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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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benutzte die Begriffe, die die Sklaven des Hauses von den Sklaven der Felder und der Wälder unterschieden.
    »Was soll mit ihnen sein? Sie sind nichts.«
    »Sie sind die unsrigen.« Ashen-Shugar fühlte etwas Fremdes in sich selbst, und er wußte, der andere, dessen Name ihm immer wieder entfiel, bereitete ihm fremdartige Sorgen.
    »Du bist seltsam geworden, dort unter den Bergen, Ashen-Shugar. Sie sind unsere Diener. Sie besitzen keine wirkliche Macht. Es gibt sie nur zu unserem Vergnügen, mehr nicht. Warum machst du dir Sorgen um sie?«
    »Ich weiß es nicht. Es ist etwas ...«, er unterbrach sich, als hörte er einen Ruf zu einem anderen Ort, »etwas falsch daran, wie die Ereignisse vonstatten gehen. Ich glaube, wir riskieren nicht nur uns selbst, sondern die Beschaffenheit des ganzen Universums.«
    Draken-Korin zuckte mit den Schultern und ging zurück zu seinem Drachen. »Was macht das schon? Wenn wir versagen, dann sind wir tot. Was macht es aus, wenn das Universum mit uns untergeht?« Draken-Korin stieg auf seinen Drachen. »Du zerbrichst dir den Kopf über Dinge, die nicht von Bedeutung sind.«
    Draken-Korin flog davon, und Ashen-Shugar blieb sich selbst und seinen neuen Gefühlen überlassen.
    Die Zeit verstrich, und der Herrscher des Adlerreichs beobachtete, wie die Arbeit an Draken-Korins Stadt ihrem Ende zuging. Als sie fertig war, kam Ashen-Shugar und überraschte sein Volk bei einer neuerlichen Ratsversammlung. Er ging eine breite Prachtstraße entlang, die mit hohen Säulen gesäumt war, jede von ihnen mit einem aus Stein gehauenen Tigerkopf verziert. Draken-Korins Eitelkeit amüsierte ihn.
    Er ging eine lange Rampe hinunter und erreichte die große Kammer unter der Erde. In der riesigen Halle hatten sich die Valheru versammelt. Alma-Lodaka, die sich selbst die Smaragdgrüne Herrin der Schlangen nannte, sagte: »Bist du gekommen, um zu uns zu stoßen, Vater-Mann?« Sie wurde an jeder Seite von einem ihrem Diener begleitet. Die Schlangen hatten Arme und Beine und waren etwa so hochgewachsen wie Moredhel. Bernsteinfarbene Augen blinzelten Ashen-Shugar an, als sie ihre Blicke auf ihn richteten.
    »Ich bin gekommen, weil ich Zeuge eurer Torheit werden wollte.«
    Draken-Korin zog sein schwarzes Schwert, doch ein anderer, Alrin-Stolda, der Monarch des Schwarzen Sees, schrie: »Vergieß das Blut eines Valheru, und das Abkommen ist nichtig!«
    Der Herr der Tiger schob sein Schwert zurück in die Scheide. »Es ist besser, daß du erst jetzt kommst, sonst hätte ich deiner Spötterei schon längst ein Ende bereitet.«
    Ashen-Shugar sagte: »Ich habe keine Angst vor dir. Ich möchte nur sehen, was ihr hier gebaut habt. Dies ist meine Welt, und das, was mir gehört, soll nicht bedroht werden.«
    Die anderen bedachten ihn mit kalten Blicken, und Alrin-Stolda sagte: »Tu, was du willst, doch wisse, wir lassen unsere Pläne nicht von dir durchkreuzen. So mächtig du auch bist, Herrscher des Adlerreichs, du kannst dich nicht gegen uns alle stellen. Paß nur auf, sonst tun wir, was sich nicht vermeiden läßt.«
    Gemeinsam und unter Führung von Draken-Korin wirkten sie große Magie. Einen Augenblick lang verspürte Ashen-Shugar einen mörderischen Schmerz. Vor ihm auf dem Boden der Halle erschien ein riesiger runder, geschliffener Stein, der oben abgeflacht war, ein grünes Ding, das von einem inneren Feuer wie ein Smaragd glühte. Draken-Korin stellte sich davor und legte die Hand darauf. Der Stein flackerte, als der Drachenlord sagte: »Das letzte Werkzeug. Der Stein des Lebens.«
    Ohne weitere Worte verließ Ashen-Shugar die Halle und ging zurück zu Shuruga. Hinter sich hörte er eine Stimme, und er drehte sich noch einmal um. Alma-Lodaka eilte ihm nach.
    »Vater-Mann. Willst du dich nicht uns anschließen?«
    Er spürte, wie ihn etwas seltsam zu ihr drängte, als hätte die Hitze sie überkommen, doch anders. Er verstand dieses eigentümliche Gefühl nicht. Das ist Zuneigung , sagte die Stimme des anderen. Er ignorierte die Worte und antwortete ihr: »Tochter-Weib, unser Bruder-Sohn hat das begonnen, was in der endgültigen Zerstörung enden wird. Er ist wahnsinnig.«
    Sie sah ihn merkwürdig an. »Ich weiß nicht, was du meinst. Ich kenne das Wort nicht. Wir tun, was wir tun müssen. Ich hätte dich gern an meiner Seite gesehen, denn du bist mächtiger als jeder andere von uns, doch du mußt tun, was du willst. Stellst du dich uns entgegen, ist das dein eigenes Risiko.«
    Sie drehte sich um und kehrte in die

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