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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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genau das ist das Problem«, meinte Laurie. »Zu viele Adlige wollen sich mit dem Amt einen Vorteil gegenüber ihren Nachbarn verschaffen. Im Osten hat es in letzter Zeit drei größere Grenzstreitigkeiten zwischen den Baronen gegeben -nichts, weswegen Lyam seine Truppen hätte ausschicken müssen, doch ausreichend, daß östlich von Malac's Cross alle nervös geworden sind. Aus diesem Grund gibt es auch in Bas-Tyra noch keinen neuen Herzog. Dieses Herzogtum ist zu mächtig, als daß es einfach irgend jemandem überlassen werden könnte. Wenn du nicht vorsichtig bist, lautet dein Titel, falls Magda einem Jungen das Leben schenkt, bald Herzog von Krondor und Bas-Tyra.«
    Carline mischte sich ein. »Genug. Heute wird gefeiert. Ich möchte jetzt nichts mehr über Politik hören.«
    Anita nahm Aruthas Arm. »Komm. Wir haben gut gegessen, hier ist ein Fest im Gange, und die Kinder schlafen auch schon. Abgesehen davon«, fügte sie hinzu und lachte, »müssen wir uns morgen sowieso noch genügend Gedanken darüber machen, wie wir dieses Fest bezahlen. Und schließlich kommt nächsten Monat schon wieder das Banapisfest auf uns zu. Deshalb sollten wir den heutigen Tag genießen.«
    Jimmy gelang es, sich neben den Prinzen zu drängen, und er fragte: »Wären Eure Hoheit vielleicht daran interessiert, sich einen Wettbewerb anzusehen?« Locklear und er sahen sich besorgt an. Das Spiel hatte bereits ohne sie begonnen.
    Anita warf ihrem Gemahl einen fragenden Blick zu. Arutha erwiderte: »Ich habe Jimmy versprochen, daß wir uns das Faßballspiel ansehen, bei dem er heute eigentlich mitspielen sollte.«
    »Das wäre womöglich interessanter als dauernd die Jongleure und Mimen«, stimmte Laurie zu.
    »Das kommt doch nur daher, weil du dein Leben lang Jongleure und Mimen um dich gehabt hast«, meinte Carline. »Als ich noch ein Mädchen war, mußte ich an jedem Sechstag dasitzen und den Jungen zusehen, wie sie sich gegenseitig halbtot prügelten, und zu allem Überfluß mußte ich vor den Jungen auch noch so tun, als würden sie mich nicht im geringsten interessieren. Also, ich würde die Jongleure und Mimen vorziehen.«
    »Warum«, schlug Anita vor, »geht ihr beiden nicht mit den Jungen auf den Platz? Heute ist doch sowieso alles nicht so förmlich, nicht wahr? Und wir können uns später im großen Saal treffen, wenn die große Abendvorstellung beginnt.«
    Laurie und Arutha stimmten zu und folgten den Jungen durch die Menschenmenge. Sie verließen den großen Innenhof und gingen durch eine Reihe von Gängen, welche die Nebengebäude mit dem eigentlichen Palast verbanden. In der Nähe der Ställe lag ein großer Aufmarschplatz, wo sonst die Palastwache gedrillt wurde. Hier hatte sich eine jubelnde Menge versammelt. Arutha, Laurie, Jimmy und Locklear drängelten sich zur ersten Reihe durch. Einige Leute wollten sich zunächst beschweren, verstummten jedoch, als sie den Prinzen erkannten.
    Hinter den Junkern, die nicht spielten, wurde ihnen Platz gemacht. Arutha winkte Gardan zu, der auf der anderen Seite des Spielfeldes inmitten eines Trupps dienstfreier Soldaten stand. Laurie beobachtete das Spiel einen Moment lang und meinte dann: »Es ist doch um einiges organisierter, als ich es in Erinnerung hatte.«
    »Das hat deLacy eingeführt«, erläuterte Arutha. »Er hat ein Regelwerk für das Spiel verfaßt, nachdem er sich bei mir dauernd darüber beschwerte, wie viele Jungen stets schwere Blessuren hatten und nicht arbeiten konnten.« Er zeigte auf jemanden am Spielfeldrand. »Siehst du den Kerl mit der Sanduhr. Das Spiel dauert eine Stunde. Und von jeder Mannschaft dürfen immer nur ein Dutzend Jungen zur selben Zeit auf dem Feld sein, und sie dürfen nur zwischen diesen Kreidelinien auf dem Boden spielen. Jimmy, was gibt es noch für Regeln?«
    Jimmy war bereits dabei, seinen Gürtel und seinen Dolch abzulegen. »Der Ball darf nicht mit den Händen angefaßt werden. Wenn es einen Punkt gibt, bekommt die andere Mannschaft den Ball und muß von der Mittellinie weiterspielen. Kein Beißen, kein Festhalten des Gegners, keine Waffen.«
    »Keine Waffen?« meinte Laurie. »Scheint ja richtig zahm geworden zu sein.«
    Locklear hatte inzwischen seine Jacke und seinen Gürtel abgelegt und stieß einen der anderen Junker an. »Wie steht es?«
    Der Angesprochene ließ das Spiel nicht aus den Augen.
    Ein Stalljunge trieb den Ball gerade mit den Füßen vor sich her, wurde jedoch durch einen von Jimmys Mannschaftskameraden zu Fall gebracht. Der

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