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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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erreichen. Vielleicht können wir noch tiefer kommen und weiterlaufen, bis wir sie umgangen haben.«
    Galain sagte: »Hier oben ist alles ziemlich durcheinander. Ich war bei den vordersten Reihen von Dolgans Armee, und sie sind so weit vorgedrungen, wie sie konnten. Jetzt beginnen sie mit dem Rückzug. Wenn wir sie nicht bald einholen, bleiben wir hier allein zurück.«
    Schreie von oben unterbrachen ihr Gespräch, als mehr von Murmandamus' Soldaten auf die Zwerge zurannten. Guy gab ein Zeichen, und sie machten sich in geduckter Haltung davon und krochen tiefer in den Graben hinein. Als sie einige hundert Meter hinter sich gebracht hatten, fragte Guy: »Wo sind wir?«
    Sie wechselten Blicke und bemerkten, daß sie nicht den gleichen Weg wie auf dem Hinweg genommen hatten und jetzt irgendwo im Westen der Höhle waren, durch die sie aus der Stadt gekommen waren. Jimmy sah auf und wollte sich erheben, duckte sich aber gleich wieder. Er zeigte nach vorn. »Da glüht der Himmel immer noch, also muß dort die Stadt sein.«
    Guy fluchte leise. »Wir sind nicht so weit östlich wie ich dachte. Ich weiß nicht, wohin dieser Graben führt.«
    Arutha sah zum erleuchteten Himmel hoch. »Wir sollten lieber weiterziehen.« Sie eilten davon, nicht sicher, wohin es sie eigentlich verschlug, doch mit der Gewißheit, daß sie, falls sie erwischt wurden, sterben mußten.
     
    »Reiter«, flüsterte Galain, der an der Spitze den Weg suchte.
    Arutha und Guy zeigten beide in die Richtung, und der Elb sagte: »Abtrünnige. Ein halbes Dutzend. Diese Flegel machen es sich an einem Lagerfeuer gemütlich.«
    »Irgendwelche Anzeichen von anderen?« fragte Guy.
    »Nichts. Ich hab' weiter im Westen Bewegungen gesehen, doch ich glaube, wir sind hinter Murmandamus' Linien geraten. Wenn die, die da am Feuer herumlungern, stellvertretend für die Lage stehen, müssen die Dinge hier oben ziemlich ruhig sein.«
    Guy zog mit dem Daumen eine Linie über seine Kehle. Arutha nickte. Amos zog ein Messer aus dem Gürtel und bedeutete den Jungen, um das Lager herumzuschleichen. Geduckt marschierten die beiden weiter, bis Jimmy ein Zeichen gab, und er und Locklear kletterten auf den Weg. Die beiden Junker bewegten sich rasch und lautlos, während Arutha, Amos, Galain und Guy warteten. Schließlich hörten sie einen erstickten Schrei und stürmten vorwärts.
    Die beiden Junker hatten auf der gegenüberliegenden Seite des Lagers eine Wache angesprungen, und die fünf anderen Männer wandten den Dazukommenden den Rücken zu. Drei starben, ohne zu erfahren, daß sich jemand näherte, und die beiden anderen folgten augenblicklich. Guy sah sich um. »Zieht Euch ihre Mäntel über. Wenn wir angerufen werden, entdecken sie die Täuschung wahrscheinlich schnell, doch solange wir von den Wegen fernbleiben, denken ihre Wachposten vielleicht, wir wären nur ein weiterer Trupp, der nach Versprengten sucht.«
    Die Jungen zogen die blauen Mäntel über ihre armengarische Lederkluft. Arutha behielt seinen eigenen blauen Mantel an, während sich Amos in einen grünen hüllte; Guy blieb in seinem schwarzen. Bis auf einen Mann trugen alle Armengaren braun, und indem sie diese Farbe ablegten, konnten sich die Flüchtlinge vielleicht für eine Weile tarnen. Arutha warf Galain einen grauen Mantel zu und meinte: »Da, versuche so auszusehen wie ein Dunkler Bruder.«
    Der Elb entgegnete trocken: »Arutha, Ihr seid Euch, glaube ich, nicht darüber im klaren, was für eine Probe unserer Freundschaft diese Bemerkung ist. Ich muß Martin bitten, daß er Euch diese Dinge einmal erklärt.«
    Arutha sagte: »Bestimmt, aber erst, wenn wir wieder daheim bei unseren Familien sind.«
    Die Leichen wurden in einen Graben gerollt. Jimmy sprang auf einen schmalen Grat über dem Lager und kletterte zu einem weiteren Grat hinauf. Von dort oben konnte er einigermaßen gut ausmachen, wo sie sich befanden. »Verdammt!« fluchte er und sprang gleich wieder herunter.
    »Eine Patrouille, noch etwa eine halbe Meile entfernt. Sie sind zwar nicht in Eile, doch sie kommen in diese Richtung. Dreißig oder mehr Reiter.«
    Guy sagte: »Wir brechen sofort auf«, und sie bestiegen die Pferde der Abtrünnigen.
    Während sie davonritten, sagte Arutha: »Galain, ich habe noch gar keine Zeit gehabt, nach den anderen zu fragen, die mit Martin losgezogen sind.« Er ließ die Frage unausgesprochen.
    Galain antwortete: »Martin hat den Steinberg als einziger erreicht.« Er zuckte mit den Schultern. »Wir wissen nur, daß

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