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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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wenig Geld hatten, und daher war er nicht überrascht. »Ich werde noch zusätzliche Pritschen in die Zimmer bringen lassen.«
    Während Arutha und die Gefährten ihre Sachen zusammenklaubten, spähte Jimmy zu dem fremden Mann hinüber. Außer für den Inhalt seines Weinbechers interessierte er sich scheinbar für wenig anderes. Geoffrey brachte einige Kerzen und entzündete sie am Feuer. Dann führte er die Gefährten die dunkle Treppe zu ihren Zimmern hinauf.
     
    Irgend etwas weckte Jimmy. Die Sinne des früheren Diebes waren schärfer als die seiner Gefährten. Er und Locklear waren zusammen mit Roald und Laurie in einem Zimmer untergebracht. Arutha, Martin und Baru schliefen in dem Zimmer über dem Gastraum auf der anderen Seite des kleinen Ganges. Da das leise Geräusch von draußen kam, hatte es mit Sicherheit weder den früheren Jagdmeister von Crydee noch den Mann aus den Bergen geweckt. Der Junker des Prinzen spitzte die Ohren. Wieder hörte er ein schwaches Geräusch, ein leises Rascheln. Er stand leise von seinem Strohsack, der direkt neben Locklears am Boden lag, auf und schlich sich an den schlafenden Körpern von Laurie und Roald vorbei zu dem Fenster zwischen ihren Betten.
    In der Dunkelheit glaubte er eine Bewegung zu bemerken, als wäre gerade jemand hinter der Scheune verschwunden. Jimmy fragte sich, ob er die anderen wecken sollte, doch er wollte sich nicht dumm anstellen und wegen nichts Alarm schlagen. Er nahm sein Schwert und verließ leise das Zimmer.
    Mit bloßen Füßen ging er geräuschlos auf die Treppe zu. Am Treppengeländer war ein zweites Fenster, zur Vorderseite des Gasthauses hin. Jimmy spähte hindurch, und in der Dunkelheit sah er Gestalten bei den Bäumen auf der anderen Seite der Straße. Jemand, der des Nachts draußen herumschlich, konnte kaum ehrenwerte Absichten haben.
    Jimmy eilte die Treppe hinunter. Die Tür war nicht verriegelt. Er fragte sich, weshalb, denn als sie sich in ihre Zimmer zurückgezogen hatten, war sie noch verschlossen gewesen, dessen war er sich sicher. Dann erinnerte sich Jimmy an den anderen Gast. Er fuhr herum und sah sich um; der Mann war verschwunden.
    Jimmy ging zu einem Fenster und zog den Laden gerade weit genug auf, damit er hinausspähen konnte. Er sah nichts. Lautlos schlich er zur Tür hinaus und duckte sich vor dem Haus. Die Dunkelheit würde ihn schon verbergen. Schnell machte er sich zu der Stelle auf, an der er die Gestalten zuletzt gesehen hatte.
    Eigentlich bereitete es Jimmy keine Schwierigkeiten, sich lautlos zu bewegen, doch im nächtlichen Wald hatte er damit seine Probleme. Er war zwar nicht gänzlich unerfahren darin, schließlich hatte er sich bei seiner Fahrt mit Arutha zum Moraelin bereits in einer solchen Umgebung bewegt, trotzdem blieb er ein Stadtjunge. Somit war er gezwungen, langsam vorzugehen. Dann hörte er Stimmen. Vorsichtig näherte er sich der Stelle und entdeckte ein schwaches Licht.
    Einige Brocken von dem, was geredet wurde, konnte er schon verstehen, als er plötzlich vor sich auf einer winzigen Lichtung ein halbes Dutzend Gestalten entdeckte. Der Mann in dem braunen Umhang mit dem abgedeckten Schild sprach mit einer Gestalt in einer schwarzen Rüstung. Jimmy schnappte nach Luft und verhielt sich so still es nur ging. Das war ein Schwarzer Kämpfer. Vier weitere Moredhel standen schweigend an der Seite. Drei von ihnen trugen die grauen Mäntel der Waldclans, einer die Hose und das Gewand der Bergclans. Der Mann in Braun sagte: »... nichts, meine ich. So wie sie aussehen, einfache Söldner, mit einem Sänger, aber ...«
    Der Schwarze Kämpfer unterbrach ihn. Seine tiefe Stimme schien irgendwie aus der Ferne zu kommen, und er atmete hörbar, während er sprach. Beunruhigenderweise war die Stimme Jimmy seltsam vertraut. »Du wirst nicht fürs Denken bezahlt, Mensch. Du wirst fürs Dienen bezahlt.« Er betonte seine Worte, indem er dem anderen mit dem Finger vor die Brust stieß. »Erledige deine Arbeit immer zu meiner Zufriedenheit, und wir werden unsere Beziehung erfolgreich fortsetzen. Wenn du mich enttäuschst, wirst du mächtig darunter leiden.« Der Mann im braunen Umhang gehörte nicht zu der Sorte Mensch, die sich leicht einschüchtern ließen, doch er nickte nur. Jimmy konnte das verstehen - die Schwarzen Kämpfer konnten einem wirklich Angst einjagen. Die Günstlinge von Murmandamus dienten ihrem Herrn selbst noch als Tote.
    »Du sagst, es seien ein Sänger und ein Junge dabei?« Jimmy mußte heftig

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