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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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diesen Bereich nicht ohne Bewachung verlassen, und Ihr müßt sofort zur Kaiserin kommen, sollte sie nach Euch verlangen.«
    Erland fragte: »Wie wurde die Prinzessin ermordet?«
    Die Tränen standen Miya in den Augen, doch sie hielt sie zurück und sagte: »Man hat ihr das Genick gebrochen.«
    Erland kniff die Augen zusammen. »Gebrochen? Bei einem Sturz oder so?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nein. An ihrem Hals hat man Druckmale gefunden. Jemand hat ihr das Genick gebrochen.«
    Erland sagte: »Miya, was ich jetzt sage, ist wichtig. Locklear kann sie nicht getötet haben.«
    Miya betrachtete das Gesicht des Prinzen einen Moment lang eingehend. »Wie könnt Ihr da so sicher sein?«
    »Locklear ist einfach nicht der Mann, der einer Frau etwas zuleide tut, selbst wenn er einen Grund hätte – außer er müßte sich verteidigen. Aber auch wenn ihn etwas …« Erland suchte nach Worten. »Auch wenn ihn etwas zu dieser Tat getrieben hätte … was überhaupt nicht nach ihm aussieht … hätte er Sojiana nicht auf diese Weise umgebracht. Er ist ein Mann der Klinge, und er hätte ein Schwert oder einen Dolch benutzt. Er ist ein guter Kämpfer, doch ihm fehlt die brutale Kraft, um jemandem den Hals zu brechen. Die Prinzessin war keine zierliche Frau. Und falls sie so ähnlich war wie ihre Tochter, steckte unter ihrer weichen Haut sicherlich eine Menge Kraft.«
    Miya nickte. »Sojiana war kräftiger, als sie aussah. Alle … alle meine Verwandten von der Seite der Kaiserin sind so. Sie sehen schwach aus, aber sie sind es nicht.« Sie schwieg einen Moment lang und fragte schließlich: »Doch falls es Locklear nicht war, wer dann? Und warum ist Locklear nicht hier?«
    Erland sagte: »Ich fürchte, auf beide Fragen gibt es nur eine einzige Antwort. Und sollte ich mit meinen Vermutungen recht haben, dann befindet sich Locklear in Gefahr … falls er nicht bereits tot ist.«
    Miya sagte: »Ich glaube, ich kenne jemanden, der uns helfen könnte.«
    »Wer?«
    »Lord Nirome. Er hört jedem zu, der vernünftig redet. Und jetzt, wo Sojiana tot ist, werden die Spannungen in der Galerie der Herren und Meister noch größer werden, denn Sojiana hätten die meisten noch als Kaiserin anerkannt, doch eine so junge Person wie Sharana wohl kaum. Nirome wird alles versuchen, die Spannungen am Hof zu verringern, und sollte er den Mörder der Prinzessin finden, wird ihm das bei dieser Aufgabe mehr als alles andere helfen.«
    »Ich frage mich…«, sagte Erland, während er über etwas nachdachte. »Wer ist auf Awaris Seite?«
    »Lord Ravi und die anderen, die Angst vor einem Matriarchat haben. Doch viele von denen, die bislang Sojiana unterstützt haben, einfach, weil sie die Älteste war, werden sich jetzt hinter ihn stellen. Ich kann mir keinen Grund mehr vorstellen, weshalb er den Thron nicht erben sollte.«
    Erland sagte: »Versuche, Nirome zu erreichen. Wir müssen diesen Wahnsinn beenden, ehe es noch mehr Blutvergießen gibt.«
    Das Mädchen lief davon, und Erland lehnte sich zurück. Er schloß die Augen und versuchte, sich Gaminas Gesicht vorzustellen und sie mit seinen Gedanken zu erreichen. Nach einem Moment hörte er ihre Stimme in seinem Kopf. Ja, Erland, was gibt es?
    Würdet ihr beide bitte zu mir herüberkommen. Ich glaube, ich war etwas voreilig, als ich mich zum Schlafen zurückzog. Es gibt noch einige Dinge, die wir besprechen müssen.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann sagte Gamina: Wir sind unterwegs.

Fallen
    Borric spähte um die Ecke.
    Im Schatten sah er keine Bewegung, also machte er seinen Gefährten ein Zeichen, sie sollten ihm folgen. Seit fast einer Stunde versteckten sie sich vor verschiedenen Gruppen von Wachen, die die Eindringlinge suchten. Von Nakor hatten sie nichts mehr gesehen, seit er die erste Gruppe der Inneren Legionäre fortgelockt hatte.
    Ungefähr ein halbes dutzendmal hatten sie anderen Soldaten nur knapp ausweichen können.
    Ghuda legte Borric die Hand auf die Schulter. »So kommen wir sobald nirgends hin«, flüsterte er. »Ich denke, wir sollten uns einen Diener schnappen und ihn fragen, wo diese Freunde von dir untergebracht worden sind. Dann fesseln wir den Mann – er wird eine Weile unbequem zubringen müssen –, und wenn wir diese Sache aufgeklärt haben, schicken wir jemanden, der ihn befreit. Was hältst du davon?«
    Borric sagte: »Mir fällt im Moment nichts Besseres ein, also können wir genausogut auch das machen.« Er sah sich um. »Wie wäre es mit einer kurzen

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