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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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zurückgelassen. Eigentümliche Gefühle, schwindelerregende Entzückung und kindliche Tränen trafen in ihm aufeinander.

     
    Da er keine befriedigende Erklärung dafür fand, zog er sich aus dem Tümpel und rannte zum See, wobei er wie ein Junge seine Niedergeschlagenheit laut herausschrie. Er sprang kopfüber hinein, tauchte wieder auf und spuckte Wasser. Ein erleichterter Seufzer entfuhr ihm; der kalte See hatte ihn schockartig wach gemacht.
    Ihm lag nicht viel am Schwimmen, doch von Zeit zu Zeit genoß er es. Wie die meisten Kinder aus dem Armenviertel von Krondor war er früher, wenn die heißen Winde des Sommers wehten, von den Anlegestellen im Hafen in das salzige, schmutzige Wasser gesprungen, um sich abzukühlen. Das Gefühl solch sauberen Wassers wie hier auf seinem Körper hatte er erst im Alter von dreizehn Jahren kennengelernt.
    James merkte, wie er gemächlich auf die gegenüberliegende Seite der Bucht zuschwamm. Die Bäume und das Schilf standen bis weit in den See, und man mußte durch enge Kanäle schwimmen, wollte man die andere Seite erreichen. Halb schwamm, halb paddelte er, bis er zu einem breiten Schilfgebüsch kam. Das Schilf stand weit auseinander, und man hatte einen guten Blick auf das Ufer. Er drehte sich auf den Rücken und planschte mit den Füßen. Über ihm strahlte der morgendliche Himmel, da die Sonne nun höher am Horizont stand. Bauschige weiße Wolken zogen dahin. Dann war er zwischen das Schilf und das Gras geraten, die Stengel erhoben sich weit über seinem Kopf, und er spürte ihr kitzelndes Streicheln, während er schwamm. Nachdem er einige Minuten in diese Richtung weitergetrieben war, richtete er sich auf und blickte sich um.
    plötzlich sah alles ganz anders aus, und er konnte den Rückweg nicht mehr finden. Von Natur aus gelassen, fand er die Tatsache, zwischen dem Schilf im Kreis geschwommen zu sein, zwar nicht gerade anziehend, dennoch ängstigte sie ihn auch nicht gerade. Er erinnerte sich an das, was Pug ihm gesagt hatte, und bemerkte, wie sich das Schilf nach links bog. Er würde einfach in diese Richtung weiterschwimmen, bis er Grund unter den Füßen hätte.
    Und schon nach einer Minute konnte er wieder stehen. Er ging zwischen dicken Schilfstengeln und hohem Gras hindurch auf eine Reihe von Bäumen zu, die sich bis zum Rand des Wassers zog. Die herabhängenden Äste und das dichte Grün tauchten ihn in Schatten, während er immer noch bis zur Brust im Wasser stand. In jede Richtung konnte er nur ein paar Meter weit sehen, denn das Licht des Morgens ließ zwar den Himmel blendend blau-weiß erstrahlen, doch unter den Bäumen war es düster. James folgte dem langsamen Anstieg des Bodens, bis ihm das Wasser nur noch bis zum Bauch ging. Er kam sich albern vor, weil er hier so nackt herumlief, aber es war ja niemand da, und der Tümpel, an dem er seine Kleidung zurückgelassen hatte, war nicht weit entfernt.
    James ging weiter und trat plötzlich in tiefes Wasser. Ein kleiner Bach hatte hier eine mehr als zwei Meter tiefe Rinne ausgewaschen, und James tauchte spuckend und blind wieder auf. Er schwamm zur anderen Seite hinüber und spürte erneut Grund unter den Füßen.
    Ein Vogel schrie, und er fragte sich, ob sich das Tier über seine tolpatschige Art der Fortbewegung lustig machte. Seufzend arbeitete er sich weiter auf das Ufer zu, das er zwischen den Bäumen zu erkennen glaubte. Dann, als ihm das Wasser schon nur noch bis zu den Knien ging, stand er vor einer unüberwindlichen Barriere aus Bäumen und Schilf. Er watete nach rechts weiter, wo er den Ausgang aus dem Dickicht vermutete, in dem er sich fast verirrt hatte, und wieder fiel der Grund ab. Bis zur Brust im Wasser schob er sich durch einen dichten Vorhang aus Schilf. Es ging nur langsam voran.
    Er kam sich ausgesprochen dumm vor, weil er sich an einem Ort befand, der so weit von dem entfernt war, zu dem er hinwollte.
    Wirklich schön, vor dem Frühstück ein bißchen schwimmen zu gehen.
    Seine Knie stießen gegen Grund, der Kanal, durch den er watete, war also offensichtlich zu Ende. Er drückte das Schilf vor sich auseinander – und war verblüfft von dem Anblick, der sich ihm bot.
    Helle Haut, so weiß wie die eines Neugeborenen, schimmerte kaum einen Meter vor ihm. Da er selbst etwas niedriger stand, starrte er genau auf das nackte Hinterteil einer jungen Frau. Ihr fast weißblondes Haar hing ihr naß vom Kopf, und sie wrang gerade das Wasser heraus, eine Pose, die den schmeichelhaften Anblick ihrer

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