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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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weiß, wo es ist, weil der Junge mir die Anweisungen mehrere Male wiederholt hat. Doch wir müssen auf den Markt gehen und ihn von dort aus suchen, weil ich diesem Bettler nicht erzählen wollte, wo wir untergekommen sind.«
    »Gut«, meinte Borric. »Wir sind sowieso schon zu lange hier in diesem Wirtshaus geblieben. Gehen wir.«
    Sie erhoben sich und folgten Suli zu dem Marktplatz. Borric war abermals über die Masse und die Verschiedenartigkeit der Menschen um ihn herum erstaunt. Auch wenn er sich selbst reichlich komisch vorkam, seine Aufmachung als Bendrifí wurde von niemandem besonders beachtet. Die Hauptstadt des Kaiserreichs schien, wie es aussah, noch mehr unterschiedliche Rassen und Menschen zu beherbergen als Faráfra. Ein paar vorbeigehende Löwenjäger aus den Grassteppen hatten die dunkelste Haut, die Borric je gesehen hatte, und dann wiederum gab es auch viele hellhäutige Leute, die offensichtlich im Laufe der Jahre vom Königreich nach Kesh gezogen waren. Manche Leute hatten so gelbliche Haut und so schlitzförmige Augen wie Nakor, doch ihre Kleider unterschieden sich von denen des Isalani – einige trugen Seidenjacken und Kniehosen, andere eine Rüstung, und wieder andere den einfachen Mantel der Mönche. Frauen gingen vorüber, teilweise in einfachsten Kleidern, teilweise fast nackt, und trotzdem wurden letztere kaum beachtet, obwohl einige von ihnen atemberaubend schön waren.
    Zwei Männer aus der Prärie von Ashunta schlenderten vorbei, und jeder führte zwei Frauen an Ketten – die Frauen waren nackt und hatten die Augen niedergeschlagen. Eine Gruppe muskulöser Männer mit roten und blonden Haaren, der Hitze ungeachtet in Pelz und Rüstung, tauschten Beleidigungen mit den Leuten aus Ashunta aus.
    Borric wandte sich an Ghuda und fragte: »Was waren das für welche?«
    »Brijaner – Seeleute aus Brijané und den Städten entlang der Küste unter dem Hartsteingebirge. Sie sind Banditen und Händler, die das Große Meer von Kesh bis hin zum östlichen Königreich mit ihren langen Booten befahren – und sie wagen sich selbst auf die Endlose See, wenn man den Geschichten über sie Glauben schenken darf. Sie sind stolze, gewalttätige Männer, und sie verehren die Geister ihrer toten Mütter. Alle Brijanerinnen sind Seherinnen und Priesterinnen, und die Männer glauben, ihre Geister kämen auf die Schiffe und würden sie führen, und deshalb sind ihnen die Frauen heilig. Die Ashuntai behandeln ihre Frauen hingegen wie Hunde.
    Wenn die Kaiserin nicht das Siegel des Friedens über die Stadt verhängt hätte, wären sie schon längst übereinander hergefallen und hätten sich gegenseitig umgebracht.«
    Borric fragte: »Wunderbar. Gibt es viele solcher Fehden in Kesh?«
    Ghuda sagte: »Nicht mehr als sonst auch. Vielleicht so um die hundert. Deshalb sind die Palastwachen und die Innere Legion so stark hier vertreten. Die Legion sorgt im inneren Reich für Ordnung, und dazu gehört alles, was um den Overnsee herum liegt, also alles zwischen dem Gebirge der Mutter des Wassers, den Gipfeln des Lichts, den Wächtern und dem Hartsteingebirge. Außerhalb dieses Bereichs haben verschiedene Lords das Sagen. Nur auf kaiserlichen Hauptstraßen und bei solchen Feierlichkeiten wird der Friede gewahrt. Zu anderen Zeiten« – er machte eine wegwerfende Geste mit der Hand – »wird gewöhnlich eine Seite zu Hundefutter, wenn sich zwei so unterschiedliche Volksgruppen gegenüberstehen.«
    Kesh erschien Borric wie ein Wunder. Vieles im Gedränge der Straßen war ihm zwar von zu Hause vertraut, doch anderes wiederum offenbarte die jahrhundertealte Tradition einer anderen Kultur.
    Als sie den Markt erreichten, sagte Borric: »Das ist ja alles ziemlich eindrucksvoll.«
    Ghuda schnaubte. »Dieser Markt hier ist nur klein, Verrückter. Der große Hauptmarkt liegt auf der anderen Seite des Amphitheaters. Dort treiben sich auch die meisten Fremden herum.«
    Borric schüttelte den Kopf. Während er sich weiterhin umsah, meinte er zu Suli: »Wann sollen wir zu diesem Treffpunkt gehen?«
    »Wir haben noch etwas Zeit, Meister.« Genau in diesem Moment begannen ein Dutzend Glocken und Gongs um sie herum zu läuten.
    »Wir wollten uns erst zur zweiten Glocke treffen, also in einer Stunde.«
    »Dann sollten wir zwischendurch vielleicht noch etwas essen gehen.«
    Diesem Vorschlag stimmten alle zu, und sie suchten nach einem Straßenverkäufer, dessen Angebot nicht allzu teuer war.

     
    Als die zweite Glocke erklang, betraten

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