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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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aufgeschoben. Er zog das Fenster auf und stieg ein.
    Zwei Schwertspitzen piekten ihm in die Brust, und er blieb stehen. Laurie und Roald senkten ihre Schwerter, als sie erkannten, wen sie da vor sich hatten. Locklear hatte sein Schwert ebenfalls gezogen und bewachte die Tür. »Was soll das denn werden? Suchst du vielleicht einen neuen Weg zum Sterben, nach dem Motto: Wie mir meine Freunde das Schwert in den Leib stießen?«
    »Was ist das für ein Zeug, das du da hast?« Laurie zeigte auf die Schnur und den Haken. »Ich dachte, dieses Handwerk hättest du aufgegeben.«
    »Still«, sagte der Junge und verstaute sein Einbruchswerkzeug. Mit gedämpfter Stimme sagte er: »Ihr seid auch seit einem Jahr kein Sänger mehr, und trotzdem schleppt Ihr diese Laute überall mit Euch herum. Also, hört zu, es gibt Schwierigkeiten. Dieser Kerl im Gastraum arbeitet für Murmandamus.«
    Laurie und Roald wechselten einen Blick. Laurie sagte: »Das erzählst du besser gleich Arutha.«
     
    »Also«, sagte Arutha, »sie haben also die Nachricht von meinem Tod erhalten. Und Murmandamus ist trotz des ganzen Schauspiels in Krondor nicht gänzlich von meinem Ableben überzeugt.« Sie hatten sich in Aruthas Zimmer versammelt, wo sie sich im Dunkeln leise besprachen.
    »Dennoch«, meinte Baru, »anscheinend geht er zunächst davon aus, daß du tot bist, solange das Gegenteil nicht erwiesen ist, auch wenn er noch Zweifel hegt.«
    Laurie sagte: »Er kann nicht ewig herumsitzen und warten. Er muß bald handeln, sonst bricht sein Bündnis mit der Bruderschaft auseinander.«
    »Wenn wir noch einen Tag weiter in Richtung Tyr-Sog reisen, lassen sie uns in Ruhe«, warf Jimmy ein.
    »Ja«, flüsterte Roald, »aber da ist immer noch Segersen.«
    »Wer ist das?« fragte Martin.
    »Ein Söldnergeneral«, antwortete Roald. »Aber von einer eigentümlichen Sorte. Er hat nie eine große Truppe, immer weniger als hundert, meist kaum fünfzig, doch dafür besondere Fachmänner: Mineure, Schanzer, Strategen. Er hat die beste Truppe, die man bekommen kann. Seine Spezialität ist Mauern niederzubrechen oder zu verteidigen, je nachdem, wer ihn bezahlt. Ich habe ihn einmal bei der Arbeit gesehen. Er hat Baron Croswaith bei seinen Grenzstreitigkeiten mit Baron Lobromill unterstützt, zu der Zeit, als ich bei Croswaith in Diensten war.«
    »Ich habe auch von ihm gehört«, sagte Arutha. »Er arbeitet überall, von den Freien Städten bis hin nach Queg, also braucht er sich nicht um die Gesetze des Königreichs über Söldnertruppen zu kümmern.«
    »Ich würde trotzdem gerne wissen, wofür Murmandamus eine Truppe hochbezahlter Schanzer braucht. Wenn er soweit im Westen etwas vorhat, muß er durch Tyr-Sog oder Yabon. Weiter im Osten sind die Grenzbarone. Doch er ist immer noch auf der anderen Seite der Berge, und in den nächsten Monaten wird er kaum irgendeine Stadt belagern.«
    »Vielleicht soll nur niemand anders diesen Segersen anheuern?« äußerte sich Locklear.
    »Vielleicht«, sagte Laurie. »Doch noch wahrscheinlicher braucht er Segersen für irgendein Unternehmen.«
    »Dann müssen wir dafür sorgen, daß es fehlschlägt«, sagte Arutha.
    Roald meinte: »Wir machen einen halben Tagesritt nach Tyr-Sog und kehren dann um?«
    Arutha nickte nur.
     
    Arutha gab das Zeichen.
    Roald, Laurie und Jimmy bewegten sich langsam voran, während Baru und Martin sich davonschlichen, um die anderen zu umstellen. Locklear blieb zurück und hielt die Pferde. Sie waren den halben Tag lang in Richtung Tyr-Sog gezogen. Kurz nach Mittag hatte Martin sein Pferd gewendet und war zurückgeritten. Als er wieder auftauchte, berichtete er, daß der Mann namens Crowe sich auf dem Rückweg befand. Jetzt pirschten sie sich durch die Nacht hinter dem Mann her, dorthin, wo sich der Abtrünnige mit den Moredhel treffen sollte.
    Arutha richtete sich leise auf und blickte über Jimmys Schulter. Wieder einmal hatte der Prinz einen der Schwarzen Kämpfer von Murmandamus vor sich. Der Moredhel in Rüstung sagte: »Hast du die Männer verfolgt?«
    »Sie haben sich wie erwartet auf den Weg nach Tyr-Sog gemacht. Zum Teufel, ich habe Euch doch gesagt, sie stellen keine Gefahr dar. Ich habe einen ganzen Tag damit verschwendet.«
    »Du tust das, was der Meister befiehlt.«
    Jimmy flüsterte: »Das ist nicht die Stimme von gestern nacht, es ist die zweite.«
    Arutha nickte. Der Junge hatte ihnen die Sache mit den beiden Stimmen erklärt, und sie hatten schon früher erlebt, wie Murmandamus sich des

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