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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Rillanon eine Blüte erlebt und war die schönste Stadt von Midkemia geworden, oder zumindest war das Rodrics Ehrgeiz gewesen. Doch Erland mußte zugeben, selbst wenn Rodric alle seine Pläne verwirklicht hätte – marmorne Vertäfelungen aller Häuser der Stadt, Parkanlagen an den Fußwegen durch die Stadt, Kanäle um den Palast herum –, selbst mit all diesen Verschönerungen hätte Rillanon im Vergleich mit Kesh ärmlich ausgesehen. Dabei war Kesh keineswegs eine anziehende Stadt, nein.
    In vielen der Straßen, durch die sie geritten waren, drängten sich kleine Gebäude dicht aneinander, und die Gerüche des Alltags hingen in ihnen. Kochdünste, der beißende Qualm von Schmieden, der stechende Gestank der Gerberei und der allgegenwärtige Geruch von ungewaschenen Körpern und menschlichen Abfällen.
    Es gab eigentlich sogar wenig Anziehendes in der Stadt Kesh.
    Immerhin war sie alt. Sie hallte von der Geschichte vergangener Jahrhunderte wider, von einem mächtigen Volk, welches ein riesiges Reich geschaffen hatte. Hier hatte es schon Kultur, Musik und Kunst gegeben, als Erlands Vorfahren noch Fischer waren, die nur die Hand rührten, um die benachbarten Inseln von ihrem sicheren Hafen aus zu überfallen. Das hatte ihm schon sein Geschichtslehrer beigebracht, doch jetzt konnte Erland endlich mit eigenen Augen sehen, was er damit gemeint hatte. Über die Steine unter den Hufen seines Pferdes waren schon Aufrührer, gefangene Stammesführer und triumphierende Heerführer gezogen, ehe Rillanon überhaupt unter die Herrschaft der conDoins gekommen war. Und von hier waren die legendären Generäle zu ihren Eroberungsfeldzügen aufgebrochen und hatten andere Völker unterjocht, als Rillanon und Bas-Tyra zum ersten Mal Krieg gegeneinander führten, zwei Stadtstaaten, die um die Vorherrschaft über das kämpften, was einmal die See des Königreichs genannt werden sollte. Kesh war alt.
    Sehr alt.
    Kafi sagte: »Natürlich, Euer Hoheit, werden alle Gäste der Kaiserin in einem besonderen Flügel des Palastes untergebracht, von wo aus man den Overnsee überblicken kann. Es wäre zu unhöflich, täglich diesen beschwerlichen Weg von jemandem zu verlangen.«
    Erland erwachte aus seinen Träumereien und fragte: »Aber Ihr müßt diesen Weg jeden Tag zurücklegen, oder nicht?«
    Der Mann verzog ein wenig den Mund und sagte: »Natürlich aber wir, die wir nicht reinblütig sind, kennen unseren Platz im Leben.
    Wir sind glücklich, dienen zu dürfen, und wir halten uns nicht damit auf, über solche Unbequemlichkeiten zu reden.«
    Erland verstand den Wink und verfolgte das Thema nicht weiter.
    Eine Gruppe Beamter, einer bunter gekleidet als der andere kam vom Palast her nach unten, um den Prinzen zu begrüßen. Die donnernden Trommeln verstummten, und eine Gruppe Musiker spielte etwas, das entfernt wie die Hymne des Königreichs klang, jedoch so, als hätten die Musiker sie noch nie zuvor gehört.
    Er sagte zu James: »Wir werden offenbar in großem Stil empfangen.«
    James nickte abwesend. Seit sie die Stadt erreicht hatten, war seine alte Wachsamkeit wieder zur Stelle gewesen. Seine Blicke waren unablässig über die Menge geschweift und hatten nach Anzeichen gesucht, die Schwierigkeiten für Erland hätten bedeuten können. Sie hatten eine Botschaft nach Krondor gesandt und die Antwort bereits unterwegs bekommen, denn die berittenen Kuriere von Kesh waren erstaunlich schnell gewesen, und nachdem Arutha die Nachricht von Borrics Tod überbracht worden war, hatte er seinerseits von Krondor aus gleich einen eigenen Boten losgeschickt.
    Dieser war vollkommen erschöpft bei ihnen angekommen, da er Befehl hatte, die Tasche mit den Briefen an niemanden außer Graf James, Baron Locklear oder Prinz Erland zu übergeben. Er war von wechselnden keshianischen Kurieren begleitet worden und hatte an den Streckenposten entlang des Weges die Pferde tauschen können.
    Der Mann war ohne Unterbrechung drei Wochen geritten, hatte nur gerastet, wenn ihn die Erschöpfung übermannte, hatte sonst nur gelegentlich im Sattel ein Nickerchen gemacht und außerdem sogar seine Mahlzeiten während des Ritts zu sich genommen. James hatte den Mann gelobt, ihm weitere Nachrichten nach Krondor mit zurückgegeben und ihm befohlen, den Rückweg in mäßigerer Geschwindigkeit anzutreten: gleichzeitig hatte er ihn zur Beförderung empfohlen und eine entsprechende Belohnung für seinen heldenhaften Ritt gefordert.
    Aruthas Antwort auf die Nachricht von Borrics Tod

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