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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Geschlechts bestand Ashen-Shugars erstes Mahl aus rohem Fleisch.
    In der ersten Nacht deckte das große Adlerweibchen das Kind mit seinen Flügeln zu, so wie es der Vogel auch bei seinen eigenen Jungen getan hätte. Und nach wenigen Tagen kümmerten sich ein Dutzend Vögel um den Säugling.
    Der Valheru wuchs rasch, viel schneller als andere Kinder. Als der Sommer vergangen war, konnte er schon Wild erlegen, indem er es mit der erstaunlichen Kraft seiner Gedanken tötete. Er riß das Fleisch mit bloßen Händen von den Knochen und aß es roh.
    Manchmal berührten andere Gedanken die des Kindes, doch es zog sich dann einfach zurück. Instinktiv wußte es, vor seinem eigenen Geschlecht mußte es sich am meisten fürchten, solange es nicht die Macht hatte, sich in der Gesellschaft einen Platz zu erkämpfen.
    Als der Valheru das erste Jahr mit den großen Adlern hinter sich gebracht hatte, kam es zu seinem ersten Kampf. Ein anderer Junge, Lowris-Takara, der sogenannte König der Fledermäuse, erschien gegen Ende der Nacht; er hatte sich von seinen Dienern zu Ashen-Shugar führen lassen. Sie kämpften, und jeder versuchte, die Macht des anderen aufzusaugen, doch Ashen-Shugar gewann schließlich die Oberhand. Nachdem er die Kraft von Lowris-Takara zu der seinen hinzugewonnen hatte, machte er sich auf die Suche nach stärkeren Gegnern. Er jagte andere junge Valheru, so wie Lowris-Takara ihn gejagt hatte, und sieben fielen ihm zum Opfer. Seine Kraft und seine Macht wuchsen, und er nahm den Titel Herrscher des Adlerreichs an. Auf der Jagd saß er stets auf dem Rücken eines der riesigen Vogel. Er zähmte den ersten der mächtigen Drachen, auf denen er reiten würde, und nachdem er seine Mutter im Kampf getötet hatte, übernahm er ihre Höhle für sich selbst. Jahrelang wuchs und wuchs er, und bald war er als einer der Mächtigsten seines Geschlechts bekannt.
    Er jagte und vertrieb sich die Zeit mit seiner Moredhelfrau und gelegentlich kam er mit einer seines eigenen Geschlechts zusammen wenn die Hitze über sie hereinbrach und sein mächtiger Trieb die Kampflust, die er seiner eigenen Art gegenüber verspürte, unterdrückte. Aus diesen Vereinigungen entstammten zwei Kinder, die überlebten. Das erste, Alma-Lodaka, zeugte er in den frühen Tagen, das zweite, Draken-Korin, wurde von Alma-Lodaka geboren. Verwandtschaftliche Beziehungen bedeuteten bei den Valheru nichts.
    Er jagte mit seinen Brüdern durch den Himmel, wann immer sich der Drang zum Plündern einstellte, der ihnen von Natur aus mitgegeben war. Er nahm seine Eldardiener mit sich, die hinter ihm auf dem Rücken seines Drachen ritten, damit sie sich um seine Beute kümmerten. Er kannte das Universum, und es erzitterte unter dem Donnern des Drachenheeres, wenn sich dieses in die Lüfte erhob. Andere sternenreisende Geschlechter forderten die Valheru heraus, doch keines von ihnen überlebte. Die Denker von Per, die die Macht hatten, die Materie des Lebens zu beeinflussen, wurden niedergeworfen, und mit ihnen gingen auch ihre Geheimnisse verloren. Der Tyrann des Kormoranreiches schickte die Macht von tausend Welten los. Schiffe so groß wie Städte schossen durch die Leere und brachten riesige Kriegsmaschinen gegen die Eindringlinge in Stellung. Die Drachenlords vernichteten sie ohne Zögern, und der Tyrann starb schreiend im tiefsten Keller seines Palastes, während seine Welt über ihm in Schutt und Asche gelegt wurde. Die Meister der Majinor wurden mitsamt ihrer dunklen Magie ebenfalls vom Drachenheer hinweggefegt. Das Große Bündnis, die Marschälle der Dämmerung, die Bruderschaft der Siar, sie alle versuchten, den Valheru zu widerstehen. Von allen, die den Drachenlords im Wege standen, konnten nur die Götter der Weisheit von Aal, die man für die ersten Lebewesen hielt, der Zerstörung entgehen, doch auch sie hatten dem Drachenheer nichts entgegenzusetzen. Unter den vielen Bewohnern des Universums waren die Valheru die Herrscher.
    Lange Zeit lebte Ashen-Shugar so, wie sein Geschlecht immer gelebt hatte, sie fürchteten niemanden und führten nur Krieg mit Rathar, Die Man Die Ordnung Nennt, und Mythar, Den Man Das Chaos Nennt, mit den Zwei Blinden Göttern des Anfangs also.
    Dann erscholl der Ruf, und Ashen-Shugar brach auf, um sich mit seinen Brüdern zu treffen. Es war ein eigentümlicher Ruf, anders als jeder zuvor, denn in ihm schwang nicht der gewohnte Blutdurst. Statt dessen war es ein Ruf zu einem Treffen, wo die Valheru sich versammeln und miteinander

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