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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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behelfsmäßig aufgeschlagenen Lagers blieb.
    Gamina kümmerte sich inzwischen um die Verwundeten und versorgte sie so weit, daß sie, wenn James zurückgekehrt wäre, in den nächstgelegenen Schutz vor dem Sandsturm gebracht werden könnten.
    Endlich kam James zurück und wurde von der Patrouille aus Kesh begleitet. Feldwebel Ras-al-Fawi fand die Unterbrechung seiner Rast ganz und gar nicht angenehm, und zwar nicht nur wegen des Wetters.
    Womöglich würden ihm seine Vorgesetzten auch noch Vorwürfe machen, weil der Überfall in seinem Bereich passiert war. Er hätte sich am liebsten so weit wie nur irgend möglich von diesen verfluchten Leuten von den Inseln ferngehalten, doch die Möglichkeit einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen dem Kaiserreich und seinem größten Nachbarn, die aus seinem Fehlverhalten entstehen könnte, ließ ihn seinen Ärger schlucken und bei der Suche nach dem verschollenen Prinzen helfen.
    Erfahrene Kundschafter entdeckten bald den Graben, in dem sich die Banditen versteckt gehalten hatten. Die ganze Kompanie versammelte sich am Rand des Grabens, in dem zwei Kundschafter einen kleinen Erdrutsch untersuchten. Einer stocherte weiter in dem Sand, während der zweite einen einzelnen Stiefel zu den Leuten aus dem Königreich brachte. Jeder Irrtum war ausgeschlossen, was das Scharlachrot und Gelb des Stiefels betraf. Der Mann zeigte auf den Felshaufen und sagte: »Herr, ich habe das gefunden. Der Stiefel steckte etwas tiefer unter den Steinen, Man kann sehen, was noch von dem Fuß übriggeblieben ist, der ihn getragen hat.«
    Erland setzte sich schockiert hin, während James fragte: »Können wir ihn ausgraben?«
    Der keshianische Kundschafter, der am Fuß des Geröllhaufens stand, schüttelte den Kopf. »Eine Kompanie Mineure würde wenigstens ein oder zwei Tage brauchen, Herr.« Er deutete auf die Stelle, wo der Erdrutsch losgebrochen war. »Allen Anzeichen nach ist es erst vor kurzem passiert. Wohl, um den Besitzer des Stiefels und andere zu verbergen.« Dann zeigte er auf die gegenüberliegende Seite des Grabens. »Und wenn man hier zuviel bewegt, könnte die andere Seite auch noch herunterkommen. Ich fürchte, es würde sehr gefährlich werden.«
    Erland sagte: »Ich will ihn ausgegraben haben.«
    James sagte: »Ich verstehe –«
    Erland unterbrach ihn: »Nein, du verstehst mich nicht. Es könnte sich um jemand anderen als Borric handeln.«
    Locklear wollte sich verständnisvoll zeigen. »Ich weiß, wie du dich fühlen mußt –«
    »Nein«, fuhr Erland dazwischen, »weißt du nicht.« An James gewandt sagte er: »Wir können nicht wissen, ob es sich wirklich um Borric handelt. Er könnte im Kampf einen Stiefel verloren haben. Er könnte gefangengenommen worden sein. Wir wissen nicht sicher, ob er tatsächlich dort unter den Felsen liegt.«
    James fragte: »Gamina, gibt es hier irgendein Zeichen von Borric?«
    Gamina schüttelte den Kopf. »Die Gedanken, die mich vorhin erreicht haben, kamen aus diesem Graben. Aber keines der Gedankenmuster war mir vertraut.«
    Erland blieb ungerührt. »Das beweist gar nichts.« An James gewandt, sagte er: »Du weißt, wie nahe er und ich uns sind. Wenn er tot wäre, … würde ich das irgendwie spüren.« Er ließ seinen Blick über die zerklüftete Landschaft des Wüstenplateaus schweifen. »Er ist irgendwo da draußen. Und ich beabsichtige, ihn zu finden.«
    »Und wie wollt Ihr das tun, mein Lord?« fragte der Feldwebel aus Kesh. »Wollt Ihr allein auf das Hochplateau hinausreiten, allein und ohne Wasser und Proviant? Es sieht vielleicht nicht so aus, aber es ist genauso eine erbarmungslose Wüste wie die große Sandwüste der Jal-Pur. Jenseits der Bergkämme dahinten beginnt die richtige Sandwüste, und wenn man nicht weiß, wo die Oase der Gebrochenen Palmen liegt, lebt man nicht lange genug, um die Oase der Hungrigen Ziegen noch erreichen zu können. Es gibt vielleicht an die dreißig Stellen dort draußen, wo man Wasser und manchmal auch eßbare Pflanzen findet, doch man kann an manchen nur Meter entfernt vorbeigehen und sie trotzdem nicht entdecken. Ihr würdet zugrunde gehen, mein junger Lord.«
    Er wendete sein Pferd in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und fuhr fort: »Meine Lords, ich bedaure Euren Verlust, doch die Pflicht gebietet mir, weiterzureiten und andere aufzustöbern, die den Frieden im Kaiserreich brechen wollen. Ich werde einen Bericht verfassen, wenn ich meine Patrouille beendet habe. Falls Ihr wünscht, lasse ich

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