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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sie eine kleine Gasse.
    »Hier entlang, Meister«, sagte Suli mit gedämpfter Stimme.
    Obwohl es noch früh am Abend war, lag die Gasse verlassen da.
    Der schmale Gang war mit Abfällen und Müll überhäuft, und der Gestank war atemberaubend. Borric versuchte, das fette Fleisch und das Fladenbrot, das er gegessen hatte, bei sich zu behalten, und meinte: »Ein Freund hat mir einmal erzählt, Diebe würden oft Abfall und« – er trat auf einen toten Hund – »andere Sachen auf ihren Fluchtwegen verstreuen, um eine zufällige Entdeckung zu vermeiden.«
    Am Ende der Gasse befand sich eine Holztür, deren Schloß mit einer Eisenplatte verstärkt worden war. Borric versuchte, die Tür aufzumachen, doch sie war abgeschlossen. Dann sagte eine Stimme hinter ihnen: »Guten Abend.«
    Borric und Ghuda drehten sich um und schoben Suli und Nakor hinter sich. Ein halbes Dutzend bewaffneter Männer kam durch die Gasse auf sie zu. Ghuda zischte Borric zu: »Ich habe bei dieser Sache überhaupt kein gutes Gefühl, Verrückter.«
    Borric sagte: »Guten Abend. Seid ihr diejenigen, mit denen wir ein Treffen verabredet haben?«
    »Das hängt davon ab«, antwortete der Anführer, ein dünner Mann, dessen Grinsen für das kleine Gesicht einfach zu groß war. Seine Wangen waren über und über mit Pockennarben gezeichnet, so sehr, daß es selbst im dämmerigen Licht der Gasse zu erkennen war. Von den anderen hinter ihm waren nur schattenhafte Schemen zu erkennen. »Was für einen Vorschlag willst du uns machen?«
    »Ich muß in den Palast hinein.«
    Einige der Männer lachten. »Das ist einfach«, sagte der Anführer.
    »Laß dich verhaften, und sie bringen dich vor den Kaiserlichen Gerichtshof, vorausgesetzt, du hast ein kaiserliches Gesetz gebrochen. Bring einfach einen Soldaten um – das reicht immer.«
    »Ich muß ungesehen hineinkommen.«
    »Unmöglich. Außerdem, warum sollten wir dir helfen? Vielleicht bist du nur ein kaiserlicher Agent, was wissen wir schon. Du sprichst nicht wie ein Bendrifí, obwohl du so aussiehst. Die Stadt ist voll von Spionen, die jemanden suchen – den wir allerdings nicht kennen, also könntest du das vielleicht sogar sein. Auf jeden Fall«, sagte er und zog ein Langschwert, »hast du genau zehn Sekunden, um mir zu erklären, warum wir dich nicht einfach töten und dein Gold nehmen sollten.«
    Während er und Ghuda ebenfalls die Schwerter zogen, sagte Borric: »Aus einem Grund. Ich kann euch tausend ecu versprechen, wenn ihr uns sagt, wie man hineinkommt, doppelt soviel, wenn ihr uns hinbringt.«
    Der Anführer winkte mit seiner Klinge, und seine Kumpane verteilten sich und bildeten eine Mauer aus Schwertern. »Und?«
    »Und außerdem bringe ich Grüße vom Aufrechten aus Krondor.«
    Der Anführer zögerte einen Moment lang und meinte dann: »Sehr beeindruckend.«
    Borric holte angespannt tief Luft. Der Anführer der Diebe sagte: »Wirklich sehr beeindruckend. Denn der Aufrechte ist seit sieben Jahren tot, und die Spötter in Krondor werden jetzt vom Rechtschaffenen angeführt. Deine Empfehlung hinkt der Zeit ein wenig hinterher, Spion.« An seine Männer gewandt, sagte er: »Tötet sie!«
    Die Gasse war zu eng, als daß Ghuda sein langes Bastardschwert hätte ziehen können, deshalb zog er nur die beiden Dolche, während Borric zu seinem Rapier und Suli zu seinem Kurzschwert griff. Sie stellten sich nebeneinander, und Borric nahm sich die Zeit und fragte Nakor: »Kannst du die Tür aufmachen?«
    Der Isalani sagte: »Aber es dauert einen Moment«, und dann waren die Angreifer schon bei ihnen.
    Borric traf den ersten in die Kehle, derweil Ghuda seine beiden Dolche nur zum Parieren benutzen konnte, weil sein Gegner ein längeres Schwert hatte. Suli hatte noch nie ein Schwert benutzt, doch er fuchtelte wild damit herum, und der Mann ihm gegenüber wollte sich nicht an der Waffe vorbeitrauen.
    Die Angreifer wurden einen Schritt zurückgedrängt, da Borric bereits einen von ihnen erledigt hatte. Keiner von ihnen wollte sich gern Borrics Schwertspitze aussetzen. Die Abfälle auf dem Boden der Gasse boten weder der einen noch der anderen Partei einen Vorteil. Aber die angreifenden Diebe hatten Zeit, soviel sie wollten.
    Sie konnten sich zurückfallen lassen und abwarten, bis Borric und seine Gefährten ermüdet waren, und sie daraufhin fertigmachen.
    Deshalb gaben sich die Diebe mit ein paar Finten zufrieden und wichen weiter zurück.

    Nakor wühlte in seinem Rucksack und fand das, wonach er gesucht hatte.

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