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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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schlucken.
    Der Mann warf seinen Umhang zurück und enthüllte dabei ein braunes Kettenhemd. »Also, ich denke, ihr könntet wahrscheinlich sagen, es sind zwei Jungen, doch sie sind schon fast Männer.«
    Das brachte den Schwarzen Kämpfer aus dem Konzept. »Zwei?«
    Der Mann nickte. »Könnten fast Brüder sein, so wie sie aussehen. Ungefähr die gleiche Größe, nur die Haarfarbe ist verschieden. Aber sie sind sich in gewisser Weise ziemlich ähnlich, so wie Brüder eben.«
    »Moraelin. Da war nur ein Junge, nicht zwei ... Sag mir, befindet sich unter ihnen auch ein Hadati?«
    Der Mann in Braun zuckte mit den Schultern. »Ja, aber Männer aus den Bergen treiben sich hier ständig herum. Wir sind hier in Yabon.«
    »Der, den ich meine, stammt aus dem Nordwesten aus der Gegend vom Himmelssee.« Eine Weile lang hörte man nur das schwere Atmen hinter dem schwarzen Helm, als würde der Moredhel seinen Gedanken nachhängen - oder sich mit jemand anderem unterhalten. Der Schwarze Kämpfer schlug sich mit der Faust in die Hand. »Sie könnten es sein. War da einer dabei, der gerissen aussieht, ein schlanker Krieger mit dunklem Haar bis fast auf die Schultern, einer, der sich flink bewegt und glattrasiert ist?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Einer der Kerle ist glattrasiert, doch er ist groß, und ein Schlanker ist dabei, doch der hat kurze Haare und einen Bart. Wer glaubt Ihr, mögen sie sein?«
    »Das brauchst du nicht zu wissen«, sagte der Kämpfer. Jimmy entspannte seine Beine, indem er langsam das Gewicht verlagerte. Er wußte, der Schwarze Kämpfer versuchte die Gruppe hier mit jener in Verbindung zu bringen, die im vergangenen Jahr am Moraelin aufgetaucht war. Dann sagte der Moredhel: »Wir werden warten. Vor zwei Tagen hat uns die Nachricht erreicht, daß der Lord des Westens tot ist, aber ich glaube nicht eher an den Tod eines Mannes, bis ich sein Herz in den Händen halte. Vielleicht hat es gar nichts zu bedeuten. Wenn ein Elb bei ihnen gewesen wäre, hätte ich das Gasthaus heute nacht niedergebrannt, aber ich bin mir noch nicht sicher. Trotzdem, bleib wachsam. Es könnten seine Gefährten sein, die zurückgekommen sind, um uns zu schaden und ihn zu rächen.«
    »Sieben Männer, davon zwei noch fast Jungen. Was sollen die schon für eine Gefahr darstellen?«
    Der Moredhel überging die Frage. »Geh jetzt zum Gasthaus zurück und paß auf, Morgan Crowe. Du wirst gut und schnell bezahlt, und zwar nicht, damit du Fragen stellst, sondern damit du gehorchst. Wenn sie das Gasthaus verlassen, verfolge sie in unauffälliger Entfernung. Wenn sie bis Mittag auf der Straße nach Tyr-Sog weiterziehen, reitest du zurück zum Gasthaus und wartest dort. Morgen nacht treffen wir uns wieder hier, und du sagst mir Bescheid. Aber verweile nicht, denn Segersen kommt mit seinen Leuten in den Norden, und du mußt ihn treffen. Ich brauche seine Pioniere und Sappeure. Ist das Gold sicher aufgehoben?«
    »Ich hab' es immer bei mir.«
    »Gut. Jetzt geh.« Einen Moment lang schien der Schwarze Kämpfer zu zittern und zu schwanken, dann hatte er seine Bewegungen wieder unter Kontrolle. Mit vollkommen anderer Stimme sagte er: »Tu, was dein Meister dir befohlen hat, Mensch.« Dann wandte er sich ab und ging davon. Innerhalb weniger Augenblicke war die Lichtung leer.
    Jimmy stand der Mund offen. Jetzt begriff er. Er hatte die erste Stimme schon einmal gehört, im Palast, als der untote Moredhel Arutha hatte töten wollen, und dann noch einmal im Keller des Hauses der Verlorenen, bei dem Angriff auf die Nachtgreifer in Krondor. Der Mann namens Morgan Crowe hatte nicht mit dem Schwarzen Kämpfer gesprochen. Jimmy zweifelte nicht daran, mit wem er in Wirklichkeit gesprochen hatte. Murmandamus!
    Jimmy hatte vor Überraschung einen Augenblick gezögert, und jetzt würde er das Gasthaus nicht mehr unbemerkt vor Crowe erreichen. Der Mann hatte die Lichtung bereits verlassen und die Laterne mitgenommen. In der Dunkelheit mußte sich Jimmy noch langsamer voranbewegen.
    Als er an der freien Fläche bei der Straße ankam, sah er das rote Glühen des Kamins im Gastraum. Dann schloß Crowe die Tür. Jimmy hörte, wie der Riegel vorgelegt wurde.
    Jimmy eilte am Rand des Waldes entlang, bis er vor dem Fenster seines Zimmers stand. Er kletterte rasch hinauf, wobei ihm das grobe Mauerwerk ausreichend Halt bot. Oben griff er in die Taschen seiner Jacke und holte eine Schnur und einen Haken hervor. Sofort hatte er den einfachen Riegel des Fensters

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