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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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habt ihr alles außer den Sachen, die Baru benutzen wird, vergraben und nur den Schild mitgebracht?« fragte Martin.
    »Er war die Bezahlung für Segersen. Niemand würde einen enterbten Krieger angreifen, der keine zwei Kupferstücke in der Tasche hat«, sagte Jimmy, während die anderen lachten. »Ist doch gut, daß der anständige Geoffrey ihn bekommt. Der Himmel weiß, wohin es uns verschlägt. Wir können ihn jedenfalls nicht gebrauchen.«
    Das Gelächter erstarb.
     
    Arutha gab das Zeichen zum Halten.
    Sie waren von dem Gasthaus aus eine Woche lang ständig nach Norden vorgedrungen und hatten zweimal in Hadatidörfern übernachtet, in denen Baru bekannt war. Er war mit Respekt und Ehrbezeugungen empfangen worden, denn in den Hochländern der Hadati hatte sich herumgesprochen, daß er Murad getötet hatte.
    Wenn die Männer der Berge neugierig auf die Identität seiner Gefährten gewesen waren, so hatten sie es jedenfalls nicht gezeigt. Arutha und die anderen waren sicher: über ihren Besuch würde kein Wort verloren werden.
    Jetzt standen sie am Anfang eines schmalen Weges, der hinauf in die Berge zur Inclindelschlucht führte. Baru, der an Aruthas Seite ritt, erklärte: »Hier betreten wir wieder einmal Feindesland. Falls Segersen nicht auftaucht, ziehen die Moredhel ihre Wachen vielleicht vom Paß zurück, vielleicht laufen wir ihnen aber auch direkt in die Arme.«
    Arutha nickte nur.
    Baru hatte sich das Haar zurückgebunden und seine traditionellen Schwerter eingewickelt und in seiner Decke versteckt. Jetzt trug er Morgan Crowes Schwert an der Seite und das Kettenhemd des Abtrünnigen über seinem Rock. Es war, als hätte der Hadati zu existieren aufgehört und als wäre ein gemeiner Söldner an seine Stelle getreten. Das war auch ihre Geschichte. Sie waren einfach nur eine weitere Truppe von Abtrünnigen, die dem Banner von Murmandamus folgen wollten; hoffentlich hielt diese Geschichte einer möglichen Überprüfung stand. Seit Tagen hatten sie das Problem gewälzt, wie sie Murmandamus überhaupt erreichen konnten. Alle waren sich in einem einig gewesen: selbst, wenn Murmandamus daran zweifelte, ob Arutha tot war, würde er den Prinzen von Krondor niemals in seiner eigenen Armee vermuten.
    Ohne weitere Gespräche machten sie sich auf den Weg, und Martin und Baru übernahmen die Führung. Ihnen folgten Arutha und Jimmy, dann Laurie und Locklear und am Schluß Roald. Der erfahrene Söldner hielt seine Augen fortwährend nach hinten gerichtet, während sie weiter zur Inclindelschlucht hinaufritten.
     
    Zwei Tage lang ging es aufwärts, bis sich der Weg nach Nordosten wandte. Er schien weiter hinauf in die Berge zu führen, obwohl er noch immer an der Südseite entlangging. In gewisser Hinsicht befanden sie sich noch immer auf dem Boden des Königreiches, da die königlichen Kartenzeichner die Gipfel über ihnen zu Grenzmarken zwischen dem Königreich und den Nordlanden bestimmt hatten. Jimmy machte sich darüber jedoch keine Illusionen. Sie waren auf feindlichem Gebiet. Jeder, dem sie begegneten, würde sie sofort angreifen.
    Martin wartete an einer Biegung der Straße. Wie er es sich auf ihrer Reise zum Moraelin angewöhnt hatte, ging er zu Fuß voraus und kundschaftete den Weg aus. Der Boden war zu steinig, um sich mit den Pferden rasch bewegen zu können, und so konnte er sich auch laufend an der Spitze der Gruppe halten. Er gab ihnen ein Zeichen, und die anderen stiegen ab. Jimmy und Locklear übernahmen die Tiere und führten sie ein kurzes Stück zurück die Straße hinunter. Sie hielten die Pferde fluchtbereit. Trotzdem, dachte Jimmy, würde eine Flucht zum Problem werden, weil der Weg so schmal war, und man nur an der Stelle von ihm abweichen konnte, wo er begonnen hatte.
    Die anderen erreichten den Herzog, der die Hand hob, um ihnen Schweigen zu bedeuten. Sie konnten hören, weshalb er die Gruppe zum Halten gebracht hatte: ein tiefes Knurren, gelegentliches Bellen und als Erwiderung ein anderes, weniger vertrautes Knurren.
    Sie zogen ihre Waffen und schlichen vorwärts. Kaum zehn Meter hinter der Biegung sahen sie eine Kreuzung von zwei Wegen. Der eine führte weiter nach Nordosten, der andere bog nach Westen ab. Dort auf dem Boden lag ein Mann. Ob er tot war oder nur bewußtlos, konnten sie nicht feststellen. Über seinem leblosen Körper stand ein Riese von einem Hund, der an einen Bullmastiff erinnerte, nur daß er zweimal so groß war und einem Mann bis zu Taille reichte. Um seinen Hals trug er

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