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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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hinterher und schwiegen eine Zeitlang. Dann fragte Tomas: »Ob er jemals Frieden finden wird?«
    Pug erwiderte: »Ich weiß es nicht. Vielleicht wird er eines Tages seine Gesegneten Inseln finden.«
    Wieder schwiegen sie. Schließlich kehrten sie in den Pavillon des Königs zurück.
     
    Die Feier war in vollem Gange. Martin und Briana hatten ihre Heiratspläne bekanntgegeben, und alle hatten sie dazu beglückwünscht. Jetzt, während die anderen ausgelassen ihr Überleben feierten und sich der unbeschränkten Lebensfreude hingaben, suchten sich Arutha, Lyam, Tomas und Pug einen Weg durch die Ruinen von Sethanon. Die Bevölkerung war im westlichen Teil der Stadt untergebracht worden, und man hörte die Menschen nur schwach aus der Ferne. Dennoch bewegten sie sich vorsichtig, aus Furcht, von jemandem beobachtet zu werden.
    Tomas führte sie durch einen breiten Spalt in der Erde zwischen dem Schutt der Festung in etwas hinein, das wie ein Höhleneingang aussah. »Hier«, sagte Tomas, »hat sich eine Spalte aufgetan, die in die darunterliegende Kammer führt, in die Mitte der alten Stadt. Seid vorsichtig.«
    Langsam stiegen sie hinunter, wobei sie bei dem Licht, das Pug magisch erzeugt hatte, nur wenig sehen konnten, und bald betraten sie die Halle. Pug machte eine Geste mit der Hand, und es wurde heller. Tomas bedeutete dem König, er solle vorgehen. Aus dem Schatten traten Gestalten in langen Roben hervor, und Arutha zog sein Schwert.
    Eine Frauenstimme ertönte aus der Dunkelheit. »Senkt Euer Schwert, Prinz des Königreichs.«
    Tomas nickte, und Arutha schob das magische Schwert in die Scheide zurück. Aus der Dunkelheit kam eine riesige Gestalt auf sie zu und das Licht, das Pug erzeugt hatte, tanzte über die Facetten von Myriaden von Juwelen und Brillanten. Es war ein Drache, doch einer, wie ihn noch nie jemand gesehen hatte, denn anstelle seiner einst goldenen Schuppen glänzten Tausende von Edelsteinen. Jede Bewegung dieses gigantischen Wesens rief einen Regenbogen von atemberaubender Schönheit hervor.
    »Wer seid Ihr?« fragte der König ruhig.
    »Ich bin das Orakel von Aal«, entgegnete die leise Stimme des Drachen.
    »Wir haben eine Abmachung getroffen«, erklärte Pug. »Schließlich mußten wir einen geeigneten Körper finden.«
    Tomas ergänzte: »Ryath blieb bewußtlos zurück, denn der Schreckenslord hatte ihr die Seele gestohlen. Doch ihr Körper lebte noch, obwohl sie schwerverletzt und dem Tode nahe war. Macros hat sie geheilt und die zerstörten Schuppen mit den Edelsteinen aus dem Schatz ersetzt, der hier versteckt war, und er benötigte auch einen großen Teil vom Stein des Lebens. Als sie soweit wiederhergestellt war, haben wir das Orakel und seine Diener hierhergeholt. Und nun kann das Orakel in einer leeren Seele wohnen.«
    »Dieser Körper ist mir nicht nur sehr angenehm«, sagte das Orakel, »er wird zudem noch viele Jahrhunderte leben. Und er besitzt die verschiedensten Kräfte.«
    »Und«, fügte Pug hinzu, »das Orakel wird für alle Zeiten über den Stein des Lebens wachen. Denn wollte sich irgend jemand über ihn hermachen, würde es mit dem ganzen Planeten zusammen verschwinden. Und bis wir einen Weg gefunden haben, wie wir mit den Pantathianern fertig werden, besteht weiterhin das Risiko, daß die Valheru zurückgerufen werden könnten.«
    Lyam betrachtete den Stein des Lebens. Der blasse, grüne Edelstein glühte schwach, und in ihm schien ein warmes Licht zu pulsieren. Aus seiner Mitte stak das goldene Schwert hervor. »Wir wissen nicht, ob dieses Schwert die Drachenlords vernichtet oder zumindest verbannt hat«, sagte Pug. »Selbst mit all der Magie, die ich von Macros gelernt habe, kann ich in dieses Geheimnis nicht eindringen. Wir haben Angst davor, Tomas' Schwert wieder herauszuziehen, denn selbst, wenn dann eigentlich nichts weiter geschähe, könnte es auf der anderen Seite alles entfesseln, was in diesem Stein gefangen ist.«
    Lyam erschauerte. Er hatte schon viel gesehen, doch dem Stein des Lebens und seiner Macht gegenüber fühlte er sich hilflos. Er trat an ihn heran und streckte langsam die Hand aus. Der Stein war warm und strahlte etwas angenehm Entspannendes aus. Als er ihn berührte, erfüllte den König ein Gefühl der Wahrheit. Der König wandte den Blick der mächtigen, juwelenbesetzten Gestalt des Drachen zu. »Ich habe keine Bedenken dagegen, daß Ihr hier Wache haltet, Lady.« Er dachte nach, dann sagte er zu Arutha: »Verbreitet das Gerücht, die Stadt sei

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