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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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schweigend.
    Nichts , gestand sie ein. Aber wir müssen noch näher heran, um sicherzugehen.
    James faßte den Kundschafter am Arm und fragte flüsternd:
    »Können wir noch näher heran?«
    Der antwortete ebenfalls flüsternd: »Vor uns liegt eine Biegung, und wenn wir ihr folgen, sind wir nahe genug an ihnen dran, daß wir ihnen auf die Köpfe pinkeln können. Aber seid vorsichtig, mein Lord, wahrscheinlich dient die Stelle am Ende des Grabens als Müllgrube und Abort, und vielleicht sind dort auch Wachen in der Nähe.«

    James nickte, und der Kundschafter führte sie in die Dunkelheit.

     
    James konnte sich an einige kurze Reisen erinnern, die er in der Vergangenheit unternommen hatte und die ewig gedauert zu haben schienen, doch keine war ihm so lang vorgekommen wie der kurze Weg bis zum Ende des Grabens. Als sie es erreicht hatten, konnten sie die Stimmen der Wachen hören, die sich leise unterhielten, während sie ihre Runden um das Lager drehten. Als hätte die Nervenanspannung allein nicht schon gereicht, wurde das Ende des Grabens außerdem tatsächlich als Abfallgrube benutzt, und zwar auch für die Abfälle von Menschen und Pferden. Und durch diesen Abfall und Unrat mußten die Gefährten jetzt schleichen.
    James trat in etwas Weiches und Feuchtes, und bei dem Geruch, der wie ein widerlicher Nebel über dem Graben hing, wollte er gar nicht wissen, worum es sich dabei handelte. Er konnte es sich sowieso denken. Er machte dem Kundschafter ein Zeichen, und der antwortete ebenfalls mit einer Handbewegung: Sie waren so nah an der Karawane, wie sie nur wagen konnten.
    Vorsichtig spähte James über die Kante des Grabens. Kaum zehn Schritte entfernt hoben sich die Silhouetten von zwei Männern gegen das Lagerfeuer ab. An ihm hatten sich der Wärme wegen wenigstens dreißig übel aussehende Gestalten niedergekauert, doch nirgends in der Gruppe konnte James Borric entdecken. Zwar konnte er nicht jedes Gesicht sehen, doch er war sich sicher, er würde das rote Haar des Prinzen in der Menge der schwarzen Köpfe sofort ausfindig machen, und das trotz des flackernden Lichts des Feuers.
    Dann näherte sich den beiden Wachen ein Mann in einer purpurfarbenen Robe, und für einen Moment war James’ Kehle wie zugeschnürt. Doch auch das war nicht Borric. Der Träger der Robe hatte die Kapuze zurückgeworfen; darunter kam ein Gesicht mit einem dunklen Bart zum Vorschein, das James noch nie gesehen hatte. Der Mann, der an der Hüfte ein Schwert trug, warf den beiden Wachen einen bösen Blick zu und befahl ihnen, ihr Geschwätz zu unterlassen und weiterzugehen.
    Der Mann in der Robe wollte sich gerade abwenden, als jemand zu ihm trat, ein großer Kerl mit einer Lederweste, der das Kastenzeichen der Sklavenhändler von Durbin auf dem Arm hatte.
    Dieses Zeichen hatte James nicht mehr gesehen, seit er ein Junge gewesen war, doch wie alle anderen Mitglieder der Spötter, der Gilde der Diebe in Krondor, kannte er seine Bedeutung. Die Sklavenhändler von Durbin waren Männer, mit denen man sich besser nicht anlegte.
    James wagte noch einen Blick auf das Lager, dann duckte er sich neben seiner Frau. Sie hatte die Augen geschlossen, und ihr Gesicht zeigte einen Ausdruck von Konzentration, während sie nach Borric suchte. Schließlich öffnete sie die Augen, und James hörte ihre Stimme in seinem Kopf. Es gibt kein Gedankenmuster, das ich als Borrics erkennen würde.
    Bist du sicher? fragte er.
    Traurig antwortete sie: Wenn er in dem Lager wäre, würde ich ihn finden, so nah, wie wir dran sind. Selbst wenn er schliefe, würde ich seine Gegenwart spüren. Sie seufzte leise, und er spürte ihre Sorge.
    Es gibt keine andere Erklärung, als daß er unter dem Erdrutsch begraben liegt, unter dem wir auch den Stiefel gefunden haben. Sie schwieg einen Moment lang, dann sagte sie: Er ist tot.
    James verharrte einen Augenblick bewegungslos, dann machte er dem Kundschafter ein Zeichen. Der Befehl, den Rückweg anzutreten.
    Die Suche war vorüber.

     
    »Nein!« Erland setzte eine ernste Miene auf und weigerte sich, Gaminas Erklärung Glauben zu schenken. »Du kannst es einfach nicht sicher wissen.«
    James erzählte seine Beobachtungen zum dritten Mal, seit sie an die Stelle zurückgekehrt waren, wo Erland und der Rest der Kompanie gewartet hatten. »Wir haben einen Banditen gesehen, der die Robe getragen hat, und somit kann auch jemand seine Stiefel genommen haben, da stimme ich zu. Aber wir haben von ihm in dem Lager keine Spur

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