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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sollten, wenn man keinen Platz für Fechtübungen oder ähnliches hatte. Er beugte sich hierhin und dorthin, spannte die Muskeln an und entspannte sich wieder. Zu seinem Erstaunen lenkten ihn diese Übungen nicht nur von seinem leeren Magen ab, er fühlte sich danach sogar wesentlich besser und vor allem ruhiger.
    Den größten Teil der nächsten vier Stunden saß Borric in der Nähe der Ritze und beobachtete das Kommen und Gehen auf dem Hof des Gouverneurspalastes. Einige Male rannten Soldaten mit Botschaften durch Borrics Gesichtsfeld. Er dachte nach: Wenn er sich hier lange genug versteckte – vorausgesetzt, er könnte sich Essen stehlen und würde dabei nicht erwischt –, dann würden sie wahrscheinlich annehmen, er wäre ihnen irgendwie entwischt. Und dann könnte er sich vielleicht an Bord eines auslaufenden Schiffes schleichen.
    Und was kam danach? Er dachte darüber nach. Es wäre kaum gut, wenn er nach Hause zurückkehrte, falls er einen Weg dorthin fände.
    Vater würde schnelle Reiter in den Süden nach Kesh schicken und Erland zur Vorsicht gemahnen. Kein Zweifel, der konnte nicht vorsichtiger sein, als er längst war. Da Borric verschwunden war, würde Onkel Jimmy sicherlich das Schlimmste annehmen und von seinem Tod ausgehen. Und es würde schon einen sehr begabten Assassinen brauchen, um unbemerkt an Graf James vorbeizukommen. Als Junge war Jimmy so etwas wie eine Legende in der Stadt gewesen. Und noch bevor er in Borrics Alter gewesen war, hatte er bei den Spöttern schon den Rang eines Meisterdiebs erreicht und war als Erwachsener angesehen worden. Keine schlechte Leistung, dachte Borric.
    »Nein«, flüsterte er vor sich hin. »Ich muß so schnell wie möglich zu Erland gelangen. Wenn ich zuerst nach Hause gehe, verliere ich zuviel Zeit.« Er fragte sich, ob er sich vielleicht lieber nach Stardock aufmachen sollte. Die Magier waren zu erstaunlichen Dingen in der Lage, und vielleicht könnten sie ihn schneller nach Kesh befördern.
    Doch Jimmy hatte erwähnt, Pug wollte am Tag nach ihrer Abreise aufbrechen, und demnach wäre er bereits gegangen. Und die beiden Magier aus Kesh, die die Führung übernommen hatten, kamen Borric nicht so vor, als würden sie ihm gern großzügige Hilfe leisten. Irgend etwas an den beiden stieß ihn ab. Und noch dazu waren sie aus Kesh.
    Wer weiß schon, welche Kreise das Komplott von Lord Feuer gezogen hat? dachte Borric.
    Er sah auf und merkte, daß die Dämmerung angebrochen war. In der Küche wurde das Abendessen zubereitet, und der Geruch von gebratenem Fleisch machte ihn fast wahnsinnig. In einigen Stunden, tröstete er sich selbst. Entspanne dich und laß die Zeit verstreichen …
    Es dauert nicht mehr lang. Nur noch ein paar Stunden, dann liegen die Diener im Bett. Und du kannst hinunterschleichen und - plötzlich ging die Falltür auf; Borrics Herz schlug bis zum Hals, während er das Messer verteidigungsbereit hielt. Die Klappe ging hoch, und eine schlanke Gestalt zog sich durch die Luke. Suli Abul fragte: »Meister?«

    Borric hätte vor Erleichterung fast gelacht. »Hier.«
    Der Junge huschte zu ihm herüber und sagte: »Ich fürchtete, Ihr könntet entdeckt worden sein, obwohl ich vermutete, Ihr würdet klug genug sein und hier bis zu meiner Rückkehr warten.«
    Borric fragte: »Wo warst du?«
    Suli trug einen Beutel, den Borric in der Dunkelheit kaum erkennen konnte. »Ich habe mich noch vor der Dämmerung hinausgeschlichen, Meister, und weil Ihr noch so tief geschlafen habt, wollte ich Euch nicht stören. Seitdem war ich an vielen verschiedenen Orten.« Er öffnete den Beutel und brachte einen Laib Brot zum Vorschein. Borric riß sich ein Stück ab und aß es, ohne sich zweimal bitten zu lassen. Dann reichte ihm der Junge ein Stück Käse und einen kleinen Schlauch mit Wein.
    Mit vollem Mund fragte Borric: »Wo hast du das alles her?«
    Der Junge seufzte, als wäre er erleichtert, wieder auf dem Dachboden zu sein. »Ich hatte wirklich einen gefährlichen Tag, mein freundlicher Meister. Ich habe mir die Idee, Euch im Stich zu lassen, aus dem Kopf geschlagen und nachgedacht, welche Chancen mir das Schicksal zur Wahl geboten hat. Sollte ich gefangen werden, würde ich als Sklave wegen meines ungeschickten Diebstahls verkauft.
    Wenn ich mit Eurer Flucht in Verbindung gebracht würde, müßte ich sterben. Also, welche Wahl habe ich? Wenn ich mich verstecke, bis Ihr gefangen werdet, und hoffe, Ihr werdet den Namen Suli Abul nicht aussprechen, ehe sie Euch

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