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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sollen an Deck kommen, Mr. Rhodes.«
    Als die Mannschaft angetreten war, wandte sich Amos vom Vorderdeck aus an sie. »Männer, wir werden versuchen, diesen Zauber, der uns bekalmt, aufzuheben. Doch wir wissen nicht, welche Folgen das haben wird, deshalb soll jeder Mann auf seinen Posten gehen.«
    Einige der Männer blieben noch einen Augenblick lang stehen und schickten ein stilles Gebet an diesen oder jenen Gott, doch alle waren bereit, als Amos Anthony zunickte.
    Anthony sagte: »Nakor, wenn Ihr mir irgendwie helfen könntet …« Nakor zuckte mit den Schultern: »Ich kenne diesen Trick nicht, also weiß ich auch nicht, ob du das Richtige machst oder nicht. Tu es einfach und vertrau den Göttern.«
    Anthony schloß die Augen: »Vor meinem inneren Auge sehe ich die Kräfte, und die Kräfte enthalten die Macht. Das Schloß vor den Kräften ist mein Willen, und mein Willen bekommt die Macht.« Er wiederholte die Beschwörung, und seine Stimme wurde leiser und leiser, bis Nicholas und die anderen sie nicht mehr hören konnten.
    Anthonys Lippen bewegten sich weiter, und er wiegte sich sanft hin und her.
    Ein leichter Hauch berührte Nicholas an der Wange, und er sah die anderen an. Marcus und Brisa blickten beide nach oben in die Masten.
    Mit etwas, was wie ein Seufzer klang, erhob sich der Wind und füllte die Segel. Das Schiff drehte sich.
    »Richtet die Segel aus, Mr. Rhodes und nehmt Kurs hinter dem schwarzen Schiff her.«
    Der Ausguck rief, er könne das große Schiff im Süden am Horizont immer noch erkennen.
    Der Wind wurde stärker, und Amos rief: »Paßt auf das Wetter auf, Mr. Rhodes!«
    Nicholas blickte sich um und schrie: »Seht mal!«
    Im Nordosten formierte sich am ansonsten blauen Himmel ein dunkles Wolkengebirge. Die Wolken kamen näher, als hätte sie jemand aus einer Schüssel ausgeschüttet, und breiteten sich hinter dem Schiff aus.
    Nicholas spürte einen Tropfen im Gesicht. Aus den Wolken fiel Regen, den der stärker werdende Wind vor sich her peitschte. Amos befahl, die Segel auf Sturm vorzubereiten, und die Männer kletterten in die Takelage, wo sie die großen Segel einholten und kleinere setzten.
    Von Minute zu Minute wurde der Himmel schwärzer, und währenddessen stand Anthony reglos mit geschlossenen Augen da und bewegte nur die Lippen.
    Nicholas schrie durch den Wind: »Nakor, sollten wir ihn nicht lieber aufhalten?«
    »Wie denn?« fragte der kleine Mann. »Ich weiß nicht, was er da macht.«
    Ghuda sagte: »Manchmal ist der direkte Weg der beste Weg.« Er faßte Anthony an der Schulter und schrie seinen Namen. Der Magier reagierte nicht. Ghuda schüttelte ihn, erreichte den blonden Zauberer jedoch immer noch nicht, der nun bis auf die Haut durchnäßt dastand. »Wenn der Sturm ihn schon nicht ablenkt, dann können meine Schreie auch nichts ausrichten.«
    »Macht etwas anderes!« verlangte Brisa entsetzt. Der Wind nahm an Stärke zu, und die Raubvogel wurde von großen Wellen wie ein Spielzeug erfaßt. Die Seeleute in der Takelage beeilten sich, die Segel einzuholen, denn für einen so starken Wind waren zu viele gesetzt. Sparren und Masten stöhnten protestierend.
    Nicholas trat neben Ghuda, schüttelte Anthony und schrie seinen Namen. Vom Heck her ertönte ein Schrei, und alle drehten sich um.
    Amos’ Stimme drang durch den Sturm. »Banath, beschütze uns!«
    Eine Welle, größer als alle vorhergehenden, baute sich von Nordosten her auf. »Hart nach Backbord! Dreht das Schiff in den Wind!« Zu den Umstehenden rief er: »Haltet euch irgendwo fest! Wenn die Welle uns breitseits erwischt, verlieren wir einen Mast. Vielleicht kommt es noch schlimmer!«
    Nicholas packte die Reling und beobachtete entsetzt, wie sich das Wasser erhob und höher und höher stieg. Wie eine schwarze Wand kam die Welle auf sie zu, während sich die Mannschaft abmühte, das Schiff zu wenden.
    Die Raubvogel war noch nicht ganz herum, als die Welle sie erreichte. Das Schiff schien auf das Wasser zu klettern, sein Bug reckte sich hoch in die Luft, und es neigte sich weit nach Steuerbord.
    Brisa kreischte, während sie sich verzweifelt an ein Tau klammerte.
    Marcus griff nach ihr, legte ihr den Arm um die Taille und zog sie dicht an sich, während er sich mit dem anderen Arm selbst festhielt.
    Das Schiff stieg noch immer in die Höhe, und Nicholas sah gefesselt zu, wie die Welt sich zu neigen schien. Er lag fast auf dem Rücken. Immer noch stieg das Schiff höher, dann kippte plötzlich alles nach vorn.
    Männer

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