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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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nach Nicholas. Vaja trat hinter den Mann, hob sein Schwert und schlug dem Kerl mit dem Griff auf den Kopf. Der Mann brach auf dem Boden zusammen, und der Dolch fiel ihm aus den tauben Fingern. Ghuda und Praji zerrten den Kerl rasch auf die Beine. Er blutete leicht aus einer Kopfwunde.
    »Bringt ihn hier raus«, sagte Amos.
    Ghuda und Praji schleppten den Halbbewußtlosen in eines der Hinterzimmer.
    Nicholas fragte Nakor: »Was ist denn eigentlich los?«

    »Ich sag’s dir, wenn die Soldaten wieder fort sind«, sagte Nakor und eilte ins Hinterzimmer.
    Nicholas sagte: »Marcus, du, Calis und Harry, ihr wartet hinten mit Praji und Ghuda. Vaja, Ihr bleibt hier. Alle sollen überrascht wirken, wenn die Soldaten hereinkommen, doch wenn ich den Befehl gebe …«
    »Sind wir bereit«, beendete Marcus den Satz, während er sich ins Hinterzimmer aufmachte.
    Sie setzten sich in den Gemeinschaftsraum und hielten die Hände nah bei ihren Schwertern. Vier Männer standen am Tresen und starrten in ihre halbleeren Krüge. Keeler hatte hinter dem Tresen eine schwere Armbrust bereitliegen.
    Nicholas hörte eine zeternde Frauenstimme. Die Randschana beschwerte sich offensichtlich mal wieder über etwas. Er war schon halb aufgestanden, um sich darum zu kümmern, als die Tür aufflog und ein Offizier mit vier Soldaten hereinkam. Der Offizier trug eine ähnliche Uniform wie die zwanzig Soldaten, die Nicholas bei Shingazis Anlegestelle niedergemacht hatte.
    »Wer hat hier den Befehl?« fragte er laut.
    Nicholas stand vollends auf und sagte: »Ich. Ich bin Hauptmann Nicholas.«
    Der Blick des Mannes schweifte augenblicklich zu Nicholas’ Füßen. Der Prinz spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten, zwang sich jedoch zur Ruhe. Der Hauptmann bekam nur zwei normale Stiefel zu sehen.
    »Wir haben gehört, Ihr hättet ein Mädchen bei euch«, sagte der Hauptmann langsam und mit tiefer Stimme, als würde er seine Worte vorsichtig wählen. »Wenn sie die ist, die wir suchen, könntet Ihr Euch eine Belohnung verdienen.«
    Nicholas grinste gezwungen. »Mädchen? Wir haben keine Mädchen bei uns.«
    Der Hauptmann gab seinen Männern ein Zeichen, sie sollten sich verteilen. »Durchsucht jedes Zimmer.«
    Nicholas wollte sich ihnen in den Weg stellen. »Da hinten liegen einige kranke Männer. Sie sollen nicht gestört werden. Ich habe gesagt, wir haben kein Mädchen bei uns.« Er sprach mit lauter Stimme und betonte jedes Wort. Seine linke Hand lag auf dem Griff seines Messers.
    Die Soldaten sahen ihren Offizier an und warteten auf Befehle.
    Der Hauptmann wandte sich an den Mann, der am nächsten an der Tür stand, und nickte. Dieser Soldat öffnete die Tür, und ein weiteres Dutzend Männer kam herein. »Wir würden uns lieber selbst davon überzeugen«, meinte der Hauptmann.
    Nicholas meinte: »Und ich würde es vorziehen, wenn Ihr das nicht tätet.«
    »Was soll denn dieser ganze Lärm?« fragte eine weibliche Stimme von hinten.
    Nicholas wandte sich um. Brisa stand in der Tür des Hinterzimmers. Statt ihrer gewohnten Männerkleidung trug sie nur eine knappe Weste ohne Bluse oder Hemd darunter. Die Weste stand offen. Brisas Busen war wesentlich größer, als Nicholas vermutet hatte. Das Mädchen hatte eine schlanke Taille und einen flachen Bauch. Sie trug einen dünnen Rock, der mit einem großen Knoten auf der einen Seite zusammengebunden war und bei jedem Schritt ihre Oberschenkel freigab. Das Haar war zerzaust, und Brisa gähnte.
    Sie ging auf Nicholas zu, und als sie ihn erreicht hatte, hakte sie sich bei ihm ein. »Was hat das ganze Geschrei zu bedeuten, Nicky?«
    Der Hauptmann der Soldaten sagte: »Du hast mich angelogen!«
    Nicholas entgegnete: »Ich habe gesagt, wir hätten keine Mädchen bei uns. Das hier ist meine Frau.« Als einer der Soldaten sich zum Hinterzimmer aufmachte, sagte Nicholas: »Ich will immer noch nicht, daß dort jemand rumschnüffelt.«
    Brisa meinte: »Mir macht es nichts aus.« An den Hauptmann gewandt, fügte sie hinzu: »Aber unser Zimmer ist nicht aufgeräumt, also seid bitte vorsichtig.«
    Nicholas sah sie an, und sie nickte kaum merklich. »Sehr gut«, sagte er.
    Ein halbes Dutzend Soldaten verschwand im hinteren Teil der Herberge und erschien einige Minuten später wieder. »Keine Spur von weiteren Frauen, Hauptmann. Nur ein paar kranke Männer, die hinten in einem großen Schlafsaal liegen.«
    Der Hauptmann blickte Nicholas lange in die Augen, drehte sich schließlich um und verließ ohne eine weitere

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