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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sprechen wollten. Es war eine seltsame Idee.
    Auf einer Ebene im Süden der Berge und des Großen Waldes standen sie im Kreis, die Hunderte ihres Geschlechts. In der Mitte stand Draken-Korin, der sich selbst Herr der Tiger nannte. Zu beiden Seiten von ihm wartete jeweils eine seiner Kreaturen, die Waffen gekreuzt und die Tigergesichter zu grimmigen Mienen verzogen. Sie hätten als Leibgarde nichts gegen einen der Valheru ausrichten können, sie standen nur dort, damit niemand vergaß, daß Draken-Korin als der Seltsamste seines Geschlechts galt. Er hatte neue Ideen.
    »Die Ordnung des Universums verändert sich«, sagte er und zeigte in den Himmel. »Rathar und Mythar sind geflohen, oder sie wurden entthront, aus welchem Grund auch immer, jedenfalls haben Ordnung und Chaos keinerlei Bedeutung mehr. Mythar hat die Stränge der Macht fallengelassen, und daraus haben sich neue Götter erhoben. Ohne Rathar, die die Stränge der Macht zusammenflicht, werden diese Wesen die Macht ergreifen und eine neue Ordnung einführen. Dieser Ordnung müssen wir uns entgegenstellen. Die Götter sind wissend, und sie fordern uns heraus.«
    »Wenn einer erscheint, töte ihn«, erwiderte Ashen-Shugar, den die Worte von Draken-Korin kalt ließen.
    »Sie sind genauso mächtig wie wir. Im Augenblick streiten sie sich noch untereinander, und jeder versucht, die Herrschaft über die anderen zu erringen, jeder strebt danach, der Meister der Macht zu werden, die die Zwei Blinden Götter des Anfangs zurückgelassen haben. Doch dieser Streit wird zu Ende gehen, und dann werden wir bedroht sein. Sie werden sich uns mit ihrer ganzen Macht zuwenden.«
    Ashen-Shugar erwiderte: »Warum sollte uns das bedrücken? Wir werden kämpfen, so wie wir schon immer gekämpft haben. Das ist die einzige Antwort.«
    »Nein, wir brauchen mehr. Diesmal müssen wir gemeinsam kämpfen, sonst werden sie uns überwältigen.«
    Eine seltsame Stimme sprach zu Ashen-Shugar, eine Stimme, die einen Namen hatte. Den Namen hatte er vergessen, doch die Stimme sprach. Du mußt dich von ihnen trennen.
    Der Herrscher des Adlerreichs sagte: »Tu, was du willst. Ich werde mich an keine Abmachung halten.« Er befahl seinem goldenen Drachen Shuruga, in den Himmel aufzusteigen, und flog davon.
    Die Zeit verging, und manchmal sah Ashen-Shugar zu, wie seine Brüder arbeiteten. Ein seltsames Ding, so etwas wie die Städte in anderen Welten, wurde mit Hilfe magischer Künste und der Arbeit von Sklaven errichtet. Darin residierten die Valheru bereits, während noch daran gebaut wurde. Wie niemals zuvor in ihrer Geschichte wurden sie eine Gemeinschaft, und ihre kämpferische Natur sollte sich einem Abkommen, einer Waffenruhe unterwerfen. Das befremdete Ashen-Shugar sehr.
    Ein Brüllen von oben verlangte von Shuruga eine Antwort. Kämpfen wir? fragte der goldene Drache.
    »Nein. Wir warten.«
    Ashen-Shugar beachtete Shurugas Enttäuschung nicht. Ein weiterer Drache, schwarz wie die Nacht, landete und näherte sich zögerlich Ashen-Shugar.
    »Hat sich der Herrscher des Adlerreichs endlich doch dazu durchgerungen, sich uns anzuschließen?« fragte Draken-Korin, dessen schwarzorange gestreifte Rüstung im schwachen Licht glänzte, und stieg von seinem Drachen.
    »Nein. Ich sehe einfach nur zu«, antwortete Ashen-Shugar, der ebenfalls abstieg.
    »Du hast als einziger nicht zugestimmt.«
    »Wenn wir uns zur Jagd durch den Kosmos zusammentun, ist das eine Sache, Draken-Korin. Dieser ... dieser Plan von dir ist wahnsinnig.«
    »Warum ist es wahnsinnig? Ich weiß nicht, was du meinst. Wir sind. Wir handeln. Was gibt es mehr?«
    »Aber das ist nicht unsere Art!«
    »Es ist auch nicht unsere Art, daß sich andere gegen unseren Willen erheben. Diese neuen Wesen, sie suchen den Streit mit uns.«
    Ashen-Shugar sah in den Himmel und betrachtete die Zeichen, anhand derer Draken-Korin ihm beweisen wollte, daß die neuen Götter mit ihnen um die Macht kämpften. »Ja, so ist es.« Er erinnerte sich an die Wesen von anderen Sternen, denen sie gegenüber gestanden hatten, diese Sterblichen, die das Drachenheer besiegt hatte. »Aber sie sind nicht wie die anderen. Sie sind genau wie wir aus dem Stoff gemacht, aus dem diese Welt besteht.«
    »Was macht das schon aus? Wie viele unseres Geschlechts hast du getötet? Wieviel Blut ist geflossen? Wer auch immer sich gegen dich stellt, muß getötet werden, oder er tötet dich. Das ist alles.«
    »Was ist mit denen, die du zurückläßt, die Moredhel und die Elben?« Er

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