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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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hinter ihm her liefen. Im Gemeinschaftsraum drehte sich Nicholas um und sagte: »Calis, Marcus, ihr beide geht zum Hafen am Fluß. Wenn ihr nichts von uns hört, dann macht alles wie geplant. Falls sich etwas ändert, schicken wir euch einen Boten.«
    Vor der Herberge teilten sie sich. Harry, Amos, Ghuda und Nicholas eilten hinter den Wagen her. Sie duckten sich hinter Gaffern. Zwei berittene Wachen flankierten die Wagen. Nicholas sagte: »Ich kann jemanden erkennen – es ist Edward, einer der Pagen aus der Burg.«
    Er zeigte auf einen jungen Mann, der auf dem letzten Wagen saß und mit abwesendem Gesichtsausdruck ins Leere starrte.
    Amos sagte: »Er sieht aus, als würde etwas mit ihm nicht stimmen.«
    Ghuda sagte: »So sehen die anderen auch aus.«
    Nicholas ging zum Straßenrand und rannte los, um etwas aufzuholen, wobei er fast eine Frau mit einem Korb voller Früchte umgestoßen hätte. Sie schrie ihn an, und eine der Wachen drehte sich um und sah nach, was los war.
    Nicholas wandte sich an die Frau und entschuldigte sich. Ghuda packte ihn am Arm und zog ihn mit sich.
    Sie folgten weiter den Wagen. Als sie aus dem größten Gedrängel heraus waren, mußten sie ein wenig zurückbleiben, um nicht entdeckt zu werden. Schließlich, als die Wagen am Hafen angekommen waren, fanden sie eine Stelle, von der aus sie alles recht gut beobachten konnten. Beiboote warteten, um die Gefangenen zu einem Schiff im Hafen zu bringen.
    Amos zog Nicholas, Harry und Ghuda zwischen zwei Schuppen.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Amos.
    Nicholas erwiderte: »Ich weiß es nicht. Mit unseren Leuten stimmt etwas nicht.«
    »Vielleicht sind das gar nicht unsere Leute«, schlug Harry vor.
    »Vielleicht sind das die Doppelgänger.«
    Nicholas fluchte. »Wenn das wahr ist, müssen wir trotzdem in das Anwesen.« Er dachte einen Moment lang nach. »Harry, du gehst zurück zum Flußhafen und sagst Marcus und Calis, sie sollen sofort aufbrechen. Ich möchte, daß Calis nachsieht, ob unsere Leute immer noch auf dem Anwesen sind. Falls sie noch da sind, bringst du Praji und Vaja eine Nachricht, und wir gehen weiter nach Plan vor. Falls nicht … oder falls unsere Leute tot sind … es ergibt keinen Sinn, das Anwesen nur aus Rache zu überfallen. Sie sollen mit den Flußschiffen im Hafen bleiben, bis ich ihnen mitteile, was sie zu tun haben. Wenn unsere Leute noch da sind, übernimmst du den Befehl über die Flußschiffe. Ihr nehmt die Gefangenen am Treffpunkt an Bord, und dann fahrt ihr flußabwärts.«
    Harry sagte: »Alles klar«, und rannte los.
    »Harry!« rief Nicholas ihm hinterher.
    Harry blieb stehen. »Was noch?«
    »Und laß dich nicht umbringen.«
    Harry grinste. »Du auch nicht, Nicky«, antwortete er und machte sich davon.
    Die drei Zurückgebliebenen sahen zu, wie die erste Gruppe von Beibooten das erste Schiff erreichte. Amos fluchte. »Sie laufen mit beiden Schiffen aus!«
    »Wann?« fragte Nicholas.
    Amos hatte sich nach den Tidezeiten erkundigt. »Ich würde sagen, zwischen Mitternacht und Morgen, wann immer das Wasser abläuft.«
    »Gibt es noch ein anderes Schiff, das wir kapern könnten?«
    Amos sah sich in der Bucht um. »Hier kommen viele Schiffe an. Aber …« Er zeigte auf eins. »Dieser kleine Zweimaster. Das ist ein Küstenschiff, aber es ist schnell. Wenn wir vor diesen Kriegsschiffen aus dem Hafen sind, können wir später eins abfangen. Sie werden hart am Wind segeln müssen, bis sie sich nach Südosten wenden, um die Halbinsel östlich von hier zu umschiffen. Dann kapern wir einfach das Schiff, welches als zweites kommt. Das erste kann nicht rechtzeitig wenden und ihm zu Hilfe kommen. Doch wir müssen es machen, kurz bevor sie wenden, oder beide Schiffe segeln uns davon.«
    Ghuda fragte. »Kann dieses kleine Schiff denn alle aufnehmen?«
    »Nein«, sagte Amos. »Wir werden zurückkommen müssen, das Schiff beladen, und dann hinter dem anderen her segeln.«
    Nicholas sagte: »Wir müssen erst einmal das eine bekommen, ehe wir uns über das andere Gedanken machen. Kommt. Wir gehen zur Herberge und geben den anderen über die Änderung des Plans Bescheid.«
    Sie gingen los, und plötzlich sagte Nicholas: »O Götter!«

    »Was ist?« fragte Amos.
    »Nakor.«
    Ghuda sagte: »Dann würde ich auch sagen: ›O Götter!‹«
    »Weiß jemand, was er und Anthony vorhaben?«
    »Nein«, sagte Nicholas.
    »Hoffentlich machen sie das Hornissennest nicht wild, ehe wir aus der Stadt sind.«
    Sie eilten zur Herberge

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