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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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schrieen, als sie aus der Takelage geschleudert wurden, während andere fluchten und sich am dem, was gerade greifbar war, festklammerten. Jetzt schoß das Schiff ins Wellental hinunter, und so steil, wie es vorher hochgeklettert war, senkte es sich wieder. Die Magie hatte die Gesetze des Meeres verzerrt. Diese Welle war hinter dem Kamm fast so steil wie davor.
    Das Wasser flutete über den Bug des Schiffes.
    Das Schiff tauchte ins Wasser ein, und Nicholas wußte, jetzt waren sie dem Untergang geweiht. Es schloß die Augen; das Wasser traf ihn wie eine feste Wand, drohte, ihm die Arme aus den Schultern zu reißen, während er sich an die Reling klammerte.
    Er verlor den Halt, hing jedoch immer noch an der Reling, war auf einmal unter Wasser und dann wieder an der Luft. Wasser strömte in alle Richtungen davon, als sich der Bug des Schiffes aus dem Meer hob.
    Nicholas rang nach Luft und kniff die Augen zusammen, um das Salzwasser herauszudrücken. Er blickte sich um. Alle waren noch da und klammerten sich an irgend etwas. Ghuda stand wie ein Felsen in der Brandung und hielt Anthony mit einem Arm fest, während er mit der anderen Hand ein dickes Tau gepackt hatte. Das Schiff neigte sich immer noch nach Steuerbord, doch als es fast auf der Seite lag, schwankte es nach Backbord zurück.
    »Seht!« schrie einer der Seeleute.
    Nicholas drehte sich um. Eine zweite Welle, größer noch als die erste, näherte sich. Wieder hob sich der Bug, und Nicholas schrie Ghuda zu: »Tut etwas!«

    Ghuda nickte und ließ Anthony los. Ehe der Magier sich auch nur einen Fuß weit bewegen konnte, hatte ihm der Söldner schon die Faust unter das Kinn geschlagen. Anthony sackte bewußtlos zusammen.
    Von einem Moment auf den anderen war der Himmel wieder klar, doch zu Nicholas’ Entsetzen kam die Welle weiter auf sie zu, und der Bug der Raubvogel hob sich immer höher. »Haltet euch fest!« war alles, was er noch rufen konnte.
    Schreie erfüllten die Luft, als die Männer abermals ihren Halt verloren und gegen Masten oder das Achterdeck geschleudert wurden.
    Höher und höher kletterte das Schiff, und diesmal war Nicholas noch entsetzter, denn er konnte jetzt, wo ihm der Regen nicht mehr in die Augen drang, alles viel besser sehen. Nur die Spritzer des heranwogenden Wellenberges sprühten durch die Luft. Nicholas bekam vage mit, wie Brisa schrie und Harry fluchte.
    Als sie den Kamm der Welle erreichten, war es, als würden sie sich überschlagen. Sie rauschten auf der anderen Seite hinunter, und Nicholas’ Schreie gesellten sich zu denen der anderen. Da die Magie nicht mehr wirkte, lag hinter der Welle keine andere mehr, sondern das Meer war wieder auf normaler Höhe. Die Welle schien nun, da sie nicht mehr vorangetrieben wurde, zurückzulaufen, und diese Bewegung beschleunigte die Abwärtsfahrt noch. Nicholas entdeckte unter sich im Ozean wie durch grünes Glas Riffe und Sandbänke. Er war sich sicher, das würde er nicht überleben, denn unter ihnen war nicht genug Wasser, damit der Bug eintauchen konnte.
    Der Grund des Ozeans schien Nicholas entgegenzueilen, und das Wasser traf ihn wie die Hand eines Riesen. Er spürte, wie er den Boden unter den Füßen verlor, spürte, wie Holz über Felsen schabte.
    Das Schiff stöhnte, und das Krachen des brechenden Holzes begleitete die Entsetzensrufe der Mannschaft.
    Nicholas versank unter weißem Schaum. Er hielt die Luft an, so gut er konnte, und merkte, wie er mit ungekannter Gewalt tief unter Wasser gezogen wurde. Er wurde herumgewirbelt, das Schiff erzitterte unter ihm, und er verlor jede Orientierung.
    Sein Fuß stieß auf Holz, und ein heißer Schmerz schoß ihm durch das linke Bein. Er keuchte, sein Mund und seine Nase füllten sich mit Wasser. Die Lungen brannten. Das Wasser drang immer tiefer ein. Mit schockierender Klarheit wußte er plötzlich, er würde sterben. Ein seltsamer Frieden erfaßte ihn. Das Blut pochte in seinen Schläfen, und das Brennen in seinen Lungen wurde schwächer.
    Auf einmal bewegte er sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit aufwärts, als würde ihn eine riesige Hand hochheben. Das Schiff stieg wegen der Luft, die in seinem Rumpf gefangen war, nach oben.
    Als es durch die Wasseroberfläche brach, wurde Nicholas in die Luft geschleudert. Er keuchte und spuckte Wasser, und seine Arme wirbelten herum, als würde er versuchen zu fliegen. Dann tauchte das Schiff wieder in die Wellen, und Nicholas schlug auf die Wasseroberfläche auf. Unter ihm richtete sich das Schiff

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