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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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hast, weil die meisten Entscheidungen, die du getroffen hast, richtig waren. Und deine Fehler hätte vielleicht auch ein erfahrenerer Anführer nicht vermeiden können. Doch jetzt stehst du vor einer etwas härteren Entscheidung, die du in deinem Rang treffen mußt.«
    »Du meinst, ich solle Ghuda den Gefangenen töten lassen?«
    »Nein, ich meine, du mußt beide mit eigener Hand töten.«
    »Crowe«, sagte Nicholas niedergeschlagen.
    »Was?« fragte Amos.
    »Mein Vater hat mir diese Geschichte erzählt, von ihrem Ritt nach Norden, als die Bruderschaft des Dunklen Pfades ins Königreich eindrang. Damals waren sie auf dem Weg zu dir und Guy du Bas-Tyra in Armengar. Sie bekamen es mit einer Gruppe Schwarzer Kämpfer zu tun.« Er schloß die Augen. »Ein Mann namens Morgan Crowe, ein Abtrünniger, spionierte sie aus, und Vater mußte ihn töten lassen.« Er schüttelte den Kopf. »Er hat mir erzählt, das sei ihm, bei allen Strafen, die er je verhängen mußte, am schwersten gefallen.« Er blickte Amos in die Augen. »Ich habe hier noch nicht einmal das Recht dazu, Amos. Wir sind hier nicht im Königreich, und dieser Mann hat nur deshalb versucht, mich zu töten, weil ihm sein Meister den Befehl dazugegeben hat. Er ist kein Verräter an meinem König, so wie es auf Crowe zutraf.«
    Amos sagte: »Hier gibt es kein Gesetz, außer dem, welches wir uns machen. Du bist der Hauptmann einer Truppe, und du mußt dich wie der Kapitän eines Schiffes gegenüber Piraten verhalten, die es entern wollen. Du mußt seinen Tod befehlen, nachdem du so viel wie möglich aus ihm rausgeholt hast.«
    Nicholas hielt dem Blick des Mannes, der – wenn die Götter es wollten – sein Stiefgroßvater werden würde, stand. Schließlich holte er tief Luft und nickte entschlossen.
    Sie kehrten zum Lagerfeuer zurück, und Nicholas nickte Ghuda zu. Der erhob sich und ging, um dem Hauptmann zu holen.
    Der verletzte Hauptmann stöhnte, als man ihn vor Nicholas auf die Knie drückte. Nicholas fragte: »Wie heißt Ihr?«
    »Dubas Nebu«, antwortete der Mann, »Hauptmann der Zweiten Kompanie Unseres Strahlenden Oberherrn.«
    Praji kam herbeigeschlendert und sagte: »Das ist seine persönliche Leibwache.«
    Nicholas fragte: »Und das bedeutet?«
    Praji kratzte sich am Kinn und meinte: »Entweder steckt der Oberherr hinter allem, oder er hat in seinen obersten Reihen Verräter sitzen.«
    Praji beugte sich vor und riß das Hemd des Mannes auf, der dabei vor Schmerz aufbrüllte. »Haltet dieses Tier von mir fern!« schrie der Hauptmann.
    Praji fand etwas an seinem Hals und zog es hervor. »Seht Euch das an«, sagte er und reichte den Gegenstand Nicholas. Der besah sich den Talisman, und Praji fügte hinzu: »Es ist das Zeichen eines Clans.« Dann klang seine Stimme ein wenig verwirrt. »Obwohl ich dieses Zeichen noch nie gesehen habe.«
    Nicholas sagte: »Aber ich.« Der Anhänger zeigte zwei Schlangen und sah genauso aus wie der Ring, den Calis ihm gegeben hatte.
    Amos wollte etwas sagen, doch Nicholas schnitt ihm das Wort ab.
    »Laßt mich mit diesem Mann allein.«
    Amos setzte abermals an, hielt sich jedoch zurück und nickte. Er machte den anderen ein Zeichen, sie sollten ihm folgen. Als Nicholas mit dem Mann allein war, kniete er sich ihm gegenüber hin. »Ihr seid ein Narr«, flüsterte er mit verschwörerischer Stimme, »wie lauteten Eure Befehle?«
    Hauptmann Dubas’ Gesicht war schweißüberströmt. »Ich habe keine Ahnung, wovon Ihr sprecht, Abtrünniger.«
    Nicholas griff in den Beutel an seinem Gürtel und zog den Ring hervor. Er zeigte ihn dem Mann. »Ich trage ihn nicht, außer wenn ich mich ausweisen muß!« sagte Nicholas. »Nun, welcher Narr hat Euch hierher geschickt? Wir sollten die Clanmänner töten und die Randschana in die Stadt bringen.«
    Dubas sagte: »Aber … Dahakon hat mir gesagt … es sollte keine weitere Kompanie mehr hier sein.«
    Nicholas zog den Dolch und drückte ihn dem Mann an die Brust.
    »Ich sollte Euch töten, doch jemand über Euch hat diese Sache vermasselt.«
    »Wer seid Ihr?« fragte der Hauptmann.
    »Welche Befehle hattet Ihr?«
    Dubas’ Gesicht wurde vor Schmerz bleich. »Ich sollte die überfallen, die mit den Wagen kommen. Die Roten Kämpfer sind bereits wieder mit den Flußschiffen auf dem Rückweg … Ich verstehe nicht recht …«
    »Was war mit den Gefangenen?« fragte Nicholas.
    »Es sollte keine Gefangenen geben«, sagte Dubas. »Ich sollte die Mädchen töten und die Leichen mitbringen.«
    »Nein,

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