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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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...« Sie deutete auf ihre blutende Stirn. »Einige von uns wurden verletzt.«
    »Wer ist bei dir?« fragte Guy.
    Arutha machte einen Schritt auf sie zu, während Briana den Kopf schüttelte, um zu sich zu kommen, dann gab sie ein Zeichen, und im Feuerschein des Brandes in der Stadt tauchten zwei weitere Wachen, von denen eine offensichtlich verwundet war, und etwa ein Dutzend Kinder auf. Die Augen vor Schreck aufgerissen, musterten sie Arutha, Guy und die anderen.
    Briana sagte: »Sie sind einigen Dunklen Brüdern in die Falle gegangen. Einige meiner Soldaten töteten die Dunklen Brüder, doch wir wurden voneinander getrennt. In der ganzen letzten Stunde sind wir immer wieder auf Versprengte gestoßen.«
    Guy zählte. »Sechzehn.« Er wandte sich an Arutha. »Was sollen wir jetzt machen?«
    Arutha erwiderte: »Ob sich jeder Mann nun selbst durchschlagen soll oder nicht, wir können sie jedenfalls nicht allein hier zurücklassen.«
    Amos drehte sich um. Ein Geräusch hatte seine Aufmerksamkeit erregt. »Was auch immer wir tun, es wäre besser, wir täten es irgendwo anders. Also, kommt mit.«
    Guy zeigte auf den Rand der Schlucht, und er und die anderen halfen den Kindern dabei, hinaufzuklettern. Bald standen alle oben an der Kante des Canons und machten sich auf in Richtung Westen.
    Arutha erreichte den oberen Rand des Canons als letzter, und während die anderen bereits außer Sicht waren, ließ er sich hinter einem Felsvorsprung auf die Knie nieder. Eine Kompanie Goblins erschien. Sie bewegten sich vorsichtig voran, als erwarteten sie hinter jeder Biegung einen Angriff. Offensichtlich versuchten sie, ungeschoren wieder zu ihren eigenen Reihen zurückzugelangen. Da einige von ihnen bluteten, hatten sie offensichtlich bereits ein Gefecht mit armengarischen Flüchtlingen hinter sich. Arutha wartete, bis er sich vergewissert hatte, daß die Kinder sicher davongezogen waren, dann nahm er einen Stein und schleuderte ihn so weit wie möglich an den Goblins vorbei. Der Stein flog ungesehen durch die Nacht und schlug polternd hinter ihnen auf. Die Goblins fuhren herum und eilten davon, als fürchteten sie einen Angriff von hinten. Arutha duckte sich an die Felsen und lief gebeugt los, dann sprang er auf den anderen Weg. Bald holte er den hintersten Mann seiner Truppe ein. Es war Shigga, der die Rückendeckung übernommen hatte.
    Shigga machte eine Geste mit dem Kopf. Arutha flüsterte: »Goblins.«
    Der Speerwerfer nickte, und die beiden liefen den Weg entlang und folgten den kleinen Flüchtlingen.

Flucht
     
    Arutha gab das Zeichen zum Halten.
    Alle, auch die Kinder, drückten sich an die Felswände, um einer möglichen Entdeckung von oben zu entgehen. Die gesamte Gesellschaft duckte sich in die tiefe Furche, der sie die ganze Nacht lang gefolgt waren. Der Tag begann langsam zu dämmern, und nach der furchtbaren Zerstörung von Armengar war das Land hinter der Stadt zum Niemandsland geworden.
    Der Fall der Stadt war für Murmandamus ein Sieg gewesen, der ihn jedoch wesentlich mehr gekostet hatte als erwartet. Die Berge hinter Armengar waren in ein vollkommenes Chaos geworfen worden. Die umherziehenden Einheiten waren von den wild aus der Stadt fliehenden Truppen überrannt worden. Eine große Anzahl Trolle und Goblins hatte die Berge verlassen und war in das Lager von Murmandamus zurückgekehrt.
    In den ersten Stunden nach der Vernichtung der Stadt hatte Aruthas Gesellschaft nur wenige Goblins oder Dunkle Brüder gesehen, offensichtlich hatte Murmandamus keine große Zahl von Einheiten in die Berge abkommandiert. Zuerst hatten Murmandamus' Truppen zwischen den Felsen keinen klaren Vorteil gehabt. Die Kommandanten hatten sich untereinander nicht abgesprochen, und es waren auch noch nicht genügend Soldaten in die Berge eingedrungen, um die Unterlegenheit der Armengaren deutlich zu machen. Banden von Goblins und Moredhel wagten sich in die kleinen Canons und Schluchten hinter der Stadt und versuchten, die Flüchtlinge in der Dunkelheit zu überfallen, doch viele kehrten von diesen Raubzügen nicht wieder zurück. Langsam wurde das Gleichgewicht allerdings wackelig; bald würde sich das gesamte Gebiet in der Gewalt des Feindes befinden.
    Arutha betrachtete die zusammengekauerten Kinder. Etliche von den kleineren waren wegen der schlaflosen Nacht und der ständigen Angst am Rande des Zusammenbruchs. Das Problem, einen sicheren Durchschlupf nach Süden zu finden, wurde durch die Langsamkeit der jüngsten Kinder noch

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