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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Muster entdeckt haben, und ehe ich es richtig erkennen konnte, habe ich die falsche Folgerung gezogen. Ich werde weiter nach Locklear suchen.
    Die beiden Männer gingen zu einem Diwan und setzten sich, während sie Gamina beobachteten, die regungslos mit geschlossenen Augen dastand und ihre forschenden Gedanken durch den riesigen Palast sandte und nach dem vertrauten Gedankenmuster von Locklear suchte. Erland näherte sich James, damit er ihm leise etwas sagen konnte, ohne Gamina zu stören. »Habt ihr vorher schon etwas herausgefunden?« fragte er und spielte auf James’ Vorhaben an, hinauszuschleichen und den Palast zu erkunden.
    »Nichts. Der Palast ist zu riesig, um alles zu erkunden«, flüsterte James. »Ich habe schon allein fast einen ganzen Monat gebraucht, um die Geheimgänge im Palast deines Vaters auszuspionieren, und der ist nur ein Zehntel so groß wie dieser hier.«
    Erland seufzte. »Ich hatte gehofft, du würdest … etwas herausfinden.«
    James teilte seine Enttäuschung. »Habe ich auch gehofft.«

    Sie sagten kaum noch etwas und warteten, bis Gamina ihre Suche beendet hatte. »Nichts«, sagte sie leise.
    »Keine Spur von ihm?« fragte Erland laut.
    Nein , antwortete sie. Er ist nicht hier im Palast. Nirgendwo.
    Erland lehnte sich in die Kissen zurück und sagte: »Ich glaube, heute nacht können wir nichts anderes tun, als abzuwarten.« Er erhob sich und verließ James und Gamina ohne weitere Worte.
    Borric wäre fast hinter den Büschen hervorgesprungen. »Was –«, setzte er an, doch Ghuda zerrte ihn wieder runter, ehe die Wachen im Eingang etwas bemerkten. Ungefähr fünf Minuten nachdem Alarm gegeben worden war, waren Wachen am Eingang vorbeigehastet, die alle die gleiche Richtung genommen hatten. Es waren sowohl reinblütige Palastwachen in weißen Kilts als auch die schwarzgerüsteten Angehörigen der Inneren Legion gewesen. Borric stellte sich vor, seine seltsam aussehende Gruppe müsse schließlich doch irgend jemandem verdächtig erschienen sein, als sie unbegleitet durch den Palast marschiert war.
    Ghuda fragte: »Was hast du jetzt vor?«
    Borric flüsterte zurück. »Ich dachte einen Moment lang, ich hätte hinter mir eine Stimme gehört.«
    Nakor grinste. »Das war Magie.«
    »Was?« fragten Ghuda und Borric gleichzeitig.
    »Magie. Jemand hat diesen Bereich abgesucht. Er hat kurz reagiert, als er deine Gedanken berührt hat.«
    Borric blinzelte verwirrt. »Woher weißt du das?«
    Nakor beachtete die Frage nicht. »Aber ich habe es in Ordnung gebracht. Jetzt können sie uns nicht mehr finden.«
    Borric wollte noch etwas zu diesem Thema fragen, doch eine weitere Gruppe Soldaten in der schwarzen Uniform der Inneren Legion betrat den Garten und begann, die Hecken und Büsche gezielt zu durchsuchen. Ghuda zog langsam und leise sein Schwert und machte sich bereit, die erste Wache, die die Büsche vor ihnen teilen würde, anzuspringen. Als die Soldaten fast bei ihnen angekommen waren, schoß Nakor hervor und schrie: »Jaaa!«

    Die am nächsten stehende Wache wäre beim Anblick des seltsamen dürren Verrückten, der sie ansprang, vor Schreck fast hintenübergefallen. Dann tanzte Nakor ein wenig herum, und plötzlich rannte ein Dutzend Soldaten auf ihn zu.
    Borric riß ungläubig die Augen auf, während sich vor ihm die gleiche Szene abspielte wie die, in der er den kleinen Zauberer kennengelernt hatte. Egal, wie nah jemand Nakor zu kommen schien, der listige kleine Mann entging seinem Griff. Erst war es nur eine Wache, die ihn fast fing, dann eine zweite, die mit ansehen mußte, wie der flinke Isalani hurtig davonhüpfte und die ganze Zeit irrsinnig lachte. Zweimal duckte er sich unter den zupackenden Armen eines Mannes hinweg, tänzelte auf den nächsten zu, ehe irgendwer begriff, was da eigentlich vor sich ging. Wollte ihn jemand umfassen, wälzte er sich über den Boden, und warfen sich die Soldaten auf ihn, sprang er in die Luft. Jedesmal, wenn ihn eine Hand packen wollte, griff sie nur ins Leere. Sein höhnisches Schnattern spornte die Wachen nur noch mehr an.
    Endlich schrie der Feldwebel der Wache einen Befehl zu, und die Legionäre verteilten sich und wollten Nakor einkreisen. Der kleine Mann griff in seinen Rucksack und holte etwas Winziges hervor, was vielleicht die Größe einer Walnuß hatte. Während die Wachen auf ihn zukamen, warf er es auf den Boden.
    Als das Ding aufschlug, erstrahlte einen Moment lang ein blendendes weißes Licht, woraufhin eine Wolke aus weißem Rauch

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