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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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verlieh. Das Gefühl der Vollkommenheit ließ nach, und damit auch die wogende Freude, doch immer noch konnten sie das stille Wunder fühlen.
    Martin riß seine Augen von dem Anblick los und fragte: »Arutha?«
    Guy sagte: »Er ist darin mit drei Männern verschwunden, die auf dem Rücken eines Drachen angeflogen kamen. Der Elb kennt ihre Namen.«
    Während die Erscheinung vor ihnen zu flackern begann, richtete Guy seine Aufmerksamkeit wieder auf weltliche Belange. »Götter, was für eine Bescherung. Martin, Ihr solltet lieber ein paar Männer losschicken, die diese Dunklen Brüder nach Hause jagen, bevor sie sich neu formieren und nochmals angreifen.«
    Dolgan holte in aller Ruhe eine Pfeife aus seiner Tasche am Gürtel. »Meine Jungs haben sich schon auf den Weg gemacht, doch ein wenig Gesellschaft wird sie nicht stören. Obwohl ich kaum glaube, daß die Moredhel und ihre Diener noch besonders zur Flucht gedrängt werden müssen. Um die Wahrheit zu sagen, heute wird wohl kaum noch jemand Lust auf einen Kampf verspüren.«
    Dann hoben sich mit einem Mal die Silhouetten von sechs Männern gegen die glühende, grüne Kuppel ab, die halb hinkend, halb gehend durch den Staub auf sie zukamen. Martin und die anderen schwiegen, während die sechs sich näherten. Sie waren kaum zu erkennen, so dick waren sie mit Staub bedeckt. Als sie die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, rief Martin: »Arutha!«
    Sofort eilten Männer voran und halfen Arutha und seinen Gefährten. Auf jeden von ihnen stürzte sich ein Paar Soldaten, die ihnen Hilfe anboten, doch Arutha blieb einfach stehen und umarmte seinen Bruder. Martin legte seinem Bruder den Arm um die Schulter und weinte vor Erleichterung, als er ihn lebend wiedersah. Nach einer Weile lösten sich die beiden voneinander und betrachteten die glühende Kuppel über der Stadt.
    Noch einmal erneuerte sich das Gefühl von Liebe und Harmonie mit allem Leben, ein wunderbares Gefühl einzigartiger Vollkommenheit. Dann verschwand es.
    Das grüne Licht der Kuppel verblaßte, und der Staub begann sich zu senken.
    Macros krächzte heiser: »Endlich ist es vorbei.«
     
    Lyam schritt durch das Lager und inspizierte die Reste seiner Truppen von Sethanon und Hohe Burg. Arutha ging an seiner Seite, immer noch vom Kampf erschöpft. Der König sagte: »Die Geschichte ist erstaunlich. Ich kann sie wirklich nur deshalb glauben, weil ich die Beweise hier mit eigenen Augen sehe.«
    Arutha sagte: »Ich habe sie selbst erlebt, und kann sie trotzdem kaum glauben.«
    Lyam sah sich um. »Dennoch, nach allem, was du mir erzählt hast, können wir uns glücklich schätzen, daß wir uns überhaupt Wiedersehen dürfen. Ich denke, wir müssen sehr dankbar sein.« Er seufzte. »Weißt du, als wir noch Kinder waren, hatte ich geschworen, es wäre eine großartige Sache, König zu sein.« Er sah Arutha nachdenklich an. »Genauso, wie ich geschworen hätte, ich wäre so gerissen wie du und Martin.« Mit einem kläglichen Lächeln fügte er hinzu: »Aber das bin ich wohl nicht, sonst hätte ich die Krone wie Martin abgelehnt.
    Nichts als Ärger hat man. Jetzt schleicht auch noch Hazara-Khan hier herum und plaudert mit diesem oder jenem Adligen, wobei er jede Menge Staatsgeheimnisse herausbekommt, als sammle er Muscheln am Strand auf. Und wo nun der Spalt abermals geöffnet ist, muß ich mich wieder mit dem Kaiser auseinandersetzen und verhandeln, ob wir nicht Gefangene austauschen können. Dabei haben wir nicht einmal Gefangene, denn wir haben ihnen allen die Freiheit geschenkt, und Kasumi und Hokanu werden mir möglicherweise sagen, daß ich die unsrigen zurückkaufen muß, und dazu müßte ich die Steuern erhöhen.
    Dann fliegen hier jetzt plötzlich auch noch Hunderte von Drachen herum, und einige von ihnen wurden seit Jahrhunderten nicht mehr auf dieser Welt gesehen, und diese Bestien werden landen, wo immer sie wollen - und sie werden Hunger haben. Dazu noch das Problem mit dieser Stadt, die vollkommen in Schutt und Asche liegt -«
    Arutha sagte: »Denk doch nur, was sonst gewesen wäre.«
    »Und als wäre das noch nicht genug, hast du mir noch du Bas-Tyra übergeben, und zwar mit den Worten, er sei ein Held. Die Hälfte der Lords wird von mir erwarten, daß ich den höchsten Baum im Königreich suche und ihn daran aufhänge, und die andere Hälfte wird mich an diesem Baum aufknüpfen, wenn Guy ihnen das befiehlt.« Er betrachtete seinen Bruder zweifelnd. »Ich glaube, ich hätte gleich schalten müssen, als

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