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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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verdammten Ratten niederbrechen. Aber das ist noch nicht alles.«
    Guy nickte. »Lauft jetzt los, und wenn Ihr den Ausgang erreicht, löse ich sie aus.«
    An der letzten Tür war jetzt ein rhythmisches Pochen zu hören; sie mußten eine Ramme zum Einsatz gebracht haben. Arutha und die anderen eilten aus der Höhle hinaus und blieben dort stehen, um die Sache zu beobachten. Guy löste die Wurfmaschine aus, und sie schien erst zu klemmen, dann riß sie die Kette mit einem Ruck nur ein paar Zoll vorwärts. Das reichte. Die Tür brach abrupt nach vorn heraus, und Guy rannte zum Höhlenausgang. Hinter ihm breitete sich eine Staubwolke aus. Einige blutige, erschlagene Goblins kamen zum Vorschein, und Felsen kullerten aus dem Tunnel.
    Sie alle, Guy eingeschlossen, liefen davon. Der Protektor zeigte nach oben, wo ein Pfad auf den Berg über der Höhle führte. »Ich werde noch eine Weile dort hinaufgehen. Wenn Ihr aufbrechen wollt, geht, doch ich muß mir das ansehen.«
    Amos sagte: »Das möchte ich auch nicht verpassen«, und folgte ihm. Arutha blickte ihnen hinterher und kam dann nach.
    Während sie neben dem Höhleneingang hochkletterten, konnten sie plötzlich unter ihren Füßen ein Rumpeln spüren, dem eine Serie von dumpfen Explosionen folgte. Amos sagte: »Der Aufzug war so eingerichtet, daß er herunterstürzte, als der Tunnel zusammenbrach. Das wird die Fässer auf allen Stockwerken zur Explosion gebracht haben, bis unten in die Höhle.« Wieder hörten sie eine Reihe von Explosionen. »Scheint, als würde es funktionieren.«
    Plötzlich bebte der Grund unter ihren Füßen. Ein Lärm, als würde der Himmel aufreißen, rauschte in ihren Ohren, und sie wurden zu Boden geworfen. Eine enorme Erschütterung ließ sie einen Moment lang wie betäubt daliegen. Über dem Grat der Erhebung, die sie hinaufgeklettert waren, konnten sie einen erstaunlichen, gelben und orangefarbenen Feuerball in den Himmel steigen sehen. Er schoß weiter nach oben und breitete sich aus, und in der schrecklichen Schönheit seines Glühens sahen sie, wie Trümmer in die Höhe geschleudert wurden. Dumpfes Grollen ließ den Boden erzittern, als sich die letzten Reserven an Naphtha entzündeten und den Bergfried auseinanderrissen. Steine, zerfetzte Reste von Holz und Leichen wurden in die Luft geworfen, als hätte sie ein Wirbelsturm erfaßt.
    Arutha lag am Boden, sprachlos von diesem Anblick. Ein scharfer Wind strich über ihn hinweg, ihm folgte eine starke Hitze. Die Luft brannte in der Nase und stach in die Gesichter, als ständen sie nur wenige Meter vor einem riesigen Kamin. Amos mußte schreien, um sich in dem Lärm verständlich zu machen.
    »Das Lager unter der Zitadelle ist hochgegangen. Wir haben dort den ganzen Tag und die ganze Nacht gelüftet, damit es ein schön explosives Luftgemisch gibt.«
    Seine Worte waren kaum zu hören, denn allen klingelte das Tosen in den Ohren, und sie wurden von einer weiteren Explosion von ungeheurer Wucht auf den Boden gedrückt. Der Grund unter ihnen hob und senkte sich. Eine Reihe kleinerer Explosionen folgte, und die Erschütterungen hämmerten auf sie ein wie Faustschläge. Sie waren noch immer zweihundert Meter von dem Abgrund entfernt, von dem aus man die Stadt überblicken konnte, doch die Hitze war selbst im Liegen nahezu unerträglich.
    Guy schüttelte den Kopf, damit er wieder zu sich kam, und sagte: »Es war ... noch stärker, als wir vermutet haben.«
    Locklear sagte: »Wenn wir den Rand der Felswand vor uns erreicht hätten, wären wir gegrillt worden.«
    Jimmy warf einen Blick über die Schulter. »Und es war auch nicht verkehrt, daß wir die Höhle verlassen haben.«
    Alle reckten die Hälse und sahen zurück in die Richtung, in die der Junker zeigte. Der Boden schwankte immer noch, und weitere Explosionen folgten. Schutt rollte an ihnen vorbei den Hang hinab. Unter ihnen hatte sich die Gestalt des Berges verändert. Durch die erste große Explosion war der gesamte Inhalt des Tunnels ins Freie geblasen worden. Der Hang vor der Höhle war bedeckt mit Trümmern und Leichenteilen. Dann bebte der Boden bei einer weiteren Explosion noch einmal. Wieder erhob sich über ihnen ein Feuerball, wenn auch nicht ganz so riesig wie der letzte.
    Eine dritte gewaltige Explosion folgte, woraufhin es noch einmal, etwas schwächer, bebte. Alle lagen still da, denn wer versucht hätte, aufzustehen, wäre durch das Zittern der Erde gleich wieder umgeworfen worden. Nach einer Zeit vibrierte der Grund unter ihnen

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