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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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warum. Der Mann war ein persönlicher Spion meines früheren Meisters. Reems ist inzwischen tot. Ich schätze, daß der Aufrechte von einer möglichen Rückkehr der Nachtgreifer Wind bekommen hat und Reems aussandte, ihren Unterschlupf ausfindig zu machen. Wieder einmal verstecken sie sich mitten in der Stadt. Wo, weiß der Aufrechte auch nicht, doch er vermutet sie in der Nähe des alten Labyrinths der Schmuggler.«
    Während Jimmy sprach, schweifte sein Blick unablässig im Saal umher. Jetzt wandte er sich wieder Arutha zu, und ihm fehlten die Worte. Aruthas Gesicht war versteinert, vor Wut bald zur Grimasse verzerrt. Einige Menschen in der Nähe starrten ihn an. Schroff flüsterte er Jimmy zu: »Dann wird also alles von vorn beginnen.«
    »So sieht es aus«, erwiderte Jimmy.
    Arutha erhob sich. »Ich will mich nicht zu einem Gefangenen in meinem eigenen Palast machen lassen. Ich will nicht an jedem Fenster Wachen stehen haben.«
    Jimmys Blick huschte durch den Saal und streifte die Herzogin Carline, die ihren Charme an den keshianischen Gesandten versprühte. »Gut und schön, doch am heutigen Tag ist Euer Haus mit Fremden bevölkert. Der gesunde Menschenverstand gebietet, daß Ihr Euch in Eure Gemächer zurückzieht, denn wenn es eine Möglichkeit gibt, ungehindert an Euch heranzukommen, dann hier und jetzt.« Sein Blick wanderte weiter von Gesicht zu Gesicht und suchte nach Anzeichen für etwas Ungewöhnliches.
    »Wenn die Nachtgreifer wieder in Krondor sind, dann sind sie auch hier im Saal, oder sie kommen spätestens bei Anbrach der Nacht. Ihr werdet womöglich zwischen hier und Euren Gemächern auf sie stoßen.«
    Plötzlich riß Arutha die Augen auf. »Meine Gemächer! Anita und die Kinder!«
    Der Prinz schoß davon und nahm die bestürzten Gesichter um sich herum überhaupt nicht wahr. Jimmy war ihm dicht auf den Fersen. Carline und Laurie bemerkten, daß etwas nicht stimmte, und folgten den beiden.
    Innerhalb weniger Momente zog sich ein Rattenschwanz von einem Dutzend Leute hinter dem Prinzen her, der durch die Gänge eilte. Gardan hatte den hastigen Aufbruch mitbekommen und rückte an Jimmys Seite. »Was ist denn los?«
    Jimmy sagte nur: »Nachtgreifer.«
    Der Feldmarschall von Krondor brauchte keine weiteren Erklärungen. Er packte sich die erste Wache, die ihm begegnete, und bedeutete einer weiteren, ihm zu folgen. Zur ersten sagte er: »Geh sofort zu Hauptmann Valdis und sag ihm, er möge zu mir kommen.«
    Der Soldat erwiderte: »Wo kann er Euch finden?«
    Gardan schickte den Mann mit einem Schubs los. »Sag ihm, er soll uns eben suchen.«
    Während sie dahineilten, sammelte Gardan fast ein Dutzend Wachen um sich. Arutha hatte die Tür zu seinen Gemächern erreicht und zögerte einen Moment, als fürchte er, die Tür zu öffnen. Dann stieß er sie auf und entdeckte Anita neben den beiden Wiegen, in denen ihre Söhne schlummerten. Sie sah auf, und augenblicklich zog sich ein besorgter Ausdruck über ihr Gesicht. Sie ging auf ihren Gemahl zu und fragte: »Was gibt es?«
    Arutha bedeutete Carline und den anderen zu warten und Schloß die Tür hinter sich. »Nichts, bisher.« Er schwieg für einen Augenblick. »Ich möchte, daß du die Kinder nimmst und deine Mutter besuchst.«
    Anita erwiderte: »Sie würde das sicherlich begrüßen.« Der Klang ihrer Stimme verriet, daß sie hinter seinen Worten mehr vermutete, als der Prinz ihr mitgeteilt hatte. »Sie hat ihre Krankheit zwar überstanden, ist jedoch noch nicht wieder in der Lage zu reisen. Es wird ihr eine besondere Freude sein.« Dann blickte sie Arutha fragend an. »Und auf ihrem kleinen Besitz sind wir besser geschützt als hier.«
    Arutha versuchte erst gar nicht, die Angelegenheit vor Anita zu verbergen. »Ja. Es sind wieder Nachtgreifer aufgetaucht.«
    Anita ging zu ihrem Gemahl und legte den Kopf an seine Brust. Der letzte Angriff eines Assassinen hatte sie fast das Leben gekostet. »Ich habe keine Angst um mein eigenes Leben, doch die Kinder ...«
    »Du wirst morgen abreisen.«
    »Ich werde alles vorbereiten.«
    Arutha küßte sie und begab sich zur Tür. »Ich komme bald zurück. Jimmy hat mir geraten, solange in meinen Gemächern zu bleiben, bis keine Fremden mehr im Palast sind. Ein guter Ratschlag, doch ich muß mich der Öffentlichkeit noch eine Weile zeigen. Die Nachtgreifer werden annehmen, wir wüßten noch nichts von ihrer Rückkehr. Wir dürfen sie jetzt noch keinen Verdacht schöpfen lassen.«
    Trotz der erschreckenden Nachricht

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