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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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wie Ihr, Herr. Vielleicht findet es Euer Prinz, so er denn noch lebt, weniger gefährlich, wenn er ihnen nicht erzählt, wer er ist. Sie könnten ihm ja schließlich einfach die Kehle durchschneiden und in die Wüste fliehen. Und womöglich sind da noch andere, Herr.«
    Erland sagte: »Dann müssen wir uns beeilen.«
    Der Kundschafter erwiderte: »Wir müssen vor allen Dingen vorsichtig sein, damit wir nicht in einen Hinterhalt geraten.« Er zeigte hinaus in die sandige Landschaft. »Wenn irgendwo auf dem Weg Sklavenhändler lauern, dann an den Oasen oder irgendwo in einem Wadi, wo sich eine Sklavenkarawane sammelt. Viele Banditen werden ihren Fang zusammen nach Durbin bringen – und zwar viel mehr, als wir überwältigen könnten. Vielleicht hundert Mann.«
    Erland spürte, wie die schwere Last der Verzweiflung von ihm abfiel. »Wir werden ihn finden. Er ist nicht tot.« Doch die Worte klangen selbst in seinen eigenen Ohren leer.
    Der Kundschafter sagte: »Wenn wir scharf reiten, Herr, erreichen wir die Oase der Gebrochenen Palmen bei Sonnenuntergang.«
    James kommandierte zwei Männer ab, die die beiden Verwundeten zum ›Gasthaus zu den Zwölf Stühlen‹ begleiten sollten, wo sie sich erholen konnten, bis sie in der Lage wären, ins Königreich zu reiten. Er zählte kurz durch; er hatte nur noch ein Dutzend einsatzfähiger Soldaten. Er fühlte sich verwundbar und ein wenig wie ein Narr, als er der kleinen Truppe den Befehl zum Aufbruch in die Wüste erteilte.

     
    Die Sonne berührte bereits den Horizont, als der Kundschafter im Galopp von seinem Erkundungsritt zu den Männern von den Inseln zurückkam. James gab das Zeichen zum Anhalten. Der Kundschafter zügelte sein Pferd und sagte: »Im Wadi al Sáfra sammelt sich eine Karawane – hundert Wächter, vielleicht mehr.«
    James fluchte. Erland fragte: »Irgendeine Spur von meinem Bruder?«
    »Ich konnte nicht nahe genug herankommen, mein Prinz.«
    »Gibt es eine Stelle, an der wir noch näher an das Lager herankommen könnten?«
    »An dem Wadi zieht sich eine schmale Schlucht entlang, und an ihrem Ende wird sie zu einem Graben, der nahe bis an das Lager heranführt. Vier, vielleicht fünf Männer könnten sich unbemerkt nähern, wenn sie sich leise verhalten und sich nicht blicken lassen.
    Aber es ist gefährlich. Am hinteren Ende ist der Graben niedrig, und ein Mann könnte stehend ins Lager sehen, doch der Mann könnte auch vom Lager aus gesehen werden.«
    Erland wollte absteigen, doch James sagte: »Nein, du machst in diesem Kettenhemd einen Lärm wie der Wagen eines Waffenschmieds. Warte hier.«
    Gamina schlug vor: »Ich sollte gehen, James. Ich kann feststellen, ob Borric in der Karawane ist, wenn ich nur nahe genug herankomme.«
    »Und wie nahe ist nahe genug?« fragte ihr frischgebackener Ehemann.
    »Ein Steinwurf«, antwortete Gamina.
    James fragte den Kundschafter: »Können wir so nahe herankommen?«
    Der Kundschafter erwiderte: »Wir können; wir werden sogar erkennen können, ob eines dieser Schweine Eiterbeulen im Gesicht hat, Herr.«

    »Gut«, meinte Gamina und hob den Saum ihres Reitkleides hoch, damit er nicht über den Boden schleifte. Sie steckte ihn in ihren breiten Ledergürtel, so wie es die Fischerfrauen machten, wenn sie durchs seichte Wasser wateten.
    James beachtete diesen unziemlichen Anblick nicht, der zwei schlanke weiße Beine bis zu den Oberschenkeln hinauf entblößte, und suchte einen guten Vorwand, weshalb sie nicht mitkommen sollte; er fand keinen. Das hat man nun davon, wenn man logisch denkt und Frauen die gleiche Fähigkeit zugesteht, grübelte er, während er abstieg. Man hat keine Gründe mehr, warum man sie in der sicheren Etappe zurücklassen kann.
    Locklear gab zwei Soldaten ein Zeichen, sie sollten James, Gamina und den Kundschafter begleiten, und die fünf machten sich zu Fuß auf den Weg. Sie gingen langsam, derweil die Sonne im Westen hinter dem Horizont verschwand. Als sie den Eingang zu der Schlucht erreichten, war der Himmel auf der einen Seite schon schiefergrau, und das von den Wolken auf der anderen Seite widergespiegelte, karmesinrote und violette letzte Sonnenlicht tauchte die Wüstenlandschaft in ein rosiges Zwielicht.
    Der Lärm der Karawane hallte durch die sich senkende Dunkelheit, und James sah sich um, ob noch alle zusammen waren.
    Gamina berührte ihn sachte am Arm, und ihre Gedanken drangen in seinen Kopf. Ich kann viele Gedanken im Wadi spüren, mein Geliebter.
    Borric? fragte er

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