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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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reden.«
    Nachdem er sich erst einmal entschieden hatte, zögerte der Junge nicht länger und machte sich zu der Falltür auf. Er zog sie auf und ließ sich geräuschlos hinunter. Was für einen Mut er zeigt, dachte Borric, er tut es einfach, ohne Rücksicht auf seine Angst zu nehmen.
    Die Zeit schlich für Borric dahin, und nachdem er glaubte, es müsse bereits eine Stunde vergangen sein, machte er sich Sorgen.
    Was war, wenn man den Jungen geschnappt hatte? Was, wenn statt des mondgesichtigen kleinen Bettlers ein bewaffneter Krieger oder ein gedungener Mörder durch die Luke nach oben auf den Dachboden stieg?
    Borric nahm das stumpfe Küchenmesser und hielt es fest. Es tröstete ihn jedoch nur wenig.
    Weitere Minuten verstrichen, und Borric blieb allein mit seinem Herzklopfen. Irgend jemand wollte ihn tot sehen. Er hatte das seit dem Fußballspiel in Krondor gewußt. Irgend jemand, der Lord Feuer hieß. Ein blöder Name, der jedoch nur die wahre Identität jenes Mannes tarnen sollte, der den Tod des Sohnes des Prinzen von Krondor befohlen hatte. Der Gouverneur von Durbin gehörte mit zu diesem Komplott, und dann noch ein Mann in einem schwarzen Mantel. Vielleicht handelte es sich bei diesem um einen Gesandten von Lord Feuer. Borric bekam vor Anstrengung, Erschöpfung, Hunger und den sonstigen Folgen seiner Reise Kopfschmerzen. Doch er mußte seine Gedanken beisammen halten. Falls ein Gouverneur, wenn auch nur der eines solchen Rattennests wie Durbin, an diesem Komplott beteiligt war, konnte das lediglich zweierlei bedeuten: Der Urheber des Plans, das Kaiserreich in einen Krieg mit dem Königreich zu stürzen, war eine wichtige Persönlichkeit, die viele Leute von Rang beeinflussen konnte, und ihre Helfershelfer saßen überall, da es im Kaiserreich nur wenige Orte gab, die von der Hauptstadt weiter entfernt waren als Durbin.
    Die Falltür ging auf, und Borric zuckte zusammen und hielt sein Messer bereit. »Meister!« flüsterte eine vertraute Stimme. Suli war zurückgekehrt. Selbst in der Dunkelheit konnte Borric spüren, wie aufgeregt er war.
    »Was ist?«
    Der Junge hockte sich neben Borric hin, damit er ihm die Neuigkeiten zuflüstern konnte. »Eure Flucht hat in der Stadt für viel Aufregung gesorgt. Selbst die Versteigerung morgen findet nicht statt! Das hat es noch nie gegeben. Alle Wagen und Tragtierkolonnen aus der Stadt werden durchsucht. Jeder Mann mit rotem Haar wird sofort gefangengenommen und geknebelt, damit er nichts sagen kann, und zum Palast gebracht.«
    »Sie wollen wirklich sichergehen, daß niemand von meiner Anwesenheit erfährt.«
    Borric konnte das Grinsen des Jungen fast sehen, als er sagte: »Schwierig, Meister. Bei einem solchen Aufruhr in der Stadt wird früher oder später jemand den Grund dafür herausbekommen. Die Kapitäne der Küste haben sich bereit erklärt, die Seewege zwischen den Riffen und Queg abzusuchen, von hier bis nach Krondor, um den entlaufenen Sklaven zu finden. Und jedes Gebäude der Stadt wird durchsucht, auch jetzt, während wir uns hier unterhalten! Ich verstehe das nicht.«
    Borric zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es auch nicht. Wie bringen sie so viele Leute dazu, bei dieser Sache mitzumachen, ohne ihnen mitzuteilen, hinter wem sie her sind …« Borric ging zu einer kleinen Lücke im Stützbalken des Daches, durch die er hinunter in den Hof sehen konnte. »Es sind noch fünf, sechs Stunden bis zur Dämmerung. Wir können uns noch etwas Ruhe gönnen.«

    »Meister!« zischte der Junge. »Wie könnt Ihr jetzt ausruhen? Wir müssen fliehen!«
    Borric sagte leise: »Genau das erwarten sie. Sie suchen nach einem Mann auf der Flucht. Der allein ist. Nach einem rothaarigen Mann.«
    »Ja«, stimmte der Junge zu.
    »Also warten wir hier, stehlen uns etwas Essen aus der Küche und überbrücken die Zeit, bis sie nicht mehr so angestrengt suchen. In einem so großen Haus wie diesem sollten wir uns für ein paar Tage unbemerkt aufhalten können.«
    Der Junge kauerte sich auf die Hacken und seufzte tief.
    Offensichtlich behagte Suli dieser Vorschlag gar nicht, doch da er nichts Besseres dagegensetzen konnte, schwieg er.

     
    Borric erwachte würgend und mit Herzklopfen. Es war immer noch dunkel. Nein, verbesserte er sich, nachdem er einen Lichtschein in den Ritzen des Daches entdeckt hatte, hier auf dem Dachboden war es immer noch dunkel.
    Er hatte geträumt, von der Zeit, als er und sein Bruder noch Kinder gewesen waren und im Palast gespielt hatten und durch die

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