich wohl noch ein paar Regeln ausdenken, damit sie sich nicht die Köpfe einschlagen.«
    Jimmy ging dorthin zurück, wo er seine Jacke und seinen Gürtel abgelegt hatte. Die Menschenansammlung löste sich auf.
    Arutha und Laurie kamen Jimmy hinterher. »Irgendwann werden wir es noch einmal versuchen«, bemerkte der Junge.
    »Das könnte wirklich interessant werden«, sagte Arutha. »Doch jetzt, wo sie euren Trick mit den Pässen kennen, werden sie sich darauf vorbereiten.«
    »Dann müssen wir uns eben etwas Neues ausdenken.«
    »Gut, ich glaube, es würde sich lohnen, einen Tag festzulegen. Sagen wir in einer oder in zwei Wochen.« Arutha legte Jimmy die Hand auf die Schulter. »Ich muß mir doch einmal diese Regeln von deLacy ansehen. Laurie hat recht. Wenn ihr weiterhin in so einem Durcheinander das Feld rauf und runter rennt, dürft ihr nicht mehr mit Hufeisen werfen.«
    Jimmy schien plötzlich das Interesse an dem Spiel verloren zu haben. Er hatte irgend etwas in der Menge entdeckt. »Seht ihr den Kerl da hinten? Den in der blauen Jacke und der grauen Mütze?«
    Der Prinz blickte in die Richtung, in die Jimmy gezeigt hatte. »Nein.«
    »Er ist genau in dem Moment untergetaucht, in dem ihr geguckt habt. Aber ich kenne ihn. Ich würde ihm lieber folgen.«
    Etwas in Jimmys Stimme verriet Arutha, daß der Junge sich nicht einfach abermals seinen Pflichten entziehen wollte. »Tu das. Aber bleib nicht zu lange fort. Laurie und ich werden inzwischen in den großen Saal zurückkehren.«
    Jimmy lief davon, dorthin, wo er den Kerl zum letzten Mal gesehen hatte. Er blieb stehen und sah sich um, dann entdeckte er die vertraute Gestalt an einer schmalen Treppe, die zu

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