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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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deuten konnte. »Ich hab' erwähnt, daß du dich schon seit Jahren nicht mehr hast blicken lassen, und er meinte: ›Na also, da haben wir ja beide Glück gehabt. Dieser nichtsnutzige Herumtreiber hat auch mich seit Jahren nicht mehr belästigt! ‹ «
    Laurie brach in Gelächter aus. Roald fiel ein. »Das ist original mein Vater. Ich hoffe, dem alten Kerl geht es immer noch gut.«
    »Das denke ich doch«, meinte Geoffrey. »Ihm und deinen Brüdern scheint es jedenfalls nicht schlecht zu gehen. Wenn es möglich ist, laß ich ihn wissen, daß du in der Gegend warst. Du bist mit der Armee davongezogen, das war zumindest das letzte, was man von dir gehört hat, und das ist jetzt auch schon fünf oder sechs Jahre her. Wo warst du denn die ganze Zeit?«
    Laurie sah Arutha an, und beide hatten den gleichen Gedanken. Salador war ein Hof im fernen Osten, und die Nachricht, daß ein Junge aus Tyr-Sog dort jetzt Herzog und mit der Schwester des Königs verheiratet war, hatte sich noch nicht bis an die Grenze herumgesprochen. Beide waren erleichtert.
    Laurie mußte sich Mühe geben, daß seine Antwort gelassen klang. »Hier und dort. Jüngst in Yabon.«
    Geoffrey setzte sich an den Tisch. Er trommelte mit den Fingern auf das Holz und meinte: »Ihr würdet gut daran tun, wenn ihr auf Ambros wartet. Der will sicher auch nach Tyr-Sog. Ich wette, der könnte noch ein paar Leute gebrauchen, und auf dieser Route ist man in einer größeren Truppe besser aufgehoben.«
    Laurie fragte: »Schwierigkeiten?«
    Geoffrey entgegnete: »Im Wald? Ständig, aber in letzter Zeit ist es schlimmer geworden. Seit Wochen hört man immer wieder Geschichten von Goblins und Banditen, die den Reisenden das Leben schwermachen. Das ist nichts Neues, aber es scheint häufiger vorzukommen als sonst, und irgendwas ist seltsam an diesen Banditen und Goblins. Scheinbar ziehen sie alle nach Norden, so wird berichtet.« Er schwieg einen Moment lang. »Und dann haben die Zwerge etwas erzählt, als sie hier ankamen. Das war wirklich seltsam.«
    Laurie gab vor, das einfach so abzutun. »Zwerge erzählen immer seltsames Zeug.«
    »Aber das war tatsächlich etwas sehr Ungewöhnliches. Die Zwerge behaupteten, ihnen seien einige Dunkle Brüder über den Weg gelaufen, und sie als Zwerge wollten sich natürlich mit ihnen anlegen. Also haben sie angeblich die Dunklen Brüder gejagt und einen getötet. Der hätte jedenfalls tot sein sollen, aber der Kerl hatte wohl die Frechheit, einfach nicht zu sterben. Vielleicht wollten die jungen Burschen einem Wirt nur einen Bären aufbrummen, doch sie sagten, sie hätten diesem Bruder mit der Axt den Schädel fast in zwei Teilen gespalten, doch der hätte den Kopf nur mit den Händen zusammengedrückt und wäre seinen Spießgesellen hinterhergerannt. Die Zwerge waren so erschrocken, daß sie auf der Stelle stehenblieben und vergaßen, die Brüder weiter zu jagen. Und noch etwas: Die Zwerge meinten, sie hätten noch nie eine Bande der Dunklen Brüder getroffen, die so darauf aus waren, einfach davonzurennen, als müßten sie unbedingt irgendwo hin und hätten keine Zeit zum Kämpfen. Sie sind ein schlimmes Volk, und Zwerge mögen sie noch ein bißchen weniger, als sie andere Leute schon nicht mögen.« Geoffrey lächelte und zwinkerte. »Ich weiß, die älteren Zwerge sind trübselige Kerle, die die Wahrheit nicht verdrehen, aber diese jungen Burschen wollten mich ein bißchen zum besten halten, glaube ich.«
    Arutha und die anderen zeigten sich nicht im geringsten erschüttert, wußten sie doch, daß die Geschichte stimmte - und damit war eins klar: die Schwarzen Kämpfer waren wieder im Königreich unterwegs.
    Arutha sagte: »Vielleicht wäre es wirklich das Beste, wenn wir auf den Silberhändler warten würden, doch wir müssen leider mit dem ersten Tageslicht aufbrechen.«
    Laurie erkundigte sich: »Wo du nur einen anderen Gast hast, dürfte es wohl mit den Zimmern keine Probleme geben?«
    »Nein.« Geoffrey beugte sich zu ihnen vor und flüsterte. »Ich will ja einem zahlenden Gast gegenüber nicht unhöflich sein, doch der schläft tatsächlich hier im Saal. Ich habe ihm ein Einzelzimmer zu einem günstigen Preis angeboten, weil ich ja genügend Platz habe, doch er sagt nein. Was manche Leute tun, damit sie ein bißchen Silber sparen.« Geoffrey stand auf. »Wie viele Zimmer?«
    Arutha entgegnete: »Zwei müßten für uns ausreichend bequem sein.«
    Der Wirt schien enttäuscht zu sein, doch es kam häufiger vor, daß Reisende

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