Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
einen meiner Kundschafter bei Euch, damit Ihr Eure Suche fortsetzen könnt. Wenn Ihr nichts weiter mehr tun könnt, begebt Euch wieder zurück auf die Straße.« Er zeigte nach Süden und sagte: »Die Straße führt an den Ausläufern der Sternenpfeiler vorbei bis nach Nar Ayab. Entlang dieser Route unterhalten wir viele Stützpunkte. Zwischen diesen Stützpunkten sind ständig Kuriere unterwegs, die bis in die Mitte des Kaiserreichs reiten. Meldet ihnen Eure Ankunft, und der Gouverneur von Nar Ayab wird Euch einen angemessenen Empfang bereiten. Von dort aus wird er Euch berittene Soldaten zur Seite stellen, die Euch bis zur Stadt Kesh beschützen werden.« Wenn dies von Anfang an geschehen wäre, wären die Leute von den Inseln gar nicht erst von den Banditen überrascht worden; doch der Feldwebel sah keine Veranlassung, dies offen auszusprechen. »Die Kaiserin – sie sei gesegnet – wird Mineure losschicken, um Euren jungen Prinzen auszugraben, und er wird dann zu einer angemessenen Beerdigung in seine Heimat gebracht werden. Bis dahin kann ich Euch nur den Segen der Götter für Eure Reise wünschen.«
    Er machte seinen Leuten ein Zeichen und gab seinem Pferd die Sporen, und dann verschwanden der Feldwebel und seine Soldaten.
    James ging um die Spitze des Erdrutsches herum und sah nach unten, wo der keshianische Kundschafter immer noch stand. »Was seht Ihr?«
    Der Kundschafter betrachtete die Spuren einen Moment lang nachdenklich. »Viele Männer; sind viel herumgegangen. Ein Mord, dort.« Er deutete auf einen dunklen Fleck auf dem bereits wieder getrockneten Boden.

    »Mord!« sagte Locklear. »Wie könnt Ihr da so sicher sein?«
    »Blut, Herr«, erwiderte der Kundschafter. »Was nach einem Kampf nicht ungewöhnlich wäre, doch hier war eine große Lache, und es gibt keine Spuren eines Verwundeten, der sich dieser Stelle genähert hätte. Ich würde schätzen, ihm wurde die Kehle durchgeschnitten.« Er zeigte auf zwei feine Linien, die von dem Blutfleck zu den heruntergerutschten Felsen führten. »Zwei Schleifspuren, als ob jemand von dort zu der Stelle gezerrt wurde, wo die Steine herunterkamen.« Er zeigte auf die Seite des Grabens.
    »Da ist einer hochgeklettert.« Er sah sich wieder um, dann stieg er nach oben zu seinem Pferd. »Sie reiten nach Süden, zur Oase der Gebrochenen Palmen.«
    Locklear fragte: »Woher wißt Ihr das?«
    Der Mann lächelte. »Das ist der einzige Ort, zu dem sie gehen können, Herr, denn sie haben sich in die Wüste aufgemacht, und ohne Packpferde können sie nicht genug Wasser mitnehmen, um bis Durbin durchzukommen.«
    »Durbin!« Erland spuckte das Wort fast aus. »Dieses Rattennest.
    Warum sollten sie die Gefahren der Wüste auf sich nehmen und dorthin reiten?«
    »Weil«, mischte sich James ein, »es eine sichere Zuflucht für jeden Halsabschneider und Piraten aus jedem Land ist, das an das Bittere Meer grenzt.«
    »Und dort gibt es auch den besten Sklavenmarkt im Kaiserreich«, sagte der Kundschafter. »Im Herzen des Kaiserreiches gibt es genug Sklaven, doch dort oben kann man sie nur schlecht bekommen. Nur Kesh und Queg haben freie Sklavenmärkte. In den freien Städten und im Königreich werden sie nicht gern gesehen.«
    Erland sagte: »Ich kann nicht ganz folgen.«
    James wendete sein Pferd in die Richtung, in die der Kundschafter gezeigt hatte, und meinte: »Wenn nur zwei Soldaten –« schnell fügte er hinzu: »Oder Borric und ein Soldat überlebt haben, würden sie auf dem Sklavenmarkt von Durbin genug Gewinn abwerfen, damit sich der Überfall gelohnt hätte. Wenn die Banditen sie ins Kaiserreich brächten, würden sie kaum ein Drittel des Geldes bekommen, das sie in Durbin einnehmen könnten; schließlich hat der Anführer eine verärgerte Bande bei sich, und das kann für ihn gefährlich werden.«
    Erland fragte: »Aber warum sollte Borric ihnen nicht sagen, wer er ist? Als Geisel ist er doch viel wertvoller denn als Sklave.«
    James sah nachdenklich hinaus auf das Ödland, das in der Sonne des späten Nachmittags lag. Dann meinte er: »Wenn er noch lebt, hätte ich eine Nachricht von den Banditen erwartet, etwas, damit wir wissen, daß es ihm gutgeht und daß wir ihnen nicht folgen sollen, und daß wir innerhalb kurzer Zeit eine Lösegeldforderung bekommen. Das hätte ich jedenfalls getan … Schließlich würde ich nicht gern eine Kompanie Soldaten auf den Fersen haben.«
    Der keshianische Kundschafter wandte ein: »Diese Banditen sind vielleicht nicht so schlau

Weitere Kostenlose Bücher